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[Ron ✦✦✦✦]

Das ist völlig an mir vorbeigegangen, darf hier aber nicht unerwähnt bleiben: schon am 16. März 2021 ist Sabine Schmitz gestorben.

Sie hatte zwar mit Motorrädern nicht viel am Hut aber Sabine Schmitz war schon sehr jung eine Rennfahrer-innen - Legende (hier sei das Gendern mal erlaubt). Nicht nur, dass sie als erste Frau mehrere Einzelläufe auf dem Nürburgring gewann (kein Wunder, ist sie doch in unmittelbarer Nachbarschaft geboren worden), konnte sie auch international punkten mit ihren Teilnahmen an mehreren Rennen auf allen Kontinenten dieser Welt.

Vor allem aber - und so habe ich das erste Mal von ihr gehört - war sie die wohl bekannteste Fahrerin des Ringtaxis am Nürburgring. Ein Kumpel von mir hatte mal das Vergnügen, von ihr chauffiert zu werden. Ich habe immer wieder mit dem Gedanken gespielt, so etwas auch mal zu machen aber es ist nie dazu gekommen. Das musste ein echtes und unvergessliches Erlebnis gewesen sein.

Der Nürburgring ist ja eine bekannte und beliebte Rennstrecke. Neben den Einzeltrainings gibt es dort die so genannten "Touristenfahrten" (oder auch "Terroristenfahrten" tituliert), an denen jeder teilnehmen darf. Und das ist wörtlich gemeint: nicht nur Motorräder und PKWs gehen da an den Start. Auch schwere LKWs und Reisebusse sind dort zu finden. Da kann ein Überholmanöver schnell zu einer unliebsamen Überraschung werden, wenn hinter einer Kurve so ein 20-Tonner wie ein unbeweglicher Brocken mitten auf der Straße steht. Und leider ist der Nürburgring - vor allem seine Nordschleife, die als "Grüne Hölle" berühmt wurde - für die vielen (auch mitunter tödlichen) Unfälle bekannt.

Klar, dass sich jeder dort für einen Super-Racer hält. Aber wenn man dann in so ein Ring-Taxi steigt und mal körperlich im wahrsten Sinne des Wortes "erfährt", wie es die richtigen Profis machen, sieht es gleich ganz anders aus. Ich möchte mal aus Erinnerung einen Erfahrungsbericht eines Freundes wiedergeben: "Es fängt schon bei der Beschleunigung an. Das Gaspedal durchtreten ist leicht. Aber dabei schon in die erste Kurve zu gehen und gleichzeitig zu schalten, das hat was. Die Bremsen hingegen werden wenig gebraucht. Und wenn, dann richtig. Du siehst die Kurve auf dich zukommen. Schneller und immer schneller kommt das Ende näher. Die rot-weißen Baken und Leitplanken werden größer, immer größer, immer größer. Dann - gefühlt 2 Meter davor - ein Rumms. Die Bremsen greifen und die Karre schmeißt sich in die Kurve. Du wirst nach außen gegen die Tür geworfen. Schon längst hast Du in Panik den Haltegriff fest umklammert. Der Magen dreht sich um wie in der Achterbahn. Dann wirst du ebenso ruckartig wieder auf deinen Sitz zurück geschleudert. Die Landschaft rast nur so an dir vorbei. Gott sei Dank. Die Strecke ist wieder gerade. Zeit genug, einen Blick auf die Fahrerin zu werfen. Sie sitzt dort völlig entspannt hinter ihrem Steuer und lächelt, während ich mich frage, ob ich mir gerade in die Hosen gemacht habe. Und dann kommt auch schon die nächste Kurve. ..."

Am 16. März 2021 hat Sabine Schmitz viel zu früh im Alter von 51 Jahren den Kampf gegen den Krebs verloren.

Ron