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Faceplant Fahrt zur Arbeit mit Hindernissen    

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Didi Guzzi Treiber 
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Anmeldedatum: 13.03.2017
Beiträge: 10
Wohnort: 16559 Liebenwalde   
BeitragVerfasst am: 04.05.2017 20:17 Uhr   Titel: Fahrt zur Arbeit mit Hindernissen

 Lesezeit: 2,34 Min 

   

Obwohl schon fast 35 Jahre vergangen sind, die Narben verblasst sind, kann ich mich noch sehr gut erinnern:
Es war ein früher Sonntagmorgen, als ich mich mühsam aus dem Bett quälte. Ein Blick aus dem Fenster sagte mir, bei dem Nieselregen fährst du lieber mit dem Auto zum Dienst, also blieben die Lederklamotten im Schrank hängen.
Nach dem duschen und frühstücken klarte der Himmel unerwartet auf. Jetzt doch mit dem Motorrad? Da ich kurz vorher meine heißgeliebte Guzzi V7 (Leergewicht ca.326kg) gegen eine neue V50C Guzzi Chopper(Leergewicht 186 kg) eingetauscht hatte, entschloß ich mich einige Erfahrungen mit dem leichten Moped auf dem ca. 25 km zum Dienst auf den morgendlich leeren Straßen zu sammeln. Aus Rücksichtnahme auf das noch sanft schlummernde Eheweib natürlich nicht noch mal an den Schrank mit den Ledersachen, sondern in Jeans und leichter Windjacke nur den Helm auf und ein paar Handschuhe an und los. Die von mir benutzte Ausfallstraße meines damaligen Heimatortes war von der jetzt aufgegangenen Sommersonne bereits gut abgetrocknet, lediglich der Seitenstreifen rechts und links der durchgezogenen weißen Linie war noch feucht. Das Moped war mittlerweile warm und so drehte ich am Ortsausgang ein wenig am rechten Griff um die erlaubte Geschwindigkeit aufzunehmen. Ich war wirklich nicht schneller als knapp über 100km/h. Nach kurzer störungsfreier Fahrt, konnte ich in einiger Entfernung ein Kaninchen von rechts nach links über die Fahrbahn hoppeln sehen. Also erst mal den Hahn zu und runter mit der Geschwindigkeit. Das Kanin war mittlerweile am linken Fahrbahnrand angekommen, also wieder Gas. Kurz bevor ich die Stelle passieren konnte änderte der Mümmelmann plötzlich die Richtung und die Geschwindigkeit und rannte zurück auf meine Fahrspur. Mit meiner alten V7 hätte ich mir bei dem hohen Gewicht keine weiteren Gedanken gemacht und wäre geradeaus drübergehoppelt, mit dem neuen Moped hatte ich kein Vertrauen und machte den Generalfehler nach rechts auszuweichen und gleichzeitig zu bremsen. Das Kaninchen lief mir trotzdem ins Vorderrad und verkeilte sich zwischen Bremsscheibe und Gabelholm und brachte dadurch das Vorderrad beim gleichzeitigen Bremsen zum blockieren. Zu allem Überfluss befand ich mich jetzt auf dem nassen Seitenstreifen. Natürlich stürzte ich rutschte noch ein stück über den Asphalt und über den angrenzenden Grünstreifen bevor mich der Maschendrahtzaun eines Gartengrundstückes bremste. Hier legte ich dann mit dem behelmten Kopf ein zölliges mit Beton gefülltes Rohr um, dass als Zaunpfosten fungierte. Mein Jethelm wurde dadurch weggerissen.
Danach setzt meine Erinnerung erst nach 4 Tagen Intensivstation wieder ein. Der behandelnde Arzt erläuterte mir meine Verletzungen:
Schädelbruch (manche behaupten merkt man heute noch)
beide Arme gebrochen und bis zu den Schultern eingegipst
Jochbeinbruch
Kanbeinbruch und Trümmerbruch rechtes Handgelenk (heute noch spürbar
obere Zahnreihe gelockert (sind wieder angewachsen)
kleiner Finger linke Hand abgerissen (konnte wieder angegliedert werden)
und meiner Meinung nach das schmerzhafteste die großflächigen Hautabschürfungen am Oberkörper und den Oberschenkeln.
Krankenhausaufenthalt 72 Tage, der letzte Gips vom Handgelenk nach mehr als 4 Monaten und die erste Fahrt zum Dienst dann wieder nach mehr als einem halben Jahr.
Aber selbst mit Gips schon ein neues Motorrad gekauft und probegefahren. Dann wieder eine richtige Guzzi V1000 Convert.
Mein Fazit: Niemals mehr ohne vernünftige Bekleidung, nie wieder ausweichen ohne Überlegung. Übrigens dass ich einen Jethelm trug und keinen Integralen hat mir nach Aussage des Arztes vermutlich das Leben gerettet, weil ich mir sonst vermutlich das Genick gebrochen hätte.
Very Happy
_________________
800 Jahre Reinheitsgebot und die kippen da Cola rein.
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