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Berlin-Brandenburg-Biker.deForum für Motorradfahrer/innen aus Berlin und Brandenburg
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Autor |
Nachricht |
Ron ✦✦✦✦
Moderator
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Tourguide
Anmeldedatum: 07.01.2007 Beiträge: 5604 Wohnort: Ofenstadt Velten
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Verfasst am: 06.02.2024 02:29 Uhr Titel: Wildwechsel! |
Lesezeit: 2,52 Min |
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Manchmal wird man mit dem Hammer daran erinnert, dass die häufigen Wildwechsel-Zeichen ihren Sinn haben.
Am Sonntag habe ich die Gelegenheit wahrgenommen und bin einen großen Bogen von der Spinnerbrücke über das Oderbruch und den Barnim gefahren. Den fleißigen Mitfahrern wird sicher der Begriff "Achterbahn", die heute zu einer "Walzerbahn" mutiert ist, noch geläufig sein. Auf dieser Straße ist es jedenfalls passiert:
Nur Sekunden, nachdem dort ein mir entgegenkommendes Auto mit einem großen Hirschen kollidiert war, bin ich bei dem PKW angelangt. Ich sah den Glassplitterregen auf der Straße und das kleine weiße Auto. Es brauchte eine Sekunde um zu verstehen, warum mein suchender Blick nicht das andere Fahrzeug als Beteiligten an dem Unfall entdecken konnte. Dann sah ich aus dem Augenwinkel links oben auf dem Hügel des Radweges einen braunen, zuckenden Körper und verstand, dass sich da gerade ein Tier in seinem Todeskampf wandte.
Ich hielt auf Höhe der Autofahrerin. Ihr kleiner weißer Ford war völlig demoliert. Der linke vordere Kotflügel war eingedrückt, die Windschutzscheibe komplett zerstört und auch das Seitenfenster, durch das ich mit der Frau sprach war nicht heruntergedreht. Es war komplett durchschlagen und bestand nur auch aus Splittern. Ich fragte sie, ob es ihr gut ginge und sie bejahte das. Kurz schilderte sie mir, dass sie die Tiere nicht hatte kommen sehen. Während das erste Tier noch vor ihr vorbeilief und im Wald verschwand, sei auf einmal das zweite Tier, ein großer Hirsch, bei ihr förmlich eingeschlagen, ohne auch nur eines vorherigen Warnzeichens.
Das zuckende Tier ging mir nicht aus dem Kopf. Deshalb fuhr ich ein paar Meter weiter, um den Insassen eines weiteren entgegenkommenden Autos zuzurufen, dass sie die Polizei verständigen mögen und dass es eilig sei, weil irgendjemand das Tier erlösen müsse. Sie telefonierten auch sofort. Ich stellte mein Motorrad ab und sah mir das Auto genauer an und bin hinauf auf den Hügel, um mir das Tier genauer anzuschauen, das inzwischen nicht mehr zuckte. Es war verendet.
Traurig, dass so ein prächtiger 14-Ender auf diese Weise sein Leben lassen musste. Ich versuchte mir die Szene vorzustellen, wie die Tiere talwärts vor das Auto sprangen. Wenn man die Straße aus ihrem vorherigen Zustand kennt, also aus der Zeit, da wir sie noch "Achterbahn" genannt haben, kann den Unterschied deutlich ausmachen: die ursprünglich sehr stark hügelige Strecke, auf deren Spitzen man leicht abhob und in deren Senken einem der Magen - eben wie in einer Achterbahn - ganz nach unten rutschte. Nachdem aber diese tollen Hügel beim Neubau der Straße weitgehend eingeebnet wurden, die Seiten aber nicht entsprechend bearbeitet wurden, säumen die alten Hügel nun die flachere Straße. Und da ist es natürlich erklärlich, dass kreuzende Rehe überhaupt nicht mehr rechtzeitig erkannt werden können. Und außerdem kann ein Tier, das einmal in Richtung Straße läuft, gar nicht mehr bergauf umkehren, ist also gezwungen, weiter in den Verkehr hinein zu rennen. Ob die Straßenplaner auch an diesen Umstand gedacht haben, als sie die Bulldozer die Erde haben wegschieben lassen, darf wohl bezweifelt werden.
Jedenfalls beruhigte sich die Situation langsam. Die Fahrerin war auf der anderen Seite aus dem Auto geklettert (die Fahrerseite war verklemmt) und telefonierte nach ihrem Mann, der nicht ans Telefon ging. Um dem Verkehr wieder einen Durchlass zu ermöglichen, habe ich dann auch den Platz geräumt und mich wieder auf den Weg gemacht. Was dabei aber blieb, war der Gedanke: nur ein paar Sekunden früher ...
Gruß Ron _________________ Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.
www.RonGS.de |
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mguzzi ✦
User
Anmeldedatum: 18.03.2008 Beiträge: 71 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 11.02.2024 15:42 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,29 Min |
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Der Tip eines Wildhüters: hupen und Licht abblenden hat mich schon öfters von einem Wildunfall bewart!
Z.B. nachts auf dem St. Bernadino stand plötzlich ein Hirsch hinter einer Linkskurve. Ich war ja nachts nicht besonders schnell, aber das Hupen hat ihn doch vertrieben.
Ich wünsche allen BBBlern eine unfallfreie Fahrt und möglichst keine Wildberührung,
mguzzi
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