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Berlin-Brandenburg-Biker.deForum für Motorradfahrer/innen aus Berlin und Brandenburg
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Autor |
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Ole ✦
Topuser
Anmeldedatum: 10.03.2014 Beiträge: 393 Wohnort: Berlin-Hermsdorf
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Verfasst am: 03.11.2019 21:36 Uhr Titel: |
Lesezeit: 13,54 Min |
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Sehr wechselhaft war die Wettervorhersage für die Wintersaisoneröffnung: eine Woche vorher 10°C, 40% Regenwahrscheinlichkeit, dann immer wärmer werdend bis 15°C und teilweise sonnig, am Freitag dann eher regnerisch, Samstag überraschend zwischen 9 und 18 Uhr sonnig bewölkt und am Sonntag regnete es. Allerdings laut Vorhersage abziehend und so trafen sich letztendlich Benno, Cagdan, Christian, Fredo, Gerhard, Ralf (Siero), Ralf (ralfr12r), Rolf, Solveig und ich bei der Bäckerei Junge.
Dadurch, dass ich den Start noch um eine halbe Stunde nach hinten geschoben hatte, war die Anreise zwar nass, bei der Abfahrt hatte es aber aufgehört zu regnen. Leider kann ich nicht sagen, dass auch diese Tour komplett ohne Regen war, aber die paar Tropfen ab der Einreihpause bis zum Werbellinsee zählen nicht wirklich.
Die Einreihpause hinter Biesenthal auf dem Parkplatz zum Freibad am Großen Wukensee konnte und musste kurz gehalten werden: ersten gab es nichts wirklich einzureihen, außer ein Lob für aufmerksames und rücksichtsvolles Verhalten bei Überholvorgängen und zweitens nahten Regenwolken.
Da wir uns nicht gerne überholen lassen, schon gar nicht von Regenwolken, ging es zügig weiter. Es war das erste Mal, dass auf der Strecke entlang am Werbellinsee kein Auto unsere Fahrt ausbremste. Über Friedrichswalde, Götschendorf und Milmersdorf erreichten wir dann auch schon um kurz nach zwölf den Krug Gollin.
In einem großen, aber doch gemütlich eingerichteten Hinterzimmer war für uns eingedeckt.
Getränke und Essen waren zügig aufgenommen, die Farbe der Apfelschorle und damit der Anteil des selbst hergestellten Apfelsafts ging von sehr hell bis einigermaßen kräftig, dafür war das Hefeweizen (selbstredend alkoholfrei) farblich sehr gleichmäßig.
Das Essen kam dann auch zügig und war lecker. Dann wurde noch einmal die Wetter-App konsultiert und die Mundwinkel gingen noch weiter nach oben als sie schon waren – beste Aussichten auf unserer Strecke für den Nachmittag. Kurze Zeit später zeigte sich dann auch die Sonne und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.
Nördlich des Ziegeleiparks Mildenberg ging es ab Burgwall wieder nach Westen und ab Zabelsdorf fuhren wir die schon auf der Fontanetour in die andere Richtung befahrene recht schöne Strecke mit der inzwischen abgetrockneten Kurvenkombination hinter Altlüdersdorf.
Durchs Waldemartor (weitere Details hierzu siehe Tourbericht Fontanetour im August) rollten wir nach Gransee hinein und stoppten direkt vor dem Denkmal für Königin Luise.
Dort gab es die Kurzversion des Lebens und Wirkens zu hören (die auch schon recht lang war).
Hier jetzt die längere Abhandlung (weitestgehend Wikipedia entnommen).
Luise Herzogin zu Mecklenburg [-Strelitz], bekannt als Königin Luise von Preußen, vollständiger Name: Luise Auguste Wilhelmine Amalie Herzogin zu Mecklenburg (* 10. März 1776 in Hannover; † 19. Juli 1810 auf Schloss Hohenzieritz) war die Gemahlin König Friedrich Wilhelms III. von Preußen.
Zeitgenossen beschrieben sie als schön und anmutig, ihre ungezwungenen Umgangsformen erschienen ihnen eher bürgerlich als aristokratisch. Ihr Leben war eng verknüpft mit den dramatischen Ereignissen im Kampf Preußens gegen Napoleon Bonaparte. Da sie früh starb, blieb sie auch in der Vorstellung der nachfolgenden Generationen jung und schön. Schon zu Lebzeiten wurde sie zum Gegenstand beinahe kultischer Verehrung. Nach ihrem Tod setzte sich diese Tendenz verstärkt fort. Sie wurde als Mutter Kaiser Wilhelms I. zum Symbol für den Wiederaufstieg Preußens und für die Entwicklung hin zum Deutschen Kaiserreich. So liegt ihre historische Bedeutung in der legendären Berühmtheit, die sie als Königin von Preußen tatsächlich hatte.
Elternhaus und Kindheit
Luise wuchs in Darmstadt auf. Sie war keine eifrige Schülerin. Ihre französisch geschriebenen Briefe blieben lebenslang fehlerhaft und erst viel später, in Berlin, ging sie daran, einige der größten Bildungslücken zu schließen. Dort ließ sie sich über Geschichte und Philosophie informieren und bat Freundinnen wie Marie von Kleist und Karoline von Berg, sie bei der Auswahl ihrer Lektüre zu unterstützen.
Anfang März 1793 wurden die beiden Schwestern, jetzt 17 und 15 Jahre alt, in Frankfurt dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. vorgestellt, der sich wünschte, daß seine Söhne sie sehen möchten und sich in sie verlieben. Zum ersten Mal traf Luise den „ältesten“, den 22-jährigen Kronprinzen Friedrich Wilhelm am 14. März 1793, am 19. März machte er seinen persönlichen Heiratsantrag und am 24. April fand in Darmstadt die offizielle Verlobung statt. Im Ehevertrag wurde festgehalten, dass Luise eine bestimmte Summe „zu selbsteigener Disposition“ erhalten sollte, die sich bei der Geburt eines Sohnes deutlich erhöhen würde; für eine Tochter war nichts dergleichen vorgesehen. Die Hochzeit wurde für die Weihnachtstage 1793 vereinbart.
Die Kronprinzessin
Am 22. Dezember trafen die Schwestern in der festlich geschmückten Stadt Berlin ein. Ein kleines, weißgekleidetes Mädchen begrüßte die Prinzessinnen mit einem Gedicht, Luise hob das Kind hoch, küsste es – und reagierte erkennbar verständnislos, als man ihr sagte, dass ein solches Verhalten ihrer hohen Stellung nicht angemessen sei. Dieser Vorfall, vielfach weitererzählt, gab den ersten Anstoß zur außerordentlichen Beliebtheit Luises bei der Berliner Bevölkerung. Am 24. Dezember 1793 wurde sie mit dem Kronprinzen nach altem Hofzeremoniell im Weißen Saal des Berliner Schlosses getraut. Zwei Tage später heirateten die jüngere Schwester Friederike und der jüngere Bruder Prinz Louis.
Die Paare bezogen zwei benachbarte Gebäude an der Straße Unter den Linden, das Kronprinzenpalais und das später so genannte Prinzessinnenpalais. Hier entstand 1795 die berühmte „Prinzessinnengruppe“ des Bildhauers Gottfried Schadow, von König Friedrich Wilhelm II. in Auftrag gegeben.
Das Leben am preußischen Hof verlangte von Luise ein hohes Maß an Anpassung an unbekannte Personen, Regeln und Pflichten. Ihr ungezwungenes Naturell stand dabei manches Mal im Wege.
Hilfreich für Luises Eingewöhnung in die neue Situation war, dass Friedrich Wilhelm im privaten Bereich jede Art von hergebrachter Förmlichkeit ablehnte. Das Paar pflegte einfache, in diesen Kreisen ungewöhnliche Umgangsformen. Man duzte sich und sprach voneinander als von „meinem Mann“ und „meiner Frau“. Spaziergänge ohne Gefolge auf der Straße Unter den Linden, Besuche von Volksbelustigungen wie dem Berliner Weihnachtsmarkt und dem „Stralauer Fischzug“ entsprachen offensichtlich ihren persönlichen Neigungen und wurden von der Bevölkerung beifällig zur Kenntnis genommen. Ihr Hang zur Einfachheit bestimmte auch die Auswahl der Wohnsitze. In Berlin zogen sie das Kronprinzenpalais dem Schloss vor, die Sommermonate verbrachten sie vorzugsweise nahe der Residenzstadt Potsdam im Schloss Paretz, einem frühklassizistischen Landschloss, welches für seine Papiertapeten berühmt ist. Das einfache Schloss, das wegen seiner Lage von Zeitgenossen auch den Beinamen „Schloss Still-im-Land“ erhielt, bot Friedrich Wilhelm Erholung von seinen Amtsgeschäften und Luise die Landluft und Ruhe, die sie besonders während ihrer zahlreichen Schwangerschaften schätzte.
Als Mutter erfüllte Luise alle Erwartungen, die an sie gestellt wurden. In knapp 17 Ehejahren brachte sie zehn Kinder zur Welt, sieben von ihnen erreichten das Erwachsenenalter – eine für damalige medizinisch-hygienische Verhältnisse überdurchschnittlich hohe Quote.
Die junge Königin
Am 16. November 1797 starb Friedrich Wilhelm II. Sein Sohn, Friedrich Wilhelm III., war bei Regierungsantritt erst 27 Jahre alt, schüchtern in der Öffentlichkeit und sprachlich wenig ausdrucksfähig, unschlüssig vor Entscheidungen und kaum darauf vorbereitet, ein problembeladenes Königreich in schwieriger Zeit zu regieren; an seiner Seite wurde Luise mit 21 Jahren Königin.
Friedrich Wilhelm und Luise unternahmen mehrere sogenannte Huldigungsreisen. Im Mai und Juni 1798 fuhren sie durch Pommern, Ostpreußen und Schlesien, von Mai bis Juli 1799 in die westlichen Landesteile, nach Franken und Thüringen. Im August 1800 wurde die Schneekoppe in Schlesien erstiegen, eine Exkursion, die von der Königin später als ein besonders glücklicher Moment ihres Lebens bezeichnet wurde. Die Bevölkerung zeigte sich auf allen diesen Reisen begeistert über die äußere Erscheinung und das Auftreten der Königin. Ähnliche Begeisterung rief sie auch in der Hauptstadt hervor, sogar unter den Angehörigen des Diplomatischen Corps.
Inzwischen hatte der Druck Napoleons auf Norddeutschland wieder zugenommen. Ein Bündnis Preußens mit Russland schien ein geeignetes Gegenmittel zu sein. Im Mai und Juni 1802 hielten sich Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise in Memel auf und trafen dort mit Zar Alexander I. von Russland zusammen. Die politisch recht bedeutungslose Begegnung hat dennoch in Luises Lebensbeschreibungen nachhaltige Spuren hinterlassen. Der Zar seinerseits war von Luise fasziniert. Friedrich Wilhelm III. reagierte nicht eifersüchtig, sondern stolz, wie immer, wenn seine Frau bewundert wurde.
Am 12. Juli 1806 wurde in Paris der Vertrag über den Rheinbund geschlossen, Napoleon dehnte seinen Einflussbereich im deutschen Gebiet erheblich aus. Preußen fühlte sich provoziert, der König war jedoch noch immer unentschlossen; erst auf Drängen verschiedener Berater sowie unter dem Einfluss seiner Frau, die in Napoleon ein „moralisches Ungeheuer“ sah, änderte er seine Meinung und erklärte Frankreich am 9. Oktober 1806 den Krieg. Als Mittelpunkt dieser sogenannten „Kriegspartei“ erreichte Luise von Mecklenburg-Strelitz wohl den Höhepunkt ihres politischen Einflusses. Nur fünf Tage später erlitten die schlecht geführten, getrennt kämpfenden preußischen Truppen bei Jena und Auerstedt vernichtende Niederlagen, die Reservearmee wurde bei Halle geschlagen und fast alle befestigten Städte ergaben sich kampflos. Am 27. Oktober 1806 zog Napoleon als Sieger in Berlin ein.
Friedrich Wilhelm III. und Luise hatten sich in der Nähe des Kriegsschauplatzes aufgehalten, im Chaos des Zusammenbruchs mussten sie sich auf getrennten Wegen retten. Luise gelangte mit den Kindern nach Königsberg. Dort erkrankte sie schwer am „Nervenfieber“, wie man damals den Typhus nannte.
Noch während ihrer Krankheit drohte Napoleon mit seiner Armee Königsberg zu erreichen. Ein Vertrauter bot an, mit der Königin zurückzubleiben, sie lehnte ab: „Ich will lieber in die Hände Gottes fallen, als dieses Menschen.“ Als Fluchtort kam nur noch Memel im äußersten Nordosten des Landes in Frage. Bei starkem Frost und Schneetreiben musste die Gruppe um die schwerkranke Luise den Weg über die Landzunge der Kurischen Nehrung zurücklegen, die im Winter kaum passierbar war. Nach drei anstrengenden Tagen und höchst unbequemen Nächten war das Ziel erreicht, und überraschend konnte sogar eine gewisse Besserung im Befinden der Königin festgestellt werden. Auch diese Episode gehört, mehr oder weniger dramatisch erzählt oder illustriert, zum festen Bestand aller Biografien und Legenden über Luise, ebenso wie ihr Zusammentreffen mit Napoleon.
Friedrich Wilhelm III. gelangte auf anderen Wegen nach Memel, dort traf das Königspaar auch mit dem russischen Zaren zusammen, der seine unbedingte Unterstützung zusagte. Aber am 14. Juni 1807 besiegte Napoleon in der Schlacht bei Friedland die Armee Alexanders zusammen mit den letzten Resten der preußischen Truppen. Die anschließenden Friedensverhandlungen fanden in einem Prunkzelt auf einem Floß im Fluss Memel (Njemen) statt. Aufgrund der zu erwartenden „guten Wirkung“ wurde die Königin gebeten, zu den Verhandlungen anzureisen.
Die Begegnung mit Napoleon fand am 6. Juli 1807 in Tilsit statt. Die Königin erlebte eine Überraschung. Statt des gefürchteten Ungeheuers stand ihr mit Napoleon ein beeindruckender, offensichtlich hochintelligenter, angenehm plaudernder Mann gegenüber. Luise bat um maßvolles Vorgehen bei den Friedensbedingungen, Napoleon blieb unbestimmt in seinen Antworten, machte der Königin jedoch Komplimente wegen ihrer Garderobe. Als er fragte, wie die Preußen so unvorsichtig sein konnten, ihn anzugreifen, gab Luise die oft zitierte Antwort: „Der Ruhm Friedrichs des Großen hat uns über unsere Mittel getäuscht.“
Konkrete Zugeständnisse erreichte die Königin nicht. Über das etwa einstündige Gespräch unter vier Augen berichtete der Kaiser seiner Frau Josephine nach Paris: „Die Königin von Preußen ist wirklich bezaubernd, sie ist voller Koketterie zu mir. Aber sei ja nicht eifersüchtig, ich bin eine Wachsleinwand, an der alles nur abgleiten kann. Tatsächlich waren die Bedingungen des Friedens von Tilsit vom 9. Juli 1807 für Preußen überaus hart. Der Staat verlor die Hälfte seines Territoriums und seiner Bevölkerung – alle Gebiete westlich der Elbe und die polnischen Besitzungen.
Nach dem demütigenden Friedensschluss sah Luise ihre Hauptaufgabe darin, den König, der oft verzweifelt war und von Abdankung sprach, aufzurichten und ihm durch ein glückliches Familienleben Rückhalt zu geben. Allerdings entbehrte Luise die Geselligkeit von Berlin und sie vertrug das raue, ostpreußische Klima nicht. Sie litt unter fiebrigen Erkältungen, Kopfschmerzen und Atemnot.
Weil eine Rückkehr in das französisch besetzte Berlin dem preußischen König und seiner Familie als unmögliche Zumutung galt, regierte er den Staat von Königsberg aus. Freiherr vom Stein brachte die ersten, dringenden Reformen auf den Weg. Er kürzte das eigene Gehalt und das seiner Beamten um die Hälfte und verlangte auch vom königlichen Haushalt kräftige Einsparungen. Bis auf den Schmuck der Königin wurde alles Entbehrliche verkauft.
Rückkehr
Nach dem Abzug der Franzosen aus Berlin im Dezember 1808 hatte der König zunächst eine Rückkehr nach Berlin vermieden, um das Vorübergehende der Situation Preußens zu unterstreichen. Erst im Dezember 1809 kehrte die königliche Familie in die Hauptstadt zurück. Der Empfang durch die Berliner war überwältigend herzlich, sowohl bei der Ankunft am Schloss, als auch während einer abendlichen Spazierfahrt durch die festlich illuminierte Stadt.
Im Hinblick auf die unverändert düstere politische Lage schrieb Luise am 27. Januar 1810 in einem Brief an Hardenberg: „Wir sind immer noch höchst unglücklich. Indessen ist das Leben hier in Berlin erträglicher als in Königsberg. Es ist wenigstens ein glänzendes Elend mit schönen Umgebungen, die einen zerstreuen, während es in Königsberg wirklich ein wirkliches Elend war.“ Luise beteiligte sich aktiv an den Bemühungen, Hardenberg wieder in den preußischen Staatsdienst zu stellen, den er auf Betreiben Napoleons nach dem Frieden von Tilsit hatte verlassen müssen. In ihm sah sie den Berater, den ihr häufig unschlüssiger Mann brauchte. Trotz weiter bestehender Vorbehalte stimmte Napoleon schließlich zu – nur Hardenberg traute er zu, die enormen Kriegskontributionen aufzubringen, mit denen er Preußen belastet hatte.
Letzte Reise und Tod
Eine geplante Sommerreise nach Bad Pyrmont, wo Luise ihre Gesundheit wiederherzustellen hoffte, musste abgesagt werden, aus finanziellen wie aus politischen Gründen: Preußen war praktisch bankrott und in Pyrmont hielten sich damals zwei Brüder Napoleons auf. Statt dieser Reise wurde ein Ausflug nach Neustrelitz beschlossen.
Für den 30. Juni 1810 war ein Abstecher nach Rheinsberg beabsichtigt; die Fahrt musste jedoch ausfallen, Luise blieb fiebernd im Bett. Der örtliche Arzt diagnostizierte eine Lungenentzündung, die aber nicht lebensbedrohlich sei. Auch der aus Berlin herbeigerufene Leibarzt des Königs fand keinen Anlass zu ernster Besorgnis. Am 16. Juli wurde er abermals konsultiert, weil sich die Symptome – Erstickungsanfälle und Kreislaufstörungen – heftig verschlimmert hatten. Mit Eilkurier wurde der König in Berlin benachrichtigt, kurz vor fünf Uhr am Morgen des 19. Juli 1810 traf er mit seinen beiden ältesten Söhnen ein. Vier Stunden später starb Luise.
Bei der Obduktion ergab sich, dass ein Lungenflügel zerstört war, auch fand man eine Geschwulst im Herzen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der Leichnam nach Berlin überführt, drei Tage im Berliner Stadtschloss aufgebahrt und am 30. Juli im Berliner Dom beigesetzt.
Fünf Monate später, am 23. Dezember 1810, fand Luise von Mecklenburg-Strelitz ihre letzte Ruhestätte in einem Mausoleum, das inzwischen von Heinrich Gentz unter Mitarbeit von Karl Friedrich Schinkel im Park des Schlosses Charlottenburg neu errichtet worden war. Die Grabskulptur der Königin, ein Meisterwerk der Berliner Bildhauerschule, schuf Christian Daniel Rauch zwischen 1811 und 1814; Friedrich Wilhelm III. hatte den Entstehungsprozess mit vielen Wünschen und Vorschlägen intensiv begleitet. Er selbst wurde 1840 an gleicher Stelle beigesetzt. Das Mausoleum entwickelte sich zum nationalen Wallfahrtsort, zur wichtigsten Kultstätte der Luisen-Verehrung.
Auf dem Weg von Schloss Hohenzieritz nach Berlin musste der Trauerzug mit der toten Königin in Gransee pausieren. In der Nacht vom 25. auf den 26. Juli 1810 wurde Luises Sarg auf dem damaligen Marktplatz, dem heutigen Schinkelplatz der Stadt Gransee unter großer Anteilnahme der Bevölkerung aufgebahrt. Bald danach beantragte die Granseer Bürgerschaft beim König Friedrich Wilhelm III. die Erlaubnis ein Denkmal für das denkwürde Ereignis errichten zu dürfen. Der König stimmte zu, aber öffentliche Gelder wurden nicht bewilligt. Unter der Federführung des Landrats des Ruppinschen Kreises, Friedrich Christian Ludwig Emil von Zieten, begann eine erfolgreiche Spendensammlung, die 2.000 Taler einbrachte. Ziethen hatte Kontakte zur Königlichen Preußischen Eisengießerei in Berlin, die ihn vermutlich an Schinkel vermittelte. Schinkels eingereichter Entwurf für ein gusseisernes Denkmal wurde vom König genehmigt und am 19. Oktober 1811 eingeweiht.
Das Denkmal erfreute sich durch alle Zeiten hindurch großer Beliebtheit im Volk, so dass es immer instand gehalten wurde. Im Grunde genommen stellt Schinkel in seinem Werk nur die historische Situation aus dem Jahre 1810 nach, eine eher simple Idee. Aber nicht der aus bearbeiteten Findlingen zusammengefügte Granitsockel, der nachgebildete Sarg oder die gusseiserne Krone sind das Wichtige dieses Ensembles, sondern es ist vielmehr der überaus filigrane, gotisch anmutende Baldachin, der an die Umrisse mittelalterlicher Reliquienschreine erinnert und zum Ausdrucksträger der Erinnerung an die tote Königin wird. Er soll an ihr Wesen erinnern: Das Eisen als Symbol für ihre Stärke und ihren Patriotismus im Kampf Preußens gegen Napoleon Bonaparte, die filigranen Formen aber an ihre Zartheit und Reinheit. Schinkels Denkmal hat also in seiner Transzendenz, die zu erinnernde Person von der Eingeschlossenheit im massiven Sarkophag zur luftigen Höhe des Baldachins zu erhöhen ein geniales Werk geschaffen.
Der Himmel sah zwar bedrohlich aus, aber wir vertrauten weiter den Vorhersagen und wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil – die Straßen inkl. der Nebenwege waren komplett trocken und wir mussten uns keinerlei Beschränkungen mehr auferlegen. Kopfsteinpflaster in Radensleben auf der Anfahrt zu den Plattenwegen nach Wall rundeten das Belagsspektrum noch ab, bevor die letzten Kurven Richtung Kremmen mit maximalem Genuss gefahren werden konnten.
Auch selten und damit umso schöner, blieben alle noch in Kremmen draußen(!) sitzen und genossen Tee, Kaffee und Kuchen, bevor auch der Heimweg trocken angegangen werden konnte.
Vielen Dank für das Mitkommen und an Siero für das Anschieben von ganz hinten, es hat mal wieder sehr viel Spaß mit Euch gemacht.
Ich wünsche Euch und allen BBBn eine schöne Woche. Mal sehen, was uns der Winter noch für Fahrmöglichkeiten bietet.
Bis zum nächsten Mal,
Ole _________________ 4 Räder sind für den Transport des Körpers,
2 für den Transport der Seele.
Zuletzt bearbeitet von Ole am 04.11.2019, 11:58, insgesamt einmal bearbeitet |
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legrandalex ✦
Gast
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Verfasst am: 03.11.2019 22:00 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,32 Min |
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schön dass - bei den BBB - richtige Biker auch zu finden sind und schön dass Ole von den Wetter-Vorhersagen sich nicht einschüchtern lassen hat.
ich hatte an der Ostsee auch eher feuchtes Wetter aber mit einem guten Schirm konnte ich auch am Strand spazieren und später im Hotel-Bad schwimmen.
Danke für den schnellen Bericht, der uns auch an dem Spaß teil haben lässt.
Bis bald an einem Tisch oder auf dem Asphalt
Xavier |
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Siero ✦
Topuser
Anmeldedatum: 14.10.2011 Beiträge: 260 Wohnort: Berlin-Reinickendorf
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Verfasst am: 03.11.2019 22:12 Uhr Titel: Wintertour |
Lesezeit: 0,29 Min |
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Hi an alle,
heute haben sie die harten, Wintertour, Allwetterfahrer dank Ole getroffen um eine Tour zu fahren. Von Regen und Laub auf den Strassen konnte man nicht wirklich reden. Die paar Tropfen die wir abbekommen haben waren nicht der rede wert, Zeitweise hatten wir sogar trockene Strassen. Dank aller Mitfahrer hatten wir viel spass. Die Tour war der Jahreszeit angepasst genau die richtige Länge.
Danke Ole für diese Tour _________________ Der Trick in dieser Welt ist herauszufinden,
was man gerne tut,
und dann noch jemanden zu finden,
der einen dafür bezahlt!!! |
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Cagdan ✦
User
Anmeldedatum: 05.05.2019 Beiträge: 10 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 04.11.2019 11:35 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,12 Min |
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Hallo an alle,
zu erst vielen dank an Ole. War gute flotte und harmonische Gruppe gewesen, haben wir zusammen viel Spaß gehabt. Bis zum nächstes mal. Alles gute... |
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Ben800 ✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 26.10.2014 Beiträge: 278
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