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Tagestouren Ausfahrt am 09.09.2012 ("Er will hoch hinaus")    

 Lesezeit: 12,34 Min 

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gisi & jörg 
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Anmeldedatum: 22.07.2010
Beiträge: 38
Wohnort: Berlin-Spandau   
BeitragVerfasst am: 10.09.2012 19:35 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,05 Min 

   

War ein sehr schöner Tag Laughing Laughing

Gisi & Jörg
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Ron ✦✦✦
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Anmeldedatum: 07.01.2007
Beiträge: 5508
Wohnort: Ofenstadt Velten   
BeitragVerfasst am: 10.09.2012 23:37 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 10,64 Min 

   

So langsam holen wir unser Ausfahrtenprogramm ja auf! Auch heute bescherte uns der Wettergott wieder einen sonnigen und glücklicherweise nicht zu warmen Sonntag.

Morgens an der Brücke waren Christiane, Gisi und Jörg, Karola, Andreas, Carsten, Hans-Peter, Frank, Freerk, Fred-Rainer, Gerhard, Ralf, Ralf, Richard und ich dabei.





Weil sich viele der Geschichten rund um den Alten Fritz östlich von Berlin abgespielt haben, zog es uns auch diesmal wieder in diese Richtung. Wir wollten Berlin im Süden umfahren, also hieß es erst einmal Aufstellung in Richtung Autobahn zu nehmen.



Und schon ging es los.



Nahe an der Stadtgrenze mussten wir durch einige Ortschaften, die immer wieder Ampel-Stopps auslösten.



Aber bald waren wir wieder auf freiem Land und zogen weiter gen Osten vorbei am neuen Flughafen "Willy Brandt".









Tja, und als die Straßen in den Spree-Auen wieder schön schmal wurden, zog ein unheimlicher Nebel auf.



Allerdings herrschte dieser Nebel nur im Gehäuse der Helmkamera. Die Linse hatte beschlagen, warum weiß ich leider nicht genau. Aber dummerweise hat uns das eine Anzahl schöner Aufnahmen gekostet.

In Mönchwinkel legten wir die erste Pause – unsere Einreihpause – ein.











Bald konnte es wieder weitergehen.







Na ja, und dass in Brandenburg noch immer viel gebaut wird, haben wir heute noch einige Male erlebt.



Aber manche Hindernisse konnten wir "geschickt" umfahren. Wink



Und schließlich durften die obligatorischen Plattenwege auch nicht fehlen. Der wieder aufziehende Nebel hat uns dabei überhaupt nicht gestört.





In Dolgelin legten wir einen weiteren kurzen Stopp ein.



Dem einen oder anderen wird dieser Ort noch von der Tempelritter-Tour bekannt sein, denn hier steht eine der Kirchenruinen, denen man die Bauart mit den dicken Mauern der Wehrkirchen abschauen konnte.



Aber vielmehr interessierte uns dieser Gedenkstein:





Auch wenn es zeitlich nicht ganz zum Alten Fritz passte, durfte das auf einer "Preußen-Tour" natürlich nicht fehlen. Und über die orthografischen Schwächen der Denkmalsstifter wollen wir großzügig hinweg sehen. Wink

Wir nutzten die Gelegenheit zu einer kleinen Pause.





Dann ging es weiter zum ersten Etappenziel der heutigen Ausfahrt.



Wir hielten hier in Gusow



unmittelbar vor dem gleichnamigen Schloss.



Das Schloss Gusow war der Sitz des Grafen Otto Christoph von Podewils (16.4.1719-12.3.1781). Dieser war als preußischer Gesandter ein Vertrauter Friedrichs. Unter anderem war er Botschafter am Hofe der Kaiserin Maria Theresia von Österreich und erarbeitete zur Unterrichtung seines Königs sehr feinfühlige Charakteristika über die Würdenträger Österreichs.









Zum Mittagessen war es jetzt nicht mehr weit. Im etwa 10 km entfernten Letschin wollten wir beim "Alten Fritz" einkehren.



Das Restaurant "Alter Fritz"





steht hier im Schatten seines Namensgebers.





Also ließen wir es uns unter den Augen des alten Herrn schmecken.





Ebenso tat es wohl auch Theodor Fontane. Auf diesen berühmten Gast ist das Haus noch heute sehr stolz.



Während unsere Rösser ihre verdiente Pause machten,



war Gelegenheit, das Denkmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Es war zum Dank für die Trockenlegung des Oderbruches und dessen anschließender Besiedelung im Jahr 1905 errichtet worden.









Und die hier regelmäßig hingelegten Kartoffeln erinnern an seinen Verdienst um die Umgestaltung der Landwirtschaft, die zum Ziel hatte, das bis dahin wichtigste Grundnahrungsmittel Gerste durch die gehaltvollere und gegen Umwelteinflüsse weniger empfindliche Knolle abzulösen.



Das Essen für uns fünfzehn war recht schnell serviert worden und so konnten wir bald die Corporate-Identity-Sitzbänke wieder räumen





und uns auf den Weg machen.







Auch das nächste Ziel war nicht weit und so trafen wir nach wenigen Minuten in Neuhardenberg ein.



Hier interessiert uns ebenfalls das wieder gleichnamige Schloss.









Der Ort und das Schloss war der Namensgeber der heutigen Tour und damit hatte es folgendes auf sich:


Dem Rittmeister Joachim Bernhard von Prittwitz (3.2.1726-4.6.1793) sind wir in der Chronik des Königs Friedrich II. schon einmal begegnet: er war derjenige, der den Monarchen nach der Niederlage von Kunersdorf zur Flucht überredete und ihn damit rettete. Zum Dank dafür beförderte Friedrich ihn zum Oberleutnant und schenkte ihm zudem das Gut Quilitz.

Als Friedrich das Gut wenige Jahre später überraschend besuchte, waren dort die Bauarbeiten für ein ansehnliches Herrenhaus in vollem Gange. Nach dem Erdgeschoss hatte man bereits das Obergeschoss begonnen. In Anbetracht des beeindruckenden Gebäudes soll Friedrich ausgerufen haben: "Er will ja hoch hinaus; er baut sich ja ein Schloß!".

Weil er sich beschämt fühlte und um sich nicht dem so unpreußischen Verdacht der Überheblichkeit auszusetzen, ließ v. Prittwitz die Arbeiten abbrechen und auf das Erdgeschoss lediglich ein großes Mansardendach setzen.

Erst viel später – das Gut wurde 1811 an die Krone zurück verkauft und König Friedrich Wilhelm III. schenkte es 1814 dem Fürsten Karl August von Hardenberg – wurde der Bau unter der Regie von Karl Friedrich Schinkel zu dem heutigen zweistöckigen klassizistischen Palais weitergeführt.

Zu Ehren v. Hardenbergs wurde der Ort Quilitz in "Neu Hardenberg" umbenannt. Zu DDR-Zeiten trug der Ort zwischenzeitlich den Namen "Marxwalde". Hier waren Jagdfliegergeschwader stationiert, denen unter anderem Sigmund Jähn (erster Deutscher im All) angehörte. Das Jagdgeschwader JG-8 startete und landete hier am 7. April 1965, um die in der Berliner Kongresshalle stattfindende Bundestagssitzung mit Überschalldonner zu stören.

Im Jahr 1996 erhielt die Familie von Hardenberg den Besitz zurück und verkaufte das Schloss an den Deutschen Sparkassen- und Giro-Verband, der es seitdem als Schulungs- und Tagungshotel betreibt.

Seine Dankbarkeit an den König machte v. Hardenberg mit der Inschrift deutlich, die über dem Portal prangt ("des Königs Gnade").





Die benachbarte – ebenfalls durch Schinkel entworfene – Kirche ist ebenfalls beeindruckend.





Auch sie hat eine bewegte Geschichte. Auf den Grundmauern einer einfachen Feldsteinkirche, die bereits 1348 urkundlich erwähnt wird, lässt Markgraf Carl Albrecht von Brandenburg (ein Cousin Friedrichs) in den Jahren 1737-1747 eine barocke Hallenkirche errichten. Der Rittmeister v. Prittwitz wurde in der Gruft der Kirche beigesetzt. Ein verheerender Dorfbrand vernichtet 1801 auch die Kirche, die nach Plänen Schinkels zwischen 1802-1809 wieder aufgebaut wird. Zwischen 1815-1817 wird der Innenraum ebenfalls unter der Regie Schinkels umgestaltet und die Kirche feierlich am 31.10.1817, dem 300. Jahrestag der Reformation, eingeweiht. 1822 stirbt der Fürst von Hardenberg. Eigens für ihn erfolgt 1823 durch seinen Sohn der Anbau eines Mausoleums, das die Inschrift "PIO ANIMO POSUIT FILIUS" ("in treuer Pflichterfüllung hat der Sohn dies gesetzt") trägt. Das Herz des Fürsten wird gemäß seinem letzten Willen im Altar aufbewahrt.

Auf dem Platz vor dem Schloss haben sowjetische Einheiten nach Kriegsende einen Soldatenfriedhof angelegt, der heute mit einem großen Stern markiert ist.





Nach kurzer Pause



machten wir uns wieder auf den Weg.







Eine weitere Baustelle erwies sich als unüberwindlich. Kurz vor Schulzendorf war offenbar die Strasse unterspült worden und zum Teil abgestürzt.





Also blieb uns nur der Rückzug übrig.





Um den Umweg nicht allzu groß werden zu lassen, nahmen wir eine Abkürzung über eine ziemlich abenteuerlichen Waldweg. Zur Sicherheit fragte ich vorher noch einen älteren Herrn aus dem Dorf Möglin, der versicherte, dass der Weg nicht sehr sandig wäre und nur Schotterbelag hätte. Er sollte Recht behalten. Allerdings war der Schotterweg doch ziemlich holprig. Und leider gibt es davon keine Aufnahmen, weil inzwischen der Akku der Helmkamera leer war.

So fuhren wir noch über eine (der in Brandenburg seltenen) schöne Kurvenstrecke nach Eberswalde und von dort nach Altenhof am Werbellinsee, wo wir im Waldcafé einkehrten.





Nach Kaffee und Kuchen galt es wieder einen offiziellen Ritus abzuhalten: Gisi, Jörg, Fred, Andreas und Hans-Peter (v.l.n.r.) erhielten heute ihr "Goldenes Band".







Wir verweilten noch etwas im Café,







bevor wir über den Waldweg die Heimreise antraten.







Die Achterbahn passierten wir sehr zügig





und fuhren über die Böhmerheide und die B167 der abendlichen Sonne entgegen.









In Nassenheide hielten wir zu einer letzten Pause,



die wir zur Verabschiedung nutzten.



Damit ging eine weitere Fritz-Tour im Friedrich-Jahr zu ende, die uns wieder einmal ein paar ganz besondere Ecken der Mark Brandenburg gezeigt hat.

Drücken wir die Daumen, dass die kommenden Sonntage ähnlich gutes Wetter bereithalten.

Bis dahin!

Mehr Bilder gibt es wie immer in der Gallery meiner Homepage.

Gruß Ron Winken
_________________
Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.

www.RonGS.de
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