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Berlin-Brandenburg-Biker.deForum für Motorradfahrer/innen aus Berlin und Brandenburg
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Autor |
Nachricht |
Seemann ✦
User
Anmeldedatum: 28.04.2016 Beiträge: 23 Wohnort: Berlin/ Altglienicke
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Verfasst am: 18.10.2016 19:25 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,19 Min |
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Wie alle anderen bin auch ich gut zu Hause angekommen, trotz Völlegefühl (Selbstmord mit Messer und Gabel), Muskelkater, kulturellen Eindrücken und einem Adrenalinstoss (Ausflug über's Feld). Deshalb meine verspätete Einschätzung. Super, Super Ole und Uta, hat sehr viel Spass gemacht. DANKE!!! Achim _________________ Und immer zwei Finger im Wind |
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ch69meyer ✦
Topuser
Anmeldedatum: 23.03.2014 Beiträge: 106 Wohnort: 14778 Golzow
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Verfasst am: 18.10.2016 20:04 Uhr Titel: Orgelwerkstatt Sieversdorf |
Lesezeit: 0,30 Min |
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Sicherlich haben sich einige gewundert, wo ich auf einmal war. Da ich trotz Bereitschaftsdienst die Tour mitfahren wollte hatte es mich auf der Höhe von Fürstenwalde doch erwischt und ich mußte leider abbrechen.
Bis dahin war es für mich eine sehr schöne Runde und wie immer waren allle mit Spaß dabei. Wenn das Wetter mitspielt sehen wir uns hoffentlich am nächsten Sonntag wieder, da aber ohne Bereitschaft.
Gruß Christian _________________ Immer dran denken: Gummierte Seite nach unten, lackierte Seite nach oben! |
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Ole ✦
Topuser
Anmeldedatum: 10.03.2014 Beiträge: 393 Wohnort: Berlin-Hermsdorf
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Verfasst am: 18.10.2016 22:26 Uhr Titel: |
Lesezeit: 9,70 Min |
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Nachdem der Wetterbericht die Woche über jeden Tag etwas anderes vorhergesagt hatte, sah es dann mit der Vorhersage am Samstag gar nicht so schlecht aus, so dass sich Anja, Anni, Bernard, Britta, Christian (Gatower), Christian (ch69meyer), Fred, Gerald, Hans-Joachim, Hartmut, Ingo, Jeanette, Jens, Jonas, Jörg (Gummibär), Jörg (Jörg Bandit 1200), Lutz, Manfred-M., Mirko, Natascha, Ralf, Ron, Stefan (Stevie), Stefan (stevesan), Thomas (Thomas Oldenburg), Thomas (Thomas117), Tina, Uta, Xavier und ich pünktlich am Bakersdrive Süd trafen. Nach dem kurzen Hinweis vor der Abfahrt, bei der großen Gruppe auf den Nachfolgenden zu achten und, wenn niemand mehr zu sehen ist, beim Abbiegen bzw. Verlassen der Vorfahrtstraße sichtbar stehen zu bleiben, wurde gleich beim ersten Abbiegen auf das Adlergestell die Gruppe auseinandergerissen. Eine Weile später konnte ein Telefonat die Situation klären und die „Ausreißer“ wieder eingefangen werden. So fuhren wir die bekannte Strecke über Schmöckwitz und Hartmannsdorf entlang der Spree Richtung Mönchwinkel.
An einem Aus- und Einstieg für Wassersportler an der Spree kam die Einreihpause schon nach 35 km für einige gerade recht, um bei dem feucht-kalten Wetter (8°C) eine zusätzliche Schicht überzuziehen.
Dann wurde noch einmal der Abriss thematisiert, die Büsche am Spreeufer aufgesucht und schon ging es weiter.
Wir streiften den nördlichen Rand von Fürstenwalde und fuhren über Steinhövel, Petershagen und Treplin nach Sieversdorf zur Orgelwerkstatt von Christian Scheffler.
Der Gutshof, der nun u.a. die Orgelwerkstatt, aber auch eine Pilgerpension und Wohnungen beherbergt, wurde nach dem 30-jährigen Krieg vom Adelsgeschlecht von Strantz gegründet.
Mit 10 Mitarbeitern werden hier hauptsächlich historische, romantische Orgeln repariert und restauriert, aber auch neu gebaut.
Orgeln, die wir in der Regel mit Kirchenmusik und Kirchen verbinden, sind älter als das Christentum. Die Römer stellten schon vor unserer Zeitrechnung vor über 2000 Jahren die ersten Orgeln her. Erst um die Zeit der Reformation kam die Orgel richtig in der Kirche an. Allerdings waren sie wesentlich kleiner und in jeder Ecke der Kirche stand eine Orgel (Altarorgel, Chororgel, Epistelorgel, ..). Im Schutz der Kirche wurden die Orgeln weiter zu dem großen Instrument entwickelt, wie wir sie heute kennen.
In der Barockzeit wurden große, mächtige und reichlich golden und silber verzierte Orgeln entwickelt. Im Klassizismus wiederum, der Zeit der Aufklärung, wird die Orgel wieder schlichter. Dann kam die große Zeit der Romantik – Orgeln werden mit ihren vielen Registern wie ein ganzes Orchester, mit den ganz sanften leisen bis zu den ganz lauten Tönen und können die Menschen direkt erreichen. „Man muss den Kopf gar nicht anschalten, die Töne gehen ins Ohr rein und kommen direkt im Herzen raus.“
Dann haben wir etwas über die Orgelpfeifen, „Orgelgeheimnisse“ erfahren. Hierbei wurden wir auf die Probe gestellt und wer damals in der Schule in Physik gut aufgepasst hatte, war klar im Vorteil. Ist der Ton einer dünnen Pfeife höher oder tiefer als von einer dicken Pfeife?
Gleich hoch, wenn die Länge der Pfeifen gleich lang ist. Warum? Die Länge bestimmt die Schwingungslänge des Tons und damit die Frequenz. Die Dicke verändert nur die Lautstärke. So lernten wir etwas über das Verhältnis von Lochbreite, -position und Pfeifendurchmesser. Auch Pfeifen, die wie ein Saiteninstrument klingen, oder durch Mischformen (unten dick, oben dünn) einen nebulösen, schillernden Ton erzeugen, konnten wir nicht nur sehen, sondern auch zum Erklingen bringen.
Aber es gibt nicht nur metallene, sondern auch Holzpfeifen.
Während die Metallpfeifen ohne Probleme Jahrhunderte überdauern, sind die Holzpfeifen deutlich anfälliger. Ein kleiner Riß reicht schon aus, dass die Pfeife gar nicht mehr klingt. Das Holz für die Pfeifen hängt eher von der Größe der Pfeife ab: bei kleinen Pfeifen wird gut durch Schnitzen zu bearbeitendes Holz wie Birne oder Ahorn genommen, für große kann auch Fichte oder Kiefer genommen werden. Die Tonhöhe wird mit einem lederbespannten Stopfen eingestellt.
Das Leder wird kritisch geprüft.
Mit dem Schlagen auf das Luftloch (von der Blockflöte bekannt) können auch schon Töne erzeugt werden.
Im Duett wird eine gutklingende große Terz erzeugt.
Für den Orgelbau werden eigentlich nur 5 Materialien benötigt: Zinkblech, verschiedene Hölzer, Kuh und Ziege: Kuh + Ziege für Leder und das Fell für Filz, den Knochen für die Tasten. Knochen als Belag für die weißen Tasten (und auch Elfenbein) hat den Vorteil, dass er die Fingerfeuchtigkeit aufnimmt und nicht rutschig wird. Auf Kunststofftasten kann der Spieler irgendwann mit den Fingern auf seinem eigenen Schweiß auf den Tasten ausrutschen. Für die schwarzen Tasten wird immer noch Ebenholz verwendet. Das Leder als sehr haltbarer Werkstatt wird u.a. für Dichtungen verwendet.
Diese Tastatur ist schon etwas moderner (von 1906): sie hat eine pneumatische Steuerung.
Der Tastenanschlag öffnet ein Ventil, und über Röhren wird die Luft zu den Pfeifen geleitet und öffnet dort über einen Balg das Ventil für den Luftstrom, der die Pfeife zum Klingen bringt. Hierdurch ist ein sehr leichtes Spiel möglich. Ursprünglich gab es nur mechanische Steuerungen, jetzt auch noch elektrische.
Noch eine Etage höher sahen wir einen pneumatische Spieltisch.
Diese funktionieren 60 bis 100 Jahre und dann müssen in der Regel die Lederteile und möglicherweise einige Holzteile erneuert werden. Diese Orgeln werden mit einer Windmaschine betrieben, die permanent einen Blasebalg befüllt, der die Orgel mit Luft versorgt. Es wird ein Luftdruck von nur 120 mm Luftsäule erzeugt. Im Vergleich: im Motorradreifen mit 2,5 bar sind es 25.000 mm Luftsäule.
Bedeutende Orgelbauer der Region sind u.a. Silbermann (Freiberger Dom als bedeutendste Orgel, Dresdner Sophienkirche und Hofkapelle des Residenzschlosses) und Sauer (Dorfkirche Sieversdorf, Leibziger Thomaskirche mit inzwischen 88 Registern, Berliner St. Thomaskirche).
Dann machten wir uns auf den Weg zur Dorfkirchen von Sieversdorf.
Zuerst wurden die Kerzen auf dem Altar angezündet.
Das Altarbild hatte auch noch ein paar Besonderheiten aufzuweisen.
Es soll eigentlich die 12 (männlichen) Apostel aufweisen. Aber schon damals wurde Resteverwertung beachtet und einige weibliche Figuren verwendet. Diese mussten dann jedoch durch Veränderung „männlich“ gemacht werden, z.B. durch eine angeklebten Bart oder eine dicke Hand, die einen Stab halten kann. So z.B. der Jacobus rechts oben: er hat noch die Indizien der heiligen Barbara mit einem Türmchen in der Hand. Jetzt hält sie/er in der großen Hand einen Stab und hat auch noch einen Heiligenschein bekommen.
Dann bekamen wir die Gelegenheit, von der Sauerkirche in der kleinen Kirche unterschiedliche Register und Klangfarben im Rahmen einer kleinen „Familiengeschichte“ hören zu dürfen und unterscheiden zu lernen.
Nachdem die Führung und das Orgelspiel länger als geplant gedauert hatten, aber nie langweilig waren, fuhren wir zügig Richtung Müllrose, machten einen sehr schnellen Tankstopp und erreichten nach einer weiteren kurzen Etappe unter Mittagsziel, die Gaststätte Kupferhammer im Unteren Schlaubetal. Die Temperaturen waren immer noch im einstelligen Bereich, so dass das Kaminzimmer schnell belegt war.
Einige „Harte“ oder zu-spät-gekommene saßen in dem etwas weniger molligen Bereich.
Die Küche war vorbereitet, so dass die Essen für die Größe der Gruppe und der Küche entsprechend in vertretbaren Abständen hintereinander kamen. Gegenüber vor einigen Jahren haben sich Qualität und Service anscheinend deutlich verbessert.
Die durchgehende Kälte hatte aber trotzdem ihren Tribut gefordert und die ersten fuhren ab hier auf direktem Weg nach Hause. Für die anderen ging es jetzt über kleine Nebenstraßen durch den Naturpark Schlaubetal. Bis kurz hinter Groß Muckrow war Süden noch die Hauptrichtung, dann bogen wir nach Westen ab und hatten erstmal knapp 19 km schöne, aber holprige Strecke vor uns. Kurz vor dem Schwielochsee hatte die Tortur (zumindest für die mit dem kurzen Federweg) ein Ende und es ging südlich um den See auf wieder ebeneren Straßen weiter nach Groß Leuthen.
Obwohl das Thermometer nur 2-3 °C mehr anzeigte, war durch die etwas geringere Luftfeuchtigkeit das Empfinden noch weitere 1-2° besser. Auch die Straßen waren jetzt weitestgehend trocken, so dass auch die eine oder andere Kurve mit Vergnügen gefahren werden konnte.
Als Schlepzig, unser Ziel für den Kaffeestop, nur noch 2 km entfernt war, bogen wir noch nach Süden ab, um eine schöne kleine Nebenstrecke, eher für Fahrradfahrer vorgesehen, zu nehmen. Erst durch einen lichten Wald, dann an einem schönen See entlang, der zumindest auf meiner Karte nicht gezeigt wird, kamen wir nach Schlepzig und an die Spree mit vielen Anlegestellen für Spreefahrten. An einer Anlegestelle lag das Seinerzeit, ein edles Restaurant und das dazu gehörende Brauhaus, welches unser Ziel war. Die gegenüberliegende Whiskydestillerie ließen wir zum Bedauern eines einzelnen Herrn links liegen.
Im Obergeschoss des Brauhauses erwartete uns eine aus einem Missverständnis resultierende, aber sehr angenehme Überraschung. Die Tische waren nicht nur für uns reserviert, sie waren auch schon mit Kaffee und Kuchen eingedeckt (Kaffee-Kuchen-Arrangement). Dazu brannte auch hier der Kamin, so dass wir uns nicht lange bitten ließen und das Arrangement annahmen.
Trotz der durch das Arrangement gewonnenen Zeit entschlossen wir uns, die Tour abzukürzen und den direkten Weg Richtung Spinnerbrücke zu nehmen.
Zuerst ging es noch weiter ´gen Westen, am Tropical Island vorbei, bevor wir dann langsam nach Nord-Osten abbogen, nördlich Baruth passierten und durch Sperenberg und Trebbin um kurz vor sieben die Spinnerbrücke erreichten. Die Truppe war sukzessive auf nun noch 5 Motorräder geschrumpft. Schnell wurde sich verabschiedet und jeder strebte das warme Zuhause an.
Uta und mir hat es trotz der Kälte sehr viel Spaß gemacht. Es war wieder eine tolle Truppe und die Pausen boten wie immer Gelegenheit für gute Gespräche.
Ich hatte den Eindruck, dass die meisten (sehr) zufrieden mit dem Tag waren. Daher möchte ich auch schließen mit diesem Spruch aus der Orgelwerkstatt.
Bis zum nächsten Mal,
Ole _________________ 4 Räder sind für den Transport des Körpers,
2 für den Transport der Seele. |
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legrandalex ✦
Gast
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Verfasst am: 18.10.2016 23:25 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,07 Min |
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Top...
Tour war sehr schön und Bericht ist auch super, danke für die Mühe
Xavier |
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Stevie ✦
Gast
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Verfasst am: 19.10.2016 08:00 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,04 Min |
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Super Bericht. Vielen Dank.
Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. |
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Gummibär ✦
Topuser
Anmeldedatum: 08.04.2014 Beiträge: 143 Wohnort: Blankenfelde Mahlow
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Verfasst am: 19.10.2016 12:04 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,08 Min |
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Toller Bericht und schöne Erinnerungen an diese schöne Tour, Danke Ole und Uta.
Grüße Jörg _________________ Fürchte Dich nicht langsam zu gehen, fürchte Dich nur stehen zu bleiben. |
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Seemann ✦
User
Anmeldedatum: 28.04.2016 Beiträge: 23 Wohnort: Berlin/ Altglienicke
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Verfasst am: 19.10.2016 17:12 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,13 Min |
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Tolle Zusammenfassung von der Tour, Ole. Hast Du mitgeschrieben oder ein Diktiergerät benutzt, denn wie konntest Du Dir das alles merken? Hart sogar im Nachhinein noch mal Spass gemacht. Danke. Achim _________________ Und immer zwei Finger im Wind |
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Gatower ✦
Topuser
Anmeldedatum: 10.04.2015 Beiträge: 1110 Wohnort: Spandau
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max ✦✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 21.07.2013 Beiträge: 175 Wohnort: Hoppegarten OT Hönow
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Verfasst am: 20.10.2016 09:57 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,08 Min |
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Super Bericht, war eine schöne Tour, nur ein wenig Kalt, trotzdem danke für die schöne Fahrt!
Gruß Mirko! _________________ Fahre niemals schneller, als dein Schutzengel fliegen kann! |
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Anja Plumbohm ✦
Newbie
Anmeldedatum: 03.06.2016 Beiträge: 3 Wohnort: Teltow
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Verfasst am: 22.10.2016 19:17 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,14 Min |
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Auch uns hat es wieder richtig viel Spaß gemacht. Tolle Tour, nette Leute
Vielen Dank für den schönen Tag und ganz besonders Uta und Ole für die
phantastische Organisation
Anja und Thomas |
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