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Tagestouren Ausfahrt am 27.07.2014 (Spur der Steine)    

 Lesezeit: 14,26 Min 

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Ron ✦✦✦
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Anmeldedatum: 07.01.2007
Beiträge: 5508
Wohnort: Ofenstadt Velten   
BeitragVerfasst am: 28.07.2014 23:33 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 10,62 Min 

   

So ein leichtes Damokles-Schwert schwebte ja doch über diesen sonnigen Sonntag. Die Wetter-Auguren hatte für verschiedene Ecken Brandenburgs Hitzegewitter vorher gesagt. Aber wie so oft haben wir es darauf ankommen lassen – und wurden reichlich belohnt. Erst ganz zum Schluss gab es ein paar Tropfen. Aber der Rest der 364 km waren sonnig und sehr warm.

Aber von Anfang an: morgens in Kremmen trafen sich Conny und Jörg, Ina und Ralf, Maria und Martin, Berni, Fred, Hans-Peter, Ralf, Stefan, Xavier und ich, um uns auf die "Spur der Steine" zu machen.

Aber erst einmal hieß es für uns "Schattenparker" noch Kaffee fassen,





bevor wir die Anker lichteten.







Wir hatten eine weite Anreise vor uns, denn es ging weit in die Uckermark hinein. Die Anfahrt war wie immer abwechslungsreich. Große, kleine und kleinste Straßen wechselten sich ab.







Wir fuhren über Sommerfeld, Teschendorf, Liebenberg, Bergsdorf, Klein Mutz, Osterne, Badingen, Mildenberg, Zabelsdorf, Tornow, Blumenow und Himmelpfort. Mittendrin gab es die Einreihpause, auf der es aber nicht viel zu besprechen gab.



Hinter Lychen, Triepkendorf und Lüttenhagen



legten wir (bzw. zwei "Sicherheits-Tanker") in Feldberg einen ersten frühen Sprit-Stopp ein,



weil Zapfsäulen auf der heutigen Strecke echte Mangelware werden sollten. Also sicher ist sicher. Währenddessen wartete der Rest der Meute – wie immer im Schatten. Wink



Dann schraubten wir uns weiter durch die schöne Feldberger Seenlandschaft weiter hoch nach Norden in die Uckermark hinein.





In Woldegk erreichten wir unser erstes Etappenziel. Hier steht dieser schöne Dolmen.







Ein Dolmen (bretonisch für "Steintisch") ist ein aus behauenen oder unbehauenen Steinen errichtetes Gebilde, das vermutlich überwiegend als Begräbnisstätte für hochrangige Familien diente. Sie werden heute etwa in die Jungsteinzeit hinein datiert (3500-2300 v. Chr.), mit der Tendenz, sie eher noch älter einzuschätzen. Mit solchen Findlingen sind wir im Endmoränengebiet der Uckermark ja reichlich bedacht worden. Es ist also kein Wunder, dass es von solchen Hünengräbern (bis ins 17. Jahrhundert hinein hielt sich noch der Glaube, dass diese Steine immer zu irgendwelchen Riesen gehört haben mussten, die sich mit den Dingern gegenseitig bewarfen) nur so wimmelt.

Der einzige Schönheitsfehler bei diesem Prachtstück war nur, dass es sich hier um einen Nachbau handelte. Die Stadt Woldegk wollte für ihren "Heldenhain" eben ein Blickfang haben und so ließ man das Bauwerk hier errichten. Die Wege des kleinen Parks waren gesäumt mit Gedenksteinen für gefallene Soldaten des Ersten Weltkrieges.





Ob Fake oder nicht – wir nahmen das Stück näher in Augenschein,



bevor wir unsere Reise fortsetzten.





Der tiefere Sinn, warum wir mit dem "falschen" Dolmen Vorlieb nehmen mussten, lag darin, dass wir an die echten Anlagen heute nicht näher heran kamen. Denn die Gräber liegen in der Regel mitten in den Ackerfeldern, so dass ein Betreten unmöglich war. Als ich im Winter die Tour das erste Mal abgefahren bin, war es z. B. bei Trebenow noch möglich auf das freie Feld zu gehen. Dort sah das Original dann so aus:









Und bei Neuenfeld musste man diese Wege in Kauf nehmen,



wenn man aus der Ferne einen Blick auf das nächste Grab werfen wollte.







Und auch hier musste man mit "Querverkehr" rechnen. Wink

(Man sieht die Rehe im Hintergrund kaum.)



In Hetzdorf war noch dieser Megalith ausgestellt.



Unser nächstes Ziel war wieder ein ganz "besonderer" Stein. Bei Ellingen steht dieses Steinkreuz.



Dabei handelt es sich um ein "Sühnekreuz".





Solche Gedenksteine wurden an Orten aufgestellt, an denen schaurige Dinge geschehen waren. In diesem Fall erzählt man sich, dass sich ein Brüderpaar duelliert haben soll, in dessen Verlauf beide starben. Aber dies ist nur eine von vielen Sagen, die man sich über dieses Kreuz erzählt. Man ist sich auch nicht ganz sicher, ob dieser Stein schon immer ein christliches Symbol gewesen ist. Die auf der Vorderseite abgebildete Hand, umgeben von vier Kreuzen (für die vier Himmelsrichtungen) deutet zumindest auf eine "schuldige Hand" hin. Die Rückseite ist jedoch mit einer Sonnenscheibe verziert, die mehrere Deutungen zulässt. Als sicher gilt, dass der Stein bereits im 14. Jahrhundert bearbeitet worden sein soll.

Jedenfalls warfen wir auch hier einen genauen Blick auf das Fundstück.





Jetzt war es nicht mehr weit bis zu unserem nächsten Ziel. In Penkun angekommen mussten wir die Moppeds auf etwas unebenem Terrain abstellen,



um wieder einen ganz besonderen Stein ins Visier zu nehmen. Hier wird dieser "Schalenstein" ausgestellt.





Auf der Oberfläche des Steins sind viele Vertiefungen zu erkennen.





Die verblichene Tafel gab ein paar Informationen preis: in uralten Zeiten war es Sitte, diese als "heilig" geltenden Steine mit anderen kleinen Steinen abzustreichen. Das sollte die kleinen Steine ebenso "heilig" machen und man konnte sie als Glücksbringer in kleinen Lederbeutelchen mit sich führen. Ebenso verfuhr man mit dem gewonnenen Steinmehl, das man ebenfalls bei sich trug und das manchmal sogar als "Medizin" eingenommen wurde. Im Laufe der Jahrhunderte vergrößerten sich die Reibeflächen, so dass diese Vertiefungen heute gut zu erkennen sind.

Jetzt war es aber höchste Zeit für die Mittagpause.



Glücklicherweise war die heutige Futterluke gleich im Ort. So kehrten wir im Schlossrestaurant ein.





Das polnisch geführte Restaurant war schön am Schlosssee gelegen. Dank der Vorbestellungen dauerte es auch nicht lange, bis wir alle unser Essen hatten. So konnte es bald weitergehen.









Wieder erwarteten uns die allseits "beliebten" Plattenwege. Hier ein vertraktes Modell, das einem schon mal den Lenker aus den Händen reißen konnte.



Und dann wartete auch noch ein ganz spezielles Laser-Duo auf uns. Am Orteingang von Lützlow (wo ganz in der Nähe übrigens auch ein Groß-Dolmen stehen soll) standen diese beiden Pappkameraden.





Die Klamotten, die die Jungs tragen, reflektieren übrigens in der Dunkelheit. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die beiden von weitem dann wirklich "echt" aussehen.

Kurz darauf legten wir den geplanten Tankstopp ein.









Und es ging weiter durch die Uckermark.







Und ganz klar: wenn man schon in der Gegend ist, dann darf der schöne Aussichtspunkt nicht fehlen.















Inzwischen war es doch recht spät geworden und das Risiko der angesagten Gewitter drängte uns dann, die Tour ein wenig abzukürzen. Deshalb ließen einen Megalithen bei der Wüsten Kirche von Berkenlatten links liegen. Aber zu sehen soll er hier dennoch sein. So sieht das gute Stück aus:









Uns trieb es weiter Richtung Süden. Über Flieth, Afrika (ja genau so tief in den Süden ging es), Temmen, Friedrichswalde und Joachimsthal fuhren wir in den Barnim und die Schorfheide ein. Und die feuchten Straßen kündeten von einem kürzlich niedergegangenen Schauer, von dem wir aber verschont blieben.





Die Kurven um den Werbellinsee machten dann noch einmal richtig Spaß!



Den Abstecher zum Waldcafé ließen wir aus, weil es schon 18 Uhr war und dort sicher schon dicht war. Also wurden wir in Eichhorst fündig und kehrten zu Kaffee, Kuchen und Eis ein.



























Nach 364 km ließen wir den Tag dann hier ausklingen. Leider war uns der Sprint über die "Achterbahn" verwehrt. Dort wird gerade gebaut. Wollen wir hoffen, dass die Achterbahn auch eine solche bleibt. Wink

Jedenfalls traten dann alle ihre Heimreise an. Auf den letzten Metern wurde es dann doch noch leicht tröpfelig. Aber von echtem "Gewitter" weit und breit keine Spur. Und etwas Gutes hatte das kühle Nass ja auch: es wurde endlich etwas kühler!

Bis zum nächsten Mal!

Gruß Ron Winken
_________________
Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.

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Tiger one 
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Anmeldedatum: 03.07.2014
Beiträge: 90
Wohnort: Berlin - Spandau   
BeitragVerfasst am: 29.07.2014 00:33 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,03 Min 

   

Wow wie immer ein super excellenter Bericht Cool
_________________
Grüße

Jörg & Conny

Lebe Dein Leben denn Du hast nur eines
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legrandalex 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 29.07.2014 21:14 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,18 Min 

   

ja, in der Tat ! ... mit schönen Bildern ein Top-Bericht !
... stehe und warte auf dem verspätetem Flug in Frankfurt (... so spät, dass wir nicht sicher sind in Tegel noch heute landen zu können ...) und genieße die schönen Bilder.
Bis September, Xavier
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codeSmaLL 
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Anmeldedatum: 07.11.2010
Beiträge: 19
Wohnort: Berlin   
BeitragVerfasst am: 30.07.2014 12:11 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,05 Min 

   

schöne Tour, gute Planung/Organisation, vielen Dank Ron.

Gruß an alle
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