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Berlin-Brandenburg-Biker.deForum für Motorradfahrer/innen aus Berlin und Brandenburg
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Autor |
Nachricht |
Nils-Ove ✦
User
Anmeldedatum: 31.08.2014 Beiträge: 89 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 03.10.2016 20:22 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,46 Min |
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Hallo zusammen,
auch wir sind heil, trocken und gut Zuhause angekommen. Wir hatten einen tollen Ritt nach dem Mittagessen, sind 180Km bis nach Dobbrikow in einem durch, die Sonne schien und hat uns damit einen krönenden Abschluss, dieser super und sehr gut organisierten, Tour gebracht. Dass das Wetter nicht ganz so mitgespielt hat, war zwar schade aber hat dem ganzen Event nicht geschadet. Uns hat es mal wieder sehr viel Spaß gemacht und die Lachmuskeln wurden komplett ausgereizt.
Hier noch einmal ein ganz großes Danke an Ole, der dieses super Wochenende möglich gemacht hat!!!
Viele liebe Grüße an alle und einen guten Start in die neue Woche
Gabriela und Nils-Ove _________________ Don't let your bike go anywhere your brain hasn't already been five seconds ago ..... |
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Varajens ✦
Topuser
Anmeldedatum: 15.09.2012 Beiträge: 171 Wohnort: Friedrichshagen
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stevesan ✦
Topuser
Anmeldedatum: 16.04.2015 Beiträge: 321 Wohnort: Falkensee
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Largeman ✦
Topuser
Anmeldedatum: 02.03.2015 Beiträge: 299 Wohnort: Berlin - Wilmersdorf
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Verfasst am: 03.10.2016 22:01 Uhr Titel: Wir sind auch heil zu Haus |
Lesezeit: 1,10 Min |
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Zu dritt machten wir uns nach dem Essen auf den Weg Richtung Berlin. Stefan, Natascha, Xavier, Tina und ich. Soll heißen: mit drei Mopeds. Schnurstracks über Sachsen-Anhalts Bundesstraßen. Erst noch waren wir guten Mutes, dass wir das himmlische Wasser hinter uns gelassen hatten.
Nach der ersten Hälfte unserers Weges machten wir eine Pause und ich entledigte mich der Regenpelle. Oben zumindest. Aus der Hose wäre ich nicht mehr herausgekommen.
Kaum waren wir wieder unterwegs, konnten wir zwei strahlende Regbenbögen sehen. Für Fußgänger oder andere Ortsfeste ein schöner Anblick. Uns verhieß es nichts Gutes...
Wir fuhren direkt in den Schauer hinein. Bar des Schutzes war meine Jacke in Nullkommanix wieder nass. Zum Glück währte der Schauer nicht lang und die Straßen wurden wieder trocken.
Natürlich hat uns bei Nennhausen auch noch eine Baustelle den direkten Weg nach Haus verlegt. Die Umleitung führte uns zudem von Berlin weg. Wir hatten einen großen Bogen zu fahren. Schlussendlch kamen wir zur B5 und bei Elstal auf der Tanke hieß es Abschied nehmen.
Ein richtig tolles Wochenende geht zu Ende.
Unser ganz besonderer Dank gilt Ole, der mit Akkribie und Engagement ein großartiges Wochenende für uns auf die Beine gestellt hat. Unterkunft, Verpflegung, Routen und Highlights suchen ihresgleichen. Nur den Draht zum Wettergott muss Ole noch besser pflegen. Alles in Allem war es grandios.
Hierzu haben ebenso alle Beteiligten beigetragen, die nicht mit guter Laune gegeizt haben und so das Gesamtbild abrundeten. Danke für diese tollen ca. 1200 gemeinsamen Kilometer.
Wir freuen uns auf den nächsten Ausritt mit Euch.
Tin & Uwe _________________ DLzG Uwe
#12JahreBBB#
_____________________________
Besser spät, als nie! |
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legrandalex ✦
Gast
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Verfasst am: 04.10.2016 08:20 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,00 Min |
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1,5 |
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My Lady ✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 07.06.2009 Beiträge: 301 Wohnort: Berliner Norden
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Verfasst am: 04.10.2016 20:24 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,44 Min |
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Wir hatten auch einen angenehmen Heimweg, kurz und schmerzlos über die Autobahn.
Die Tour mit euch hat riesen Spaß gemacht!! Das Wetter, naja... bei schönem Wetter kann jeder
Ole, du warst ein super Tourguide! Hast schöne Strecken rausgesucht, uns prima angeführt und gemütliche Restaurants für uns gefunden und alles sehr schön vorbereitet. Vielen Dank nochmal für die viele Mühe.
Nicht zu vergessen dein Entertainmentprogramm: die Scherenakrobatik (habe eben nochmal erfolglos geübt...), das Streichholzexperiment und das Mützenrätsel - bitte mehr davon beim nächsten Mal!!!
Wir freuen uns auf euch, spätestens beim Stammtisch!
Viele Grüße
Stefan & Bianca _________________ Ob eine schwarze Katze Unglück bringt hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus. |
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Ron ✦✦✦✦
Moderator
Forums-Sponsor
Tourguide
Anmeldedatum: 07.01.2007 Beiträge: 5604 Wohnort: Ofenstadt Velten
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Ole ✦
Topuser
Anmeldedatum: 10.03.2014 Beiträge: 393 Wohnort: Berlin-Hermsdorf
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Verfasst am: 06.10.2016 01:17 Uhr Titel: |
Lesezeit: 17,18 Min |
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Freitag, 30. September 2016
Berni, Eva, Frank, Gabriela, Gerald, Jeanette, Jens, Kevin, Lutz, Martina, Nils-Ove, Ralf, Uta, Uwe, Xavier und ich trafen sich an der Spinnerbrücke, um schon um 9:30 Uhr zur 4-Tages-Weserberglandtour zu starten. Bianca und Stefan hatten angekündigt, separat loszufahren und ggf. in der Mittagspause dazu zu stoßen. Natascha, Stefan und Ron mussten noch arbeiten und wollten direkt zum Quartier kommen.
Da es regnerisch aussah und ein paar Tropfen fielen, wurde noch schnell das Regenzeug übergezogen, bevor es pünktlich losging.
Bis Michendorf fuhren wir noch Autobahn und dann wie gewohnt ausschließlich Landstraßen. Durch Beelitz an einem langen entgegenkommenden Stau vorbei, der fast bis zurück zur Autobahn reichte, fuhren wir über Brück und machten hinter Grubo unser erste (Einreih-)Pause.
Das Regenzeug wurde noch angelassen, aber wir schafften es, nur noch einmal 3-5 Regentropfen abzubekommen und ansonsten trocken nach Uslar zu kommen. Dabei waren immer auf der einen Seite die dunklen drohenden Wolken zu sehen, auf der anderen Seite scheinte häufig der blaue Himmel durch. Wenn es dann mal so aussah, als wenn wir geradewegs in einen Schauer fahren würden, drehte die Tour wieder in die andere Richtung.
Über Hundeluft und Roßlau erreichten wir bald die Elbfähre Aken. In Aken musste ein erster außerplanmäßiger Tankstopp eingelegt werden.
Weiter ging es durch Köthen und Könnern und wir bekamen bei einigen Streckenabschnitten schon mal einen kurvigen Vorgeschmack auf die kommenden Tage.
Pünktlich erreichten wir unser Mittagsziel, die Mühle in Siersleben.
Ein absolutes Novum: wir saßen gerade, da kam schon die Bedienung und brachte das erste Essen, eins von mehreren Bauernfrühstücken. Wer glaubt ihr, war der erste, der „Hier!“ rief?
Dafür ging es mit den Getränken sehr schleppend und wir hatten fast alle unser Essen, bevor die ersten Getränke kamen. Einige mussten leider auch auf ihr Essen sehr lange warten. Alles in allem also sehr durchwachsen.
Es gab aber doch Grund zum freudigen Aufschrei, als plötzlich Bianca und Stefan auftauchten und noch mit uns essen konnten.
Dafür war das Cafe in der Kemenate in Großbodungen ein echter Glücksgriff.
Urig eingerichtet gab es leckeren Kuchen und Kaffee, z.T. in Sammeltassen. Die Plätze um den brennenden Kamin wurden sofort in Beschlag genommen.
Hier erreichte uns eine SMS: „Wo seid Ihr, wann kommt Ihr an?“
Diesmal traf das Sprichwort „die mit der kürzesten Anreise kommen als letzte“ nicht zu.
Wir hatten noch eine gute Stunde Fahrzeit, und vor uns erreichten auch Natascha und Stefan unser Quartier, das Gasthaus Johanning in Uslar, ..
.. bevor auch wir die ersten 380 km absolviert hatten und zum großen Teil die Motorräder überdacht abstellen konnten.
Die wirklich sehr schönen Zimmer waren schnell bezogen und wir konnten uns zum Essen, einem 4-Gänge-Menü, einfinden.
Ein wirklicher Familienbetrieb: während wir von Simon Johanning die Schlüssel erhielten, begrüßte uns der Chefkoch Wilhelm Johanning.
Bevor das Essen richtig beginnen konnte, durften wir noch den von Xavier bereits angekündigten, sehr edel verfeinerten Rum genießen. Nochmals vielen Dank!
Damit war der Abend natürlich noch nicht zu Ende, allerdings wurde es auch nicht allzu spät.
Samstag, 1. Oktober 2016
Das Frühstück war gut und reichhaltig. Leider mussten wir dann schon wieder unser Regenzeug anziehen und im Regen zu unserer Nordtour starten.
Wir wollten in diesen zwei Tagen von Uslar aus das Weserbergland entdecken.
Dem Weserbergland werden neben dem gesamten Oberen Wesertal zwischen Hann. Münden und Porta Westfalica mehrere geologisch zusammenhängende, aber deutlich zu unterscheidende Mittelgebirgs- und Höhenzüge und einzelne Berge zugerechnet. Im engeren Sinn gehören dazu (von Nord nach Süd):
Landschaftsname Max.-Höhe über NN
Wesergebirge 326,1 m
Süntel 440 m
Ottensteiner Hochfläche 376 m
Vogler 460,4 m
Solling 527,8 m
Reinhardswald 472,2 m
Bramwald 408 m
Die größte zusammenhängende Waldfläche des Weserberglandes liegt auf dem Solling im Naturpark Solling-Vogler.
Überregional bekannt sind der Rattenfänger von Hameln, der aus Bodenwerder stammende „Lügenbaron“ Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen und der in Hann. Münden verstorbene deutsche Handwerkschirurg, Wundarzt und Starstecher Doktor Eisenbarth.
In der Region sind darüber hinaus manche Märchen der Brüder Grimm beheimatet, beispielsweise Schneewittchen, das in Alfeld spielen soll, Rapunzel, die ihr langes Haar ihrem Prinzen von einem Turm der Trendelburg herabgelassen haben soll, oder Dornröschen, als dessen Schloss die Ruine Sababurg bei Hofgeismar gilt.
Wieder um halb zehn fuhren wir über die ersten schönen Kurvenstrecken nach Holzminden zum Tanken. Dann kamen weitere Kurven und Serpentinen hinzu. Wir fuhren ostseits die Weser entlang nach Bodenwerder und auf der anderen, landschaftlich schöneren westlichen Weserseite zurück. Eine sehr schöne „Walzer-„Kurvenstrecke bergaufwärts konnten wir aufgrund der Nässe leider nicht richtig genießen.
Kurz vor Hameln erreichten wir unser erstes Ziel, die Hämelschenburg.
Im Weserbergland wurde eine eigene Architektur entwickelt. Zwischen 1520 und 1640 entstand hier mit der so genannten Weserrenaissance eine große Häufung von Renaissancearchitektur.
Zwischen dem Beginn der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg erlebte der Weserraum einen Bauboom, wobei die Weser, die als Verkehrsweg für Waren und Ideen eine wesentliche Rolle spielte, nur die nord-südliche Ausdehnung der Kulturregion definiert, die sich nach Westen bis Osnabrück und nach Osten bis über Wolfsburg hinaus erstreckt.
Schlösser, Adelshöfe, Rat- und Bürgerhäuser sowie Sakralbauten der Renaissance haben sich in ungewöhnlich hoher Dichte erhalten, weil sich die Region wirtschaftlich nur schleppend von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges erholte und für eine barocke Umgestaltung, wie sie etwa in Süddeutschland erfolgte, die Mittel fehlten.
Bezeichnend für adelige Bautätigkeit im 16. Jahrhundert ist die Umwandlung einer mittelalterlichen Burg zum repräsentativen Schloss, wobei zunächst vor allem Zweiflügelanlagen entstanden.
Die geschlossene Anlage mit aufeinanderstoßenden Flügeln und Treppentürmen im Hofwinkel wurde in der Weserregion im Laufe des 16. Jahrhunderts zur bevorzugten landesherrlichen Bauform, die auch bald vom niederen Adel aufgegriffen wurde.
Die charakteristischen Zwerchhäuser (mittelhochdeutsch 'twerh' = quer) mit sogenannten welschen Giebeln (welsch = italienisch) eigneten sich besonders gut als Herrschaftssymbol, da sie bei Schlössern wie denen in Detmold, Celle oder Bückeburg, die von hohen Wällen umgeben waren, schon aus der Ferne zur Geltung kamen.
In der Weserrenaissance fließen Stilelemente aus verschiedenen Ländern zusammen. Dazu gehören
- die ionischen und korinthischen Halbsäulen und Portale aus Italien,
- Erkervorbauten und reich dekorierte Treppengiebel aus Holland sowie
- achteckige Treppentürme aus Frankreich.
Kennzeichen der Weserrenaissance sind
- durch vertikale und horizontale Linien gegliederten Fassaden,
- die reich verzierten Treppengiebel,
- die rechtwinklig zur Dachhaut liegenden Zwerchhäuser,
- das teilweise zu Bändern verbundene Kerbschnittmuster und
- die Rechteckportale mit ihren Dreieckgiebeln.
Viele diese Merkmale sind sehr gut an der Hämelschenburg erkennen:
Das Rittergut Hämelschenburg befindet sich seit 1437 im Besitz der Familie von Klencke.
Nach einem Brand 1544 wurde die jetzige Anlage einheitlich im Stil der Weserrenaissance errichtet.
Das Wasserschloss wurde von 1588 - 1613 auf dem Höhepunkt der Weserrenaissance errichtet und bildet mit der Kirche, den Wirtschaftsgebäuden und Gartenanlagen eine in sich geschlossene, vollständig erhaltene Anlage.
Damit gehört das Rittergut Hämelschenburg zu einer der schönsten und bedeutsamsten Renaissanceanlagen in Deutschland. Der land- und forstwirtschaftliche Betrieb wird bis heute nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit bewirtschaftet.
Im ehemaligen Kuhstall und in der Zehntscheune aus der Erbauungszeit befindet sich das Besucherzentrum mit Café und Museumsshop.
Eigentlich nicht geplant, gingen wir aufgrund des Regens erstmal in das Café und breiteten uns aus.
Neben Tee und Kaffee wärmten wir uns auch durch ein kräftig geschmettertes „Hoch soll´n sie leben“ für ein in der nebenliegenden St. Marien-Kirche getrautes Hochzeitspaar auf. Die Kirche gehört zur Kirchengemeinde Hämelschenburg. Sie wurde 1563 von der Familie von Klencke errichtet und ist der älteste freistehende protestantische Kirchenbau in Deutschland.
Das nächste Ziel war die Schillat-Höhle im Süntel, eine erst 1992 durch Sprengarbeiten entdeckte Höhle. Endlich hatte es auch aufgehört zu regnen.
Bevor die Höhlenführung begann, stärkten wir uns noch im angeschlossenen Landfrauencafé.
Im Süntel wird seit Jahrzehnten Korallenoolith (Kalkstein aus dem Oberen Jura, vor 150 Mio. Jahren entstanden) abgebaut. Dabei entdeckte der Sprengmeister Hartmut Brepohl 1992 in einem Steinbruch bei Langenfeld eine Höhle. Benannt wurde sie nach dem Sinterchronologen Bodo Schillat, welcher bereits 1969 im Bereich desselben Steinbruchs eine Tropfsteinhöhle im Riesenberg entdeckt hatte. Diese damals entdeckte, rund 1.100 Meter lange Höhle wurde „Riesenberg-Höhle“ getauft. Es handelte sich dabei um eine geologisch besonders wertvolle Höhle, die untersucht, dokumentiert, unter Naturschutz gestellt und zum Schutz vor Beschädigungen wieder verschlossen wurde.
In einer 3D-Diashow konnten wir uns von der einzigartigen Schönheit der Riesenberghöhle überzeugen.
Die 1992 entdeckte Schillat-Höhle ist rund 180 Meter lang und liegt in einer Tiefe von 45 Metern. Die Hälfte der einst über 400 Meter langen Höhle fiel dem Gesteinsabbau zum Opfer.
Es handelt sich dabei um eine trockengefallene Flusshöhle mit Wassererosionsspuren und einigen wenigen Tropfsteinen. Sie wurde zu einer Schauhöhle ausgebaut und im August 2004 für Besucher geöffnet. Der Höhleneingang liegt 36 Meter unterhalb der Steinbruchkante und ist über einen verglasten Aufzug zu erreichen.
Im Innern der Schauhöhle befinden sich neben verschiedenen Tropfsteinformationen zahlreiche Fundstücke, die in Vitrinen präsentiert werden. Es werden unterschiedliche Gesteinsarten, Mineralien, Tropfsteine, Fossilien der Jurazeit, Sinterperlen und seltene Kalzitkristalle, sogenannte Korallen, gezeigt.
Dann ging es über eher gerade Streckenabschnitte (die kurvigen längeren Abschnitte fielen der regenbedingten Kürzung zum Opfer) weiter, jetzt wieder in südlicher Richtung. Dies war vielleicht auch gut so, denn die Straßen waren immer noch nass. Aufgrund der schlechten Reifen von Kevins Maschine - trotz ausreichend Profils und angemessener Regengeschwindigkeit konnte Kevin zweimal einen Sturz nur durch einen geradezu akrobatischen Einsatz verhindern – haben wir dann bei nassen Abschnitten das Tempo etwas herausgenommen. So erreichten wir über Bad Münder, Cloppenbrügge und Hemmendorf schließlich den nächsten Kurzstopp und ein echtes „Naturwunder“: den wasserspeienden Baumstumpf von Ockensen.
So wundersam war es dann doch nicht. Der Wasserbaum geht zurück auf ein Sägewerk, das zwischen 1904 und 1926 in Ockensen betrieben wurde.
Um eine elektrische Turbine mit Wasserkraft antreiben zu können, war ein Mühlenteich einige hundert Meter hangaufwärts am Ith angelegt worden, aus dem das Wasser durch Rohre in das Sägewerk geführt wurde.
Für den Betrieb der Turbine musste dieser Stauteich gut gefüllt sein, sodass der Sägemüller zuvor zum Teich gehen musste, um den Füllstand zu überprüfen.
Um diesen lästigen Gang zu erübrigen und schon vom Sägewerk aus erkennen zu können, ob der Teich vollgelaufen war, errichtete der Sägemüller Hermann Meyer unterhalb des Stauteiches ein hohes hölzernes Überlaufrohr.
Wenn der Stauteich gut gefüllt war, sprudelte aus dem Überlauf Wasser.
Aus dem stark kalkhaltigen Wasser fällt der Kalk bei Luftberührung aus und lagert sich in großen Mengen als Kalktuff am Überlauf ab, zusätzlich siedelten sich Moose an.
Dadurch hat dieser Überlauf heute das kuriose Aussehen eines hohen moosbewachsenen Baumstumpfes erhalten, aus dessen oberem Ende Wasser quillt.
Nun wurden die Straßen wieder kurviger und waren abschnittsweise trocken, so dass wir zügiger über Eschershausen zum nächsten, sehnlichst herbeigesehnten Tankstopp fahren konnten. Dummerweise gab die im Navi angekündigte Tankstelle nicht. Nach leichtem Anstieg des Blutdrucks und einigen Wendemanövern (um die Ecke war nämlich doch irgendwo ARAL zu lesen – es war allerdings ein Betriebshof mit Tankzügen) erreichten wir rechtzeitig am Ende des Ortes die rettende Tankstelle. Weiter ging es über schöne Bergstraßen an Einbeck vorbei nach Hardegsen zum Keilereck, wo wir lautstark von dem Esel begrüßt wurden.
Die noch freien Flächen wurden sofort aktiv genutzt (wir sitzen schließlich viel über den Tag),
bevor dann die Plätze und Freiräume belegt waren und das Essen begann.
Durch die Dunkelheit fuhren wir dann ohne Tierbegegnung zurück zum Gasthof Johanning. Frisch geduscht trafen sich anschließend alle im Gastraum und es dauerte eine Weile, bis wir unsere endgültige Sitzposition mit allen im Kreis gefunden hatten.
Sonntag, 2. Oktober 2016
Schöne Nebenstraßen, zunehmend schönes und sonniges Wetter, so nahmen wir die geplante Südtour in Angriff. Die Straßen trockneten nur langsam, trotzdem ließen sich die Kurven und Landschaft zunehmend mehr genießen. Kurz vor unserm ersten Stopp bei Hedemünden an der Werra gab es dann doch einen Schreck: ein Wegrutscher mitten in der Gruppe bei der Einfahrt in eine Bundesstraße endete glücklicherweise mit einem gehörigen Schreck und einer Schramme am Sturzbügel. Und wie immer wird hier kein Name genannt.
Nachdem die Adrenalinpegel wieder gesunken waren, drehten wir noch eine schöne Runde nordöstlich von Hann. Münden und fuhren dann in die Innenstadt zum Weserstein, dem Punkt, wo sich Werra und Fulda zur Weser vereinigen.
Dann steuerten wir die Innenstadt an, überquerten die Fulda und gingen zu einem weiteren schönen Gebäude der Weserrenaissance, dem Rathaus von Hann. Münden (leider größtenteils mit Gerüsten eingehaust), in dessen Keller wir im Ratsbrauhaus zu Mittag aßen.
Hier erläuterte uns der Pächter des Restaurants die Namensfindung der Stadt.
Die Stadt heißt laut Hauptsatzung Hann. Münden. Dies wurde 2006 letztmals festgeschrieben, und die Stadt wird auch beim Statistischen Bundesamt mit diesem Namen geführt.
Der ursprüngliche Name der Stadt, Münden, führte häufig zu Verwechslungen mit dem ähnlich klingenden Minden, das ebenfalls an der Weser liegt und von der Handelsschifffahrt aufgesucht wurde.
Nach Münden adressierte Post tauchte immer wieder in Minden und manchmal auch in München auf.
Deshalb beschloss die Stadt Münden, ihrem Stadtnamen die Bezeichnung Hannoversch voranzusetzen und die Stadt Hannoversch Münden zu nennen, da sie zu dem 1692 entstandenen Kurfürstentum und späteren (1814) Königreich Hannover gehörte.
Die Stadt hieß bis zum 31. Dezember 1990 Hannoversch Münden. Seit 1. Januar 1991 führt sie aufgrund eines Ratsbeschlusses die amtliche Bezeichnung Hann. Münden.
Die Einwohner nennen sich weiterhin Mündener.
Abschließend wurden wir hoheitsvoll verabschiedet.
Weiter ging es entlang der Weser nach Reinhardshagen, dann über eine schöne bewaldete Hochebenenstrecke nach Bad Karlshafen. Oberhalb der Stadt war wieder ein Tourpunkt und die Gruppe teilte sich: der eine Teil ging die ca. 200 m abwärts zum Weser-Skywalk,
der andere Teil genoß die frische Bergluft in der Nähe der Motorräder.
Über den Tankstopp in Beverungen führten uns schöne, trockene und kurvige Strecken westwärts. Die Freude währte leider nur kurz, dann überraschte uns ein heftiger Schauer. Bevor wir eine geeignete Stelle zum Anhalten und „Verkleiden“ finden konnten, waren die mit der nicht-wasserdichten Motorradbekleidung schon durchnässt. Daraufhin trennte wir uns: die einen fuhren auf direktem Weg zurück ins Quartier, die anderen setzen die Tour wie geplant fort und erreichte ohne weitere Unterbrechung und ohne Regen den Köterberg, einen beliebten Motorradtreffpunkt. Hier konnten wir eine weite Aussicht, tolle Wolkenformationen und einen Regenbogen (wie viele weitere unterwegs) genießen.
Abends waren dann alle wieder zum Grillbuffet zusammen und es wurde anschließend ein sehr abwechslungsreicher Abend.
Den Wettbewerb im ein- und beidhändigen Kartenschnappen konnte Gerald (allerdings beflügelt durch Nataschas Unterstützung) gegen Nils-Ove knapp für sich entscheiden.
Beim Fingerklatschen zeigte unser Franzose, dass er nicht nur schnell mit dem Motorrad ist.
Die richtige Handhabung einer einfachen Haushaltsschere führte dann aber zu erheblichen Problemen und eigenartigen Verrenkungen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt und nur Jeanette hatte den Dreh heraus(gefunden).
Dann wurde auch noch musiziert und die Tonhöhe durch rasches Austrinken variiert.
Aber wie immer: erst wenn es „schlüpfrig“ wird, sammeln sich die Mengen. Das Ergebnis kann allerdings nur zensiert gezeigte werden.
Montag, 3. Oktober 2016
Abreise. Aber was für eine.
Eigentlich war ich (und einige andere auch) ganz optimistisch. Das Regenradar zeigte ein Regengebiet westlich von Uslar, also in unserer Fahrtrichtung, vorbeiziehen. Wir würden es noch streifen, dahinter sah es aber sehr gut aus.
Dann hörte es fast 5 Stunden nicht mehr auf zu regnen (bis auf kleine Unterbrechungen, die eher wie Verhöhnungen wirkten). Irgendwann haben wir unser Mittagsziel, den Schwan in Nachterstedt bei Quedlinburg auf dem schnellsten Weg direkt angesteuert. Wir breiteten unsere nassen Klamotten im Restaurant aus und holten die gute Laune, die nie wirklich ganz verflogen war (vielleicht war es auch Galgenhumor), mit heißen Getränken und dem Essen schnell wieder zurück.
Während des Essens hörte es dann tatsächlich auf zu regnen. Allerdings hatte der überwiegende Teil unserer Gruppe die Nase (sowie Schuhe und Handschuhe) voll, so dass wir uns ab hier trennten.
Während die meisten die Autobahn oder den direkten Weg in den westlichen Teil von Berlin suchten, fuhren wir mit noch 4 Maschinen den Rest der geplanten Tour zügig zurück nach Dobbrikow. Es hat tatsächlich nicht mehr geregnet und wir konnten noch herrliche Himmelsfärbungen über der gewohnt weiten Brandenburger Landschaft auf den in den 2 Tagen davor so schön ungewohnt gewordenen sehr geraden Straßen genießen.
Da sich in Dobbrikow nun wirklich alle trennten, wurde die Tour hier offiziell nach 1.273 km beendet.
Vielen Dank, dass Ihr an den vier abwechslungsreichen Tagen dabei wart. Uta und mir hat es riesig Spaß gemacht.
Ole _________________ 4 Räder sind für den Transport des Körpers,
2 für den Transport der Seele. |
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Powerhusky ✦
Topuser
Anmeldedatum: 26.04.2014 Beiträge: 220 Wohnort: Hennickendorf
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Verfasst am: 06.10.2016 19:46 Uhr Titel: |
Lesezeit: 1,01 Min |
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Hallo Ole, hallo BBBler. Echt ein schöner Bericht und tolle Infos zur Tour.
Also ich hatte trotz des Sauwetters sehr viel Spaß. Das Hotel war einfach Super gewählt und das leckere Essen grenzte fast an Völlerei. Bereut habe ich es trotzdem nicht, auch wenn nicht nur der Kilometerzähler mehr drauf hat, sondern auch meine Hüften
Die Touren waren sehr schön ausgesucht, auch wenn ich nicht alle restlos mitfahren konnte. Ole, das hast du sehr gut gemacht, großes Lob dafür.
Die 20 km Umfahrung bei der Abreise in Richtung Hessen, waren für mich sehr positiv. Ab Beverungen legte sich der Regen und teilweise kam sogar die Sonne raus und begleitete mich bis Wetzlar.
Dafür wurde ich auf der Heimreise zunächst von Dauerregen begleitet und entschloss mich bei Eschwege von der Autobahn abzufahren, um mir einen Kaffee zu genehmigen.
Plötzlich riss der Himmel auf und ich wagte es, die Regenpelle auszuziehen. Dann entschloss ich mich, quer durch den Harz zu fahren und hatte bei abtrocknenden Straßen noch richtig Spaß.
Nach dem Mittagessen in Quedlinburg ging es dann nach Magdeburg auf die Bahn, um noch Kilometer zu machen. Bis zu Hause blieb es wirklich noch trocken und ich bin gut gelandet.
Fazit: Tolle Organisation und Tour, super Hotel, Restaurants und Mitfahrer. Sehr viel Spaß.
Negativ: Meine Kiste war noch nie so dreckig und ich hatte noch keine Zeit, das zu ändern.
Ich freue mich schon auf die nächste Tour mit Euch. _________________ Liebe Grüße aus Märkisch Oderland
Lutz |
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Nils-Ove ✦
User
Anmeldedatum: 31.08.2014 Beiträge: 89 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 06.10.2016 20:11 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,26 Min |
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Hallo Ole,
auch von uns ein Dank für den schönen Bericht, beim Bilder gucken kommt sofort die gute Laune zurück, die uns das ganze Wochenende nicht verlassen hatte!
Auch von mir nochmal ein großes Lob und Dank für das sehr souveräne Guiding. Die Strecken waren den Wetterverhältnissen angepasst und damit sehr gut gewählt!
Viele Grüße
Nils-Ove _________________ Don't let your bike go anywhere your brain hasn't already been five seconds ago ..... |
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legrandalex ✦
Gast
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Verfasst am: 06.10.2016 23:24 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,38 Min |
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Hey,
Von mir auch gibt es nur Lob und das nicht nur fü den schönen informativen Bericht.
Der Guiding war den Wetterbedingungen, den Strassenbeschaffenheiten und der Gruppe super angepasst.
Mir hat es sehr gut gefallen und zum Glück hatte ich einige Tester als Hilfe, um meine Fläschchen zu leeren.
Das Weserbergland ist immer ein guter Tipp, um Moped zu fahren, wenn man von Berlin kommt... also alles tip top... und wie Bianca gesagt hat hätte es mit dem Wetter noch schlechter sein können. Hagel haben wir nicht gehabt ...
Ciao, Xavier |
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stellamaris ✦
User
Anmeldedatum: 23.12.2015 Beiträge: 44 Wohnort: Falkensee
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Verfasst am: 07.10.2016 19:05 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,18 Min |
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Lieber Ole,
auch von uns ein herzliches Dankeschön für diesen lebhaften Bericht. Beim Lesen saßen wir mit Grinsebäckchen da. Das ist wirklich eine tolle Erinnerung an diese schönen Tage. Großes Lob von uns
Bis bald,
Stefan & Tascha _________________ La vita é bella |
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