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Berlin-Brandenburg-Biker.deForum für Motorradfahrer/innen aus Berlin und Brandenburg
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Autor |
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Largeman ✦
Topuser
Anmeldedatum: 02.03.2015 Beiträge: 299 Wohnort: Berlin - Wilmersdorf
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Verfasst am: 14.06.2016 13:22 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,22 Min |
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| Gäste können diesen Beitrag nicht lesen |
Zuletzt bearbeitet von Largeman am 14.06.2016, 18:17, insgesamt einmal bearbeitet |
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Largeman ✦
Topuser
Anmeldedatum: 02.03.2015 Beiträge: 299 Wohnort: Berlin - Wilmersdorf
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Verfasst am: 14.06.2016 13:53 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,07 Min |
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Hey Jörg,
danke für den Link. Eine hervorragende Ergänzung meiner Erinnerungen.
Liebe Grüße
Uwe _________________ DLzG Uwe
#12JahreBBB#
_____________________________
Besser spät, als nie! |
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Powerhusky ✦
Topuser
Anmeldedatum: 26.04.2014 Beiträge: 220 Wohnort: Hennickendorf
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Verfasst am: 14.06.2016 23:06 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,32 Min |
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Hallo liebe Mitstreiter.
Auch ich bin wieder gut, nach dieser schönen Tour, zu Hause angekommen. Es hat mir wieder viel Spaß gemacht. Das Hotel war dufte, die Bedienung als Einzelkämpferin einfach top und das Essen super.
Danke an Ron, für die perfekte Planung und Durchführung der Tour.
Der Ostwall hat mich sehr beeindruckt und ich war wieder sehr erstaunt, wie viel Energie, Kosten und Know How, in Dinge investiert werden, um anderen Schaden zuzufügen. _________________ Liebe Grüße aus Märkisch Oderland
Lutz |
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Ron ✦✦✦✦
Moderator
Forums-Sponsor
Tourguide
Anmeldedatum: 07.01.2007 Beiträge: 5604 Wohnort: Ofenstadt Velten
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Verfasst am: 15.06.2016 22:50 Uhr Titel: |
Lesezeit: 16,03 Min |
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Bernard, Bernd, Britta, Eva, Gabriela, Gerald, Hans-Peter, Joan, Jörg (Gummibär), Jörg (JöTie), Karin, Kevin, Lutz, Markus, Martina, Mike, Mirko, Natascha, Nils-Ove, Ole, Patrick, Peggy, Ronald, Sabine, Solveig, Stefan, Thomas, Uwe, Xavier und ich wollten an diesem Wochenende ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte erhellen: wir wollten der Festungsanlage "Ostwall" einen Besuch abstatten.
So trafen sich 30 Leute mit 24 Moppeds morgens am Treffpunkt Bakersdrive Süd in Adlershof. Als ich selbst etwas verspätet eintraf, wurde ich mit einem Ständchen und Geschenken zum Wiegenfest begrüßt.
Es gab wie immer noch Kaffee und Brötchen,
bevor wir die Anker lichteten und die Reise nach Polen antraten.
Einen Zwischenstopp, der der Einreihpause und auch der Nahrungsaufnahme dienen sollte, legten wir am Märkischen Buffet in Wendisch Rietz ein.
Nun ging es schnurstracks gen Osten.
Durch das Lebuser Land kamen wir bald nach Frankfurt/Oder, das wir aber mit einer so starken Gruppe nicht passieren wollten. Also blieben wir ein Stück auf der Autobahn und erreichten schnell einen Tankstopp. Klar, dass der Tank- und Zeitplan so gestaltet war, dass wir uns auf der ganzen Fahrt mit dem etwa 30 Prozent günstigeren Sprit versorgen wollten.
Von nun an ging es wieder auf etwas schmaleren Pfaden durch unser Nachbarland.
Zwischendrin (und weil wir sehr gut in der Zeit lagen) gab es eine weitere kurze Pause.
Weiter ging es durch die Woiwodschaft Lebus bis zu einer ihrer Städte und unserem Ziel Swiebodzin, dem ehemaligen Schwiebus.
Dort am Hotel Sen angekommen, wechselten wir schnell die Klamotten und trafen uns vor dem Hotel wieder.
Es ging jetzt etwa 15 Kilometer nach Norden in den Ort Pniewo, wo uns ein Museum ganz besonderer Art erwartete.
Hier bei Pniewo verlief einst der sogenannte "Ostwall" oder "Festungsfront Oder-Warthe-Bogen". Dies war eine unterirdische Festungsanlage, die in Form einer durch kilometerlange Tunnel miteinander verbundener Gefechtsbunker den Landstreifen zwischen der Warthe im Norden und der Oder im Süden militärisch sichern sollte. Nicht nur, dass aus den kleinen oberirdischen Kuppeln geschossen werden konnte, waren auch Granat- und Flammenwerfer installiert. Insgesamt waren von den etwa 100 Kampfanlagen 27 von ihnen über ein Tunnelsystem von einer Strecke über 35 Kilometer verbunden, die zum Teil bis zu 40 Meter tief in das Erdreich vorgetrieben wurden. Neben den Bunkeranlagen gehörten auch Panzergräben (die bei Bedarf geflutet werden konnten) und Panzersperren (Beton-Höcker) zur Festungsanlage. Mit den Planungen für diese Anlage wurde schon Ende der Zwanziger Jahre begonnen. Im ersten Schritt ging es nur um die wassertechnischen Anlagen, da der Versailler Vertrag keinen militärischen Ausbau erlaubte. Im Dritten Reich wurde der Versailler Vertrag ignoriert und so begann die Ausbaustufe im Jahr 1934.
Hier in Pniewo befand sich die "Werkgruppe Scharnhorst", die aus den Panzerwerken 716, 716a und 717 bestand. Während die Panzerwerke 716 und 716a teilweise gesprengt wurden, stiegen wir später in das Werk 717 ein, das bis heute völlig intakt ist.
Insgesamt wurden Millionen Tonnen Beton verbaut und –zig Kilometer Eisenbahnschienen, auf denen vor allem Munition transportiert wurde. Geplant waren hierfür Aufwendungen von über 600 Millionen Reichsmark. Allerdings verfügte Hitler im Jahr 1938 einen Baustopp, weil er den Ausbau des Atlantik-Walls für wichtiger hielt. So kam es, dass viele Einrichtungen wieder demontiert und abtransportiert wurden. Erst, als im Jahr 1944 die Verteidigungslinie wieder hergestellt werden musste, erfolgte die eigentliche Inbetriebnahme.
Allerdings erwies sich der ganze Aufwand als ziemlich sinnlos. Die fest installierten Granatwerfer waren ausschließlich nach Osten ausgerichtet und konnten nicht an das Kampfgeschehen angepasst werden. Die Flammenwerfer lagen abseits der Panzerrouten und kamen nicht zum Einsatz. Und die oftmals unzulänglich ausgebildete Besatzung aus Angehörigen des sogenannten "Volkssturms" war ihrer Aufgabe ohnehin nicht gewachsen. So konnte die Rote Armee, als sie die Festungslinie im Jahr 1945 erreichte, sie mühelos umgehen oder mit geringem Aufwand überwinden.
Später wurden die meisten Zugänge zur Anlage gesprengt, das Material (vor allem der wertvolle Stahl) abtransportiert (oder besser: "ausgeliehen") und die weiten Gewölbe von Zehntausenden von Fledermäusen bevölkert, die zwischen September bis März hier überwintern.
Unser Besuch der Anlage wurde von einem interessanten Vortrag unseres Deutsch sprechenden Museumsführers eingeleitet.
Dann ging es auf das weitläufige Gelände, immer von interessanten Ausführungen begleitet.
Schließlich erreichten wir den Eingang zum Bunker.
So tauchten wir in die Unterwelt ab.
Viele Einrichtungen waren mit zeitgemäßen Relikten garniert. Da, wo die Kulisse nicht mehr stimmig war, wurde sie von sehr detailgetreuen Wandzeichnungen ersetzt. Mit der Darstellung des Lebens in diesem Bunker hatte man sich wirklich viel Mühe gemacht.
Dann galt es, vom Bunker in den tief gelegenen Verbindungsgang hinabzusteigen.
Dass die Tunnel früher auf Schienen befahren wurden, konnte man noch heute nacherleben.
Auch hier unten waren viele Schaubilder aufgehängt.
Die großen Gewölbe wurden in zwei Etagen genutzt. Hier oben befanden sich Lazarett- und Schlafplätze.
Dann traten wir den Marsch zum Panzerwerk 716 an.
Insgesamt legten wir fast einen Kilometer zurück. Zwischendurch entdeckten wir sogar eine übriggebliebene Fledermaus.
Am Ende des langen Marsches sollte es wieder nach oben gehen. Nach kräftezehrenden 179 Stufen und noch ein paar kleineren Treppen erreichten wir wieder das Sonnenlicht.
An einer der Stahlkuppeln war noch eine eingeschlagene Seriennummer der Krupp-Werke zu erkennen (31 1937).
Für den oberirdischen Weg zurück zum Panzerwerk 717 gab es nun zwei Möglichkeiten: entweder man lief zu Fuß oder löhnte fünf Zloty (1,25 Euro) für eine Fahrt mit dem "Eisenschwein", einem alten Militärtransporter. Klar, dass uns dies die Reise wert war.
Leider waren um diese Zeit (inzwischen war es nach 18 Uhr) die Bar und der Andenken-Shop schon geschlossen, sonst wären wohl noch ein paar Limos und ein paar Handgranaten über den Tresen gewandert. So machten wir uns wieder auf zum Hotel, wo wir uns zum Abendessen auf der Terrasse trafen.
Es gab noch einen offiziellen Akt zu verrichten: Thomas erhielt heute sein "Güld'nes Band".
Anfangs waren die Temperaturen noch sehr mild. Mit Einsetzen der Dunkelheit wurde es dann doch ziemlich frisch. Trotzdem hielten die Letzten noch eine ganze Weile aus.
Am nächsten Morgen gab es ein reichhaltiges Frühstück.
So konnten wir uns wieder auf den Weg machen.
Der erste Stopp dieses Tages lag aber noch in der Stadt selbst. Wir wollten diese Statue besuchen:
Dabei handelt es sich um die im Jahr 2010 errichtete Christus-König-Statue, die mit 36 Metern Höhe ihr Vorbild, das im Jahr 1931 erstellte Monument in Rio de Janeiro, um sechs Meter überragt und als größte Christus-Statue der Welt gilt. Mit einem Gesamtgewicht von ca. 440 Tonnen ist die Statue ohne Sockel 33 Meter groß. Diese Zahl soll die Lebensjahre von Jesus symbolisieren. Auf dem Weg rund um den Hügel werden fünf Ringe passiert, die die Erdkontinente darstellen. Die Krone selbst ist drei Meter hoch. Diese Zahl steht für die Jahre des sichtbaren Schaffens Jesu Christi. Die geöffneten Arme messen von Fingerspitze zu Fingerspitze 24 Meter, dabei sind allein die Hände jeweils sechs Meter lang.
Eine kuriose Geschichte am Rande: der Initiator der Statue, der Pfarrer von Swiebodzin Prälat Sylvester Zawadzki betrachtet diese Status als sein Lebenswerk und verfügte, dass nach seinem Tode sein Herz im Fundamenthügel der Statue beigesetzt werden solle. Im Frühjahr 2014 starb er und sein Nachfolger Zygmunt Zimnawodas erfüllte seinen Wunsch. Im Beisein einiger Dutzend Gläubiger wurde das Herz in einer Schatulle beigesetzt. Dies rief jedoch die Behörden auf den Plan: Leichen oder Leichenteile zu bestatten, ist auch nach polnischem Recht nur auf Friedhöfen erlaubt. So sprach ein Gericht den Pfarrer einer Ordnungswidrigkeit schuldig (ohne ihn aber weiter zu bestrafen), worauf dieser seine Versetzung beantragte. Gegen die beiden Ärzte, die das Herz entnommen hatten, wurde ebenfalls ein Strafverfahren eingeleitet und der Leiter der Klinik trat von seinem Posten zurück. Immerhin also ein Beleg dafür, dass es sich auch bei dem überwiegend katholischen Land Polen um einen säkularisierten Staat handelt.
Wir nahmen das Werk noch genauer unter die Lupe.
Klar, dass auch ein Gruppenfoto nicht fehlen durfte (leider ohne Uwe, der sich als Fotograf betätigte).
So fuhren wir im Schatten der Statue wieder ab.
Es ging noch einmal kurz durch den Ort,
bevor wir auf offenem Land, das in seiner Struktur sehr der Mark Brandenburg gleicht, gen Nordwesten die Heimat ansteuerten.
Ein kurzer Stopp gegenüber einer Kaserne diente dazu, die Regenpellen anzulegen, denn uns hatten schon ein paar Tropfen einen ziemlich dunklen Himmel angekündigt.
Aber es blieb dann doch trocken. So konnte es auf direktem Weg nach Küstrin gehen.
Hier legten wir einen Tankstopp ein
Ein geschäftstüchtiger Imbiss-Betreiber winkte uns zu sich heran. So konnten wir in Sichtweite zu unseren Moppeds schnell noch die Mägen füllen, bevor wir uns zur Rückkehr nach Deutschland aufmachten.
Hier ging es über Oderberg über kurvigen Strecken auf den Barnim.
Am Werbellinsee kehrten wir in das Waldcafé ein, wo man uns schon mit einer aufgebauten Tafel erwartete.
Auf bekannten Pfaden ging es dann weiter durch den Wald um den südlichen Zipfel des Sees herum und weiter über die Walzerbahn und quer durch die Böhmerheide in Richtung Berlin.
Im Mühlenbecker Land erwartete uns jedoch ein ziemlich nerviger Stau.
So improvisierten wir eine weitere kurze Pause, die wir zur Verabschiedung nutzten.
Danach suchte dann jeder seinen eigenen Weg nach Hause.
Nach 464 Kilometer ging damit eine interessante Tour zu ende, die uns einen weiteren Blick in die manchmal sehr zweifelhafte deutsche Geschichte werfen ließ.
Vielen Dank an alle Teilnehmer für ein schönes Biker-Wochenende und natürlich auch für die guten Wünsche und Gaben und den kleinen Ständchen (es gab zwei davon) zu meinem Geburtstag!
Gruß Ron _________________ Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.
www.RonGS.de |
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stevesan ✦
Topuser
Anmeldedatum: 16.04.2015 Beiträge: 321 Wohnort: Falkensee
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max ✦✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 21.07.2013 Beiträge: 175 Wohnort: Hoppegarten OT Hönow
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Verfasst am: 16.06.2016 14:56 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,06 Min |
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Hallo,
toller Bericht war eine super Tour ,danke noch mal an Ron!
Gruß Mirko _________________ Fahre niemals schneller, als dein Schutzengel fliegen kann! |
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legrandalex ✦
Gast
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Verfasst am: 18.06.2016 12:46 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,22 Min |
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@ Markus
meine Erinnerung an dem Pluralform des Bieres in Polnisch war nicht vollständig:
also Singular piwo
plural piwa
und ab 5 piw (pif ausgesprochen)
... aber immer mit der Zahl vorne
dwa du?e piwa (2 große ... nicht 2 Duzen)
sze?? piw prosz? (6 Bier bitte)
na ja, verständigt haben wir uns ... und geschmeckt hat es auch !
Xavier |
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berlinsky ✦
User
Anmeldedatum: 10.04.2013 Beiträge: 65
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berlinsky ✦
User
Anmeldedatum: 10.04.2013 Beiträge: 65
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Verfasst am: 18.06.2016 17:15 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,06 Min |
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...ups - kyrillische Zeichen werden in der Vorschau noch angezeigt, dann aber nicht mehr . ?!?!
????? _________________ grüße aus der EUdSSR
markus
MeinMoped lebt - es raucht, es säuft und macht Verkehr |
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legrandalex ✦
Gast
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Verfasst am: 22.06.2016 10:34 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,28 Min |
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also, um die Frage "tauschen oder Karte; mit Euro oder PLN?" zu beantworten, hier meine Erfahrung:
ich hatte kein Geld getauscht und habe mit Karte in PLN bezahlt
345 PLN, auf meine Abrechnung 79,77 € + 1,40 (1,75% Ausland-/Fremdwährungsgebühr) also ein Gesamtkurs von 4,25 PLN für 1 €
weiß nicht, ob es gut/schlecht ist aber die Vorgehensweise erschien mir sehr praktisch/angenehm
Xavier |
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Ronny ✦
Topuser
Anmeldedatum: 13.08.2013 Beiträge: 148 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 22.06.2016 17:34 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,13 Min |
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Hallo Xavier,
alles richtig gemacht. Überall wo man die Karte einsetzen kann sollte man es tun. Aber immer auf die Abrechnung in Zloty achten. Ansonsten umtauschen und in Bar bezahlen.
Gruß
Ronald |
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