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Tagestouren Ausfahrt am 22.04.2018 (Bauhausakademie)    

 Lesezeit: 24,05 Min 

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Wolfhardt 
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Anmeldedatum: 06.03.2017
Beiträge: 228
Wohnort: Berlin   
BeitragVerfasst am: 22.04.2018 22:16 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,24 Min 

   

Super Tour.
Die Fahrt hat Spaß gemacht, es war eine schöne Strecke, das Essen war lecker und die Bauhausbesichtigung war äußerst interessant.
Trotz der großen Gruppe lief alles problemlos, sogr zwei Esel reihten sich kurzfristig ein ohne zu überholen, um dann doch wieder einem individuellen Streckenverlauf zu folgen.
Dank an Ralf und alle Mitfahrer.
Viele Grüße. Rolf
_________________
Don't drink and drive!
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SaschaE 
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Anmeldedatum: 18.04.2018
Beiträge: 10
Wohnort: Berlin   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 08:11 Uhr   Titel: Tolle Tour

 Lesezeit: 0,24 Min 

   

Auch von mir nochmal vielen Dank für diese schöne Tour.
War wirklich eine tolle Strecke und auch der Kulturpart war sehr gelungen!
Ich hab mich bei euch in der Gruppe shr wohl gefühlt und ich hatte richtig vile Spaß auf der Maschine.
Ihr dürft / müsst also in Zukunft des Öfteren mal mit mir rechnen Wink
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Nils-Ove 
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Anmeldedatum: 31.08.2014
Beiträge: 89
Wohnort: Berlin   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 08:28 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,24 Min 

   

Hallo zusammen,
auch wir sind gut Zuhause angekommen, auch wenn wir uns etwas früher verabschieden mussten, war es ein sehr schöner Tag mit einer tollen Strecke und die Bauhausführung hat uns sehr gut gefallen. Allen MitfahrerInnen vielen Dank hierfür und Ralf Dir vielen lieben Dank für die perfekte Organisation!

Viele Grüße
Gabriela und Nils-Ove
_________________
Don't let your bike go anywhere your brain hasn't already been five seconds ago .....
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max ✦✦✦
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Anmeldedatum: 21.07.2013
Beiträge: 175
Wohnort: Hoppegarten OT Hönow   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 10:09 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,06 Min 

   

Hallo,
danke Ralf für die schöne Tour war einfach Super!

Gruß Mirko Very Happy
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Fahre niemals schneller, als dein Schutzengel fliegen kann!
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Paradero ✦✦
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Anmeldedatum: 24.01.2015
Beiträge: 554
Wohnort: Zossen   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 10:26 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,17 Min 

   

Hallo Ralf,

Mit der Restaurant Auswahl hast Du goldrichtig gelegen.
Die Strecke war selbst mit dem Sporttourer gut zu fahren, Tempo okay und das Wetter perfekt... Laughing
Fazit: rundum ein super Tag mit durchweg netten Leuten . Hat riesigen Spaß gemacht.

Winken Patrick
_________________
Ist die Strecke länger als das Motorrad, wird Mopped gefahren
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Stevie 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 12:48 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,08 Min 

   

Lieber Ralf,
vielen Dank für diese super Tour. Danke auch an die netten Mitfahrer . Eine schöne Woche.
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Ron ✦✦✦✦
Moderator
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Anmeldedatum: 07.01.2007
Beiträge: 5604
Wohnort: Ofenstadt Velten   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 14:18 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,10 Min 

   

Hier das Video von unserem Start.

Gruß Ron Winken



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Anni67 
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Anmeldedatum: 02.08.2011
Beiträge: 213
Wohnort: Berlin-Neukölln, Britz   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 15:14 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,14 Min 

   

Lieber Ralf,

lieben Dank für die sehr erquickende Tour, da schlug mein Bikerherz Purzelbäume.
Was will frau mehr?
Mein Dank an alle Mitstreiter, ihr wart das Salz in der Suppe.

Liebe Grüße Anni
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Tiger1050 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 17:11 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,18 Min 

   

Hallo Ralf,lieber spät als nie.Es war eine ganz tolle Tour.Hat mir sehr gefallen.Essen war super und die Führung auch.Die Mitfahrer waren auch wieder einmal Klasse.Kurz um,Danke für den schönen Tag.

Gruß Jürgen
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gerdq 
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Anmeldedatum: 12.03.2007
Beiträge: 441
Wohnort: Berlin   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 19:21 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,35 Min 

   

Hallo Ralf,
auch von Ines und mir ein ganz grosses Dankeschön.
Super Wetter, super Tour, super Ziel.

Das Highlight war die Führung durch die Bauhausakademie.
Ein launiger Tourtag war mal wieder viel zu schnell vorbei ...

Für die Kulturinteressierten, die nochmal Dessau besuchen wollen, noch ein kleiner Tip.
Ein sehr schönes Restaurant im Bauhaus-Stil direkt an der Elbe.

https://www.kornhaus-dessau.de/

Darüberhinaus kann der Bauhaus-Interessierte auch in Bernau bei Berlin fündig werden.

http://www.bauhaus-denkmal-bernau.de/

Allen eine schöne Woche
_________________
Gruß
Gerd

Ich fahre GS
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Ronaldo 
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Anmeldedatum: 19.08.2016
Beiträge: 87
Wohnort: Berlin Waidmannslust   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 20:36 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,12 Min 

   

VIELEN DANK, Ralf - einfach klasse Tag.
Detailbewertung siehe Christian/Gatower <-- meine Worte Smile ... nur dass ich nicht auf dem Couchtisch sitze).
Allen eine schöne Woche
_________________
Ein Tourist ist ein Mensch, der reist,
um etwas anderes zu sehen
und sich dann beklagt, dass alles ganz anders ist.
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Largeman 
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Anmeldedatum: 02.03.2015
Beiträge: 299
Wohnort: Berlin - Wilmersdorf   
BeitragVerfasst am: 23.04.2018 20:39 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,40 Min 

   

So, nun auch noch wir:

Das war ein toller Moped-Tag!

Vielen Dank, lieber Ralf, für diese tolle Route und den kulturellen Teil, der uns nahebrachte, dass BAUHAUS nicht nur aus Architektur besteht.

Das Lokal für den MIttags-Happen war im Wortsinne optimal! Da hat wirklich alles gestimmt. Mehr geht nicht!

Trotz der großen Gruppen und den Newbies eine homogene Fahrt ohne besondere Vorkommnisse.
Es war einfach riesig.

Danke noch einmal an Ralf, Du hast einen tollen Job abgeliefert; danke allen MitfahrerInnen, die mit guter Laune, offenem Wesen sowie coolem Fahrstil zum Gelingen beigetragen haben

Da schreit nach mehr!!!
_________________
DLzG Uwe
#12JahreBBB#

_____________________________
Besser spät, als nie!
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RaBe 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 29.04.2018 15:32 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 12,78 Min 

   

Bauhausakademie




Die zweite Tour der Saison stand unter dem Zeichen von Kunst, Kultur und Design und führte uns zur Bauhausakademie nach Dessau.

Wir trafen uns zur gewohnten Stunde an der Spinnerbrücke. Wir, das waren heute eine ganze Menge: Anni, Bodo, Christian, Christin , Christoph, Fred, Fredo, Gabriela, Gerhard, Ines, Joan, Jürgen, Kevin, Lutz, Martina, Mike, Mirko, Nils-Ove, Patrick, Ralf (Ralkam), Ralf (Siero), Rene, Rolf, Ron, Ronald, Sascha, Stefan, Sven, Thomas, Uwe (Largeman), Uwe (neumi64), Xavier und ich. Wer beim Zählen durcheinandergekommen ist: 33 Mitfahrer – auf 30 Maschinen.

Hier war es noch überschaubar



Beim kurzen Briefing vor dem Start passten dann schon nicht mehr alle aufs Bild



ja, und dann ging es auch schon los



Die junge Dame links im Bild hält übrigens nicht die Tafel mit 15’’ (Sekunden bis zum Start, wie beim Moto Cross) in die Luft, sie wollte mit ihrem Freund wohl nach Amsterdam. Ganz so fern war unser Ziel heute nicht. Zunächst ging es auf die A115, die wir jedoch schon in Drewitz wieder verließen, um uns auf die gewohnte Strecke durch Philipstal, Saarmund und Stücken zu machen. Nach Dobbrikow kamen wir dann aber erst auf dem Rückweg. Jetzt bogen wir auf die B 246 ab und querten Beelitz.



Als der hintere Kameramann diesen Kreisverkehr am Ortsausgang erreichte, war der Kopf der Gruppe schon zwischen diversen Borks unterwegs. Die Schranke am Bahnübergang hatte die Gruppe geteilt. Und obwohl die Kollegen zügig aufholten



musste unser Mirko dann doch rund 5 Minuten warten



bis er seinen Posten verlassen konnte und wir zur Einreihpause wieder vereint waren.





Allzu viel war dann nicht in die Reihe zu bringen, nur das Warten nach Abriss an Abzweigen wurde thematisiert.

Und so war dann noch etwas Zeit für freundliche Gespräche.





Annis kritischer Blick hier gilt ausdrücklich dem Paparazzo.

In diesem Moment erhielt der Tourguide eine E-Mail, dass im Brauhaus „Alter Dessauer“ alles vorbereitet sei und man uns zur vereinbarten Zeit erwarte. So wurde zügig wieder aufgesattelt



und es ging weiter Richtung Dessau, zunächst durch Brück







weiter an Belzig vorbei durch den Fläming.



Hier wird keine neue Tourenordnung geprobt. Eine Baustellenampel war Anlass, die Gruppe „kompakt“ zu sammeln, um dann in einem Rutsch bei grün durchzukommen.



An Wiesenburg vorbei, ging die Fahrt durch Hundeluft und Jeber-Bergfrieden bis wir über Roßlau nach Dessau kamen





um dort, etwas nach der angepeilten Uhrzeit, das Brauhaus „Alter Dessauer“ zu erreichen.



Hier ging alles rasend schnell





kaum Platz genommen, wurden unsere Getränkewünsche erfragt. Die Getränke wurden fast postwendend serviert, unmittelbar im Anschluss bekam René seine Soljanka als Vorspeise, derweil ich anfing, das Eintrittsgeld für das Bauhaus einzusammeln.



Nein, das war das Wechselgeld. Ich habe keine Hostie ausgeteilt. Allerdings kam das Essen so schnell, dass ich Euch in zwei Durchgängen abkassieren musste, um zwischendurch meinen Wurstsalat zu genießen.



Die Mannschaft vom Brauhaus hat mit ihrem beeindruckenden Tempo mein Guiding noch weit übertroffen. So konnten wir mit Genuss essen, hatten reichlich Zeit für einen Kaffee hatten und auch das Bezahlen ging ohne jede Hast vonstatten. Wir hatten sogar noch ein Viertelstündchen, um die Sonne zu genießen.

Dann ging es vom Brauhaus zum Bauhaus. Auf dem kurzen Stück Stadtverkehr gingen dann drei Mitfahrer verloren, von denen unser Christian zwei zügig wieder eingefangen hat. Der dritte kam später alleine wieder dazu.





Aber bevor wir reingehen ein kurzer Exkurs in die Geschichte des Bauhauses:
Das Staatliche Bauhaus wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet. Das Konzept war völlig neu: die Zusammenführung von Kunst und Handwerk in einer einzigen Bildungsstätte für Architektur, Kunst und Designs. Das Bauhaus bestand von 1919 bis 1933 und gilt heute weltweit als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst. Bis heute ist das Bauhaus in vielen Bereichen von Kunst, Kultur, Malerei, Fotografie, Design und vor allem Architektur prägend.

Vorläufer des Bauhauses waren die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar und die 1907 von Henry van de Velde gegründete Großherzoglich-Sächsische Kunstgewerbeschule Weimar. Sie wurden 1919 zum Staatlichen Bauhaus zusammengeführt, das dann in van de Veldes Schulgebäuden seine Arbeit aufnahm.
Als staatliche Hochschule war das Bauhaus natürlich von öffentlichen Mitteln abhängig. Da die Bauhäusler als politisch links und internationalistisch galten, wurden sie von rechten Parteien abgelehnt. So kam es dann auch zum Umzug nach Dessau. Die DVP-geführte Thüringer Landesregierung kürzte den Bauhaus-Etat um 50 %, was die Bauhaus-Leitung um Walter Gropius veranlasste, einen neuen Standort zu suchen.

Heute schwer vorstellbar: Dessau war damals Industriestadt mit einem der höchsten Gewerbesteueraufkommen in Deutschland. Vor allem die Junkers Flugzeugwerke mit 17.000 Beschäftigten stärkten die Finanzkraft der Stadt. Nebenbetriebe von Agfa, Wolfen, gab es hier ebenso wie Gießereien und andere Zulieferer der Junkerswerke. Nicht zuletzt zahlten auch die zahlreichen Arbeitnehmer hier ihre Steuern.

Kurz: Dessau schwamm im Geld. Ausgestattet mit einer stabilen sozialdemokratisch und liberal orientierten Mehrheit , war die Bereitschaft groß, dem Bauhaus eine neue Heimat zu geben. Zusätzlicher Rückenwind für den Umzug hierher kam von Hugo Junkers. So wurde 1925 – 26 nach Plänen von Walter Gropius das Hauptgebäude der Bauhausakademie Dessau errichtet, in das die Hochschule 1926 einzog. Als kommunale Hochschule, finanziert von der Stadt Dessau.

Anfang der 30er-Jahre drehte sich der politische Wind und blies den Bauhäuslern ins Gesicht. 1932 musste das Bauhaus nach Berlin umziehen und wurde 1933 geschlossen. Viele der Lehrer, Meister genannt, gingen ins Exil, z.B. in die USA und trugen den Bauhaus-Gedanken damit weit in die Welt hinaus.

Die völlig neue Idee der Bauhaus-Gründer war, die traditionelle Trennung der bildenden Kunst, der angewandten Kunst und der darstellenden Kunst aufzuheben und auf der Grundlage eines neuen Konzeptes miteinander zu verbinden. Wesentlich getragen wurde diese Idee vom Verständnis, dass das Handwerk die Basis der Künste darstellt. So wurden am Bauhaus die Lehrer nicht als Professoren bezeichnet, sondern als „Meister“.

Und die Studierenden erhielten bei erfolgreichem Abschluss kein Diplom, sondern den Meisterbrief in dem Gewerk, das sie studiert hatten. Das war ein stabiles Fundament für eine künstlerische Laufbahn, war doch das „Studium zum Handwerksmeister“ schon mit starken künstlerischen Ansätzen und Einflüssen durchwirkt.

Im Bauhaus-Manifest schrieb Walter Gropius: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! […] Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! […] Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers.“

So, bevor das jetzt hier ausufert, zurück zur Tour!

Wir gehen dann mal rein



Und direkt kam das erste Highlight – im Wortsinne:



Diese Beleuchtung in der Aula des Bauhauses war 1926 revolutionär. Nahtlos gezogene Mannesmannrohre, vernickelt und mit Soffitten bestückt – so was gab es bis dato nicht. Die optische Leichtigkeit und weitestgehende Reduzierung auf die Funktion – Licht geben – ohne sichtbare Kabel beeindrucken uns sogar heute noch.

Nächster Kniff:



Die Türknäufe der Aulapforten. Halbkugelförmig ausgeführt, ok: so weit etwas ungewöhnlich, fügen sie sich in ebenfalls halbkugelförmige Ausnehmungen in den Seitenwänden. Dadurch sieht die geöffnete Tür auch wirklich offen aus, dicht an die Seitenwand geschmiegt.



In der Aula dann lauschten wir weiter den Worten des Bauhaus-Führers. Kurzer Blick auf die Bestuhlung. Auch diese Idee war damals neu. Warum musste eine Saalbestuhlung immer mit Federkern und plüschigem Polster ausgeführt sein, wenn es mit vernickeltem Stahlrohr und Stoffbespannung nicht weniger bequem, dafür optisch wesentlich leichter rüberkam?



Hier ein Blick auf den Heizkörper an der Wand: energetischer Blödsinn, dafür technisches Element in der Raumgestaltung – und es entband von der Tradition, Kaiser, Reichskanzler – später dann „Führer“ oder Generalsekretär an die Wand hängen zu müssen.

Die beiden Öffnungen darüber waren übrigens für die Projektoren. Es gab nicht nur Unterricht und schöne Künste in der Aula, ein oder zwei mal die Woche war hier ganz einfach Kino und das „normale Volk“ konnte für ein paar Pfennige Wochenschauen oder Kinofilme anschauen.



Die Türen waren übrigens an japanischen Stil angelehnt.

Ein weiteres Detail:



Mit diesem Handrad werden mehrere Fensterreihen wie rechts bedient. Das ist Technik, die begeistert. Und da knallt auch bei Durchzug nichts zu.



Weiter ging es in die Mensa – und direkt zum Thema Bauhausmöbel.



Der freundliche Herr im weißen Hemd, der uns mit viel Wissen und sehr launig durch die Bauhausakademie führte, erklärte uns den Unterschied zwischen zwei Versionen der Bauhaushocker, auf denen wir Platz nahmen. Die eine mit sichtbaren Schrauben, die die Holzplatte im vernickelten Rohrgestell halten, die andere mit unsichtbaren, ähnlich wie sie heute jeder IKEA-Kunde kennt. Der Unterschied in der Konstruktion war übrigens für das Reichspatentamt hinreichend, auch für die spätere Version wiederum ein Patent auszustellen. Apropos IKEA: von den Bauhaus-Tischen ließen sich Generationen von Möbeldesignern beeinflussen. Doch zurück zu den Hockern. Beide Varianten gibt es heute noch zu kaufen: die mit den sichtbaren Schrauben von einem amerikanischen Hersteller – für 630 US-Dollar. Die andere von einem deutschen Hersteller für 590 €, „Kunstaufschlag“ bei beiden inklusive. Seinerzeit wurden die Hocker übrigens für 35 Reichsmark verkauft. Zu bedenken: ein Fabrikarbeiter verdiente damals rund 30 Reichsmark in der Woche – und war somit wohl kaum die Zielgruppe für Bauhausmöbel. Und noch mal zur Einordnung: die 35 Mark waren doch eher der Verwendung der noch ziemlich teuren Mannesmannrohre geschuldet. Oder anders: damals wurde von den Kosten kalkuliert – heute von dem, was der Kunstinteressierte bereit ist, für ein „Kulturgut“ in seiner Wohnung auszugeben.



Uwe hat gestern beim WarmUp noch von seinen durchaus wechselvollen Erfahrungen mit Sitzgelegenheiten jeglicher Art berichtet. Hier unterzieht er den Bauhaus-Hocker einer eingehenden Prüfung.



Unsere Sonnenanbeter übrigens schienen denn doch eher den Schatten zu bevorzugen und stärkten sich mit Koffein





während wir uns weiter der Kultur widmeten. Obiges Foto entstand in einem der Zimmer, in dem die Studierenden wohnen konnten. Klein, schlicht, ja fast karg, dabei nicht ungemütlich und vor allem funktional. Und mit eigenem Balkon



Beflügelt von der Atmosphäre entdeckte ein Fotofreund aus der Gruppe seine eigene künstlerische Ader



Zum Abschluss der Führung ging es noch ins Direktorenzimmer. Auf dem Weg dorthin noch ein Blick auf den Fuhrpark



Schön!



Kurzer Zwischenstopp noch, um die freistehende Glasfassade zu betrachten, die auch auf dem Bild mit unseren Sonnenanbetern gut zu erkennen ist. Revolutionär damals in der deutschen Architektur. Hier noch einmal besser zu sehen



Leider – aus dem in beeindruckender Schlichtheit gehaltenen Direktorenzimmer gibt es nur zwei Fotos. Leider nicht im Bild: Walter Gropius hatte keinen Besucherstuhl frontal vor seinem Schreibtisch. Stattdessen gab es einen Sessel neben seinem Schreibtisch. Das heißt, ein Besucher, häufig ein Studierender, erlebte keine „Verhöhrsituation“, nein, der Meister musste sich zu ihm hindrehen und der Schreibtisch wurde unwesentlich, war kein Bollwerk zwischen den Gesprächspartnern.

Gropius, als großer Fan des Schlichten, Aufgeräumten, und offenbar auch der Hygiene, hatte sogar ein Waschbecken in seinem Büro, versteckt in einem Einbauschrank



Um so krasser fällt ein anderes Detail im Direktorenzimmer auf: das Industriedesign wurde von den Bauhäuslern quasi erst erfunden. Designertelefone gab es noch nicht. So findet sich auf Gropius’ Schreibtisch also ein Telefon, das die Deutsche Reichspost geliefert hatte



ein regelrechtes „Geschwür“ in diesem durchdesignten Umfeld.

Auch im Direktorenzimmer: eine Vitrine mit einigen Exponaten aus der Weimarer Bauhaus-Zeit. Dabei Teekanne und Aschenbecher mit demselben Grundkörper



Kommt halt immer drauf an, was man draus macht.

Wir machten das Beste aus dem Tag, sattelten auf und hielten noch kurz an den Meisterhäusern an



Ne, die historischen Häuser sind gegenüber



Das Interesse an diesem Stopp schien mir sehr unterschiedlich, entsprechend kurz war er und es ging weiter











Noch gut gesättigt vom Brauhaus, war der Kaffeedurst nicht wirklich mächtig. Nachdem wir Dessau hinter uns gelassen hatten, passierten wir Vockerode und uns blieb noch Zeit für einen kleinen Schlenker durch Wörlitz und am Wörlitzer Park vorbei.

Hier gab es noch eine kleine Begebenheit am Rande. Wer genau hinschaut (glaubt mir einfach, das Bild ist zu stark verkleinert), erkennt am rechten Bildrand einen Fußballplatz unter vollem Betrieb



Als wir da mit 30 Maschinen langsam dran vorbeifuhren, ruckten alle Köpfe zu uns hin. Wird wohl nicht sooo spannend gewesen sein das Spiel...





Wir näherten uns dem geplanten Tankstopp in Wittenberg, als sich in Rehsen zwei Gäste zur Gruppe gesellten



Das mit dem Versetzt-Laufen klappte schon ganz gut, aber weil die Kollegen weder auf der Fahrbahn bleiben noch unser Tempo mitgehen wollten, waren wir recht froh, dass die Esel sich am Ortsende auf ihre Koppel verzogen.

Ohne weitere Vorkommnisse querten wir in Wittenberg die Elbe



um kurz darauf den Tankstopp einzulegen.





Mit 30 Mopeds gelingt es mühelos, jeden weiteren Tankstellenverkehr zum Erliegen zu bringen...

Wir verließen Wittenberg in Richtung Dobbrikow,



nicht ohne einen kleinen Schlenker, der uns Zaahna nur berühren ließ,



um dann über Klebitz, Danna, Malterhausen und Bardenitz





nach Zülichendorf zu kommen, zum bekannten Abzweig nach Dobbrikow.

In der Bikerscheune angekommen, nahmen wir drei Tische in Beschlag und ein jeder stärkte sich nach seinem Gusto







Ein paar Mitfahrer hatten sich schon kurz vorher oder bei Ankunft an der Scheune verabschiedet. Um so schöner, dass wir wieder Verstärkung bekamen! Kevin stieß zu uns mitsamt dem BBBB



Nachdem dann alle Körper und Seele wieder in Einklang bringen konnten, stand noch ein protokollarischer Punkt an. Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen, Bodo für seine > 1.000 km mit den BBB und seine Teilnahme am WarmUp in den „erlauchten“ Kreis der Träger des gelben Bandes aufzunehmen



Tja, und damit ging es schon auf die Schlussetappe zur Brücke.





Sichtlich erleichterter Tourguide. Alles hat geklappt wie geplant.



Ein kleiner Kreis tauschte sich dann noch über die Eindrücke des Tages aus, bevor sich dann auch die Letzten auf den Heimweg machten.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit Euch! Großen Dank für die Disziplin in der Gruppe! Und vor allem Dank für Eure gute Laune!

Ich freu mich schon auf das nächste Mal!



Denn nach der Tour ist vor der Tour.

Viele Grüße

Ralf


Zuletzt bearbeitet von RaBe am 29.04.2018, 17:38, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldedatum: 02.03.2015
Beiträge: 299
Wohnort: Berlin - Wilmersdorf   
BeitragVerfasst am: 29.04.2018 15:52 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,07 Min 

   

Toller Bericht, mein Lieber,
hat genauso Spaß gemacht, zu lesen, wie die Tozr selbst.
Grrrrrrosses Lob!!!

Dankööö!
_________________
DLzG Uwe
#12JahreBBB#

_____________________________
Besser spät, als nie!
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Tiger1050 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 29.04.2018 18:42 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,06 Min 

   

Wie Uwe schon schrieb,ein toller Bericht wie auch die Ausfahrt!Danke!

Gruß Jürgen
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