Anmeldedatum: 06.03.2017 Beiträge: 228 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 22.05.2018 11:24 Uhr Titel: @ JöTie
Lesezeit: 0,33 Min
Moin Jörg.
Du kannst beispielsweise über Google-Hangout Fotos in die Google-Wolke laden und anderen Benutzern freigeben, dazu müssen die betreffenden Personen allerdings über ein Google-Konto verfügen, also dort angemeldet sein.
Gleiches geht und gilt für Microsoft-OneDrive.
Dies sind nur einige Beispiele als Lösungsmöglichkeit auf Deine Frage, keinesfalls als Werbung für den Einen oder Anderen Anbieter gedacht. Es gibt sicher weitere hier nicht genannte Möglichkeiten.
Für Details, einfach per Suchmaschine im weltweiten elektronischen Netz recherchieren. _________________ Don't drink and drive!
Ich bin natürlich auch wieder gut gelandet, mit Blümchen versorgen bei Birgit und von dort nach Hause hatte ich dann mal 450 Km Tagespensum auf der Uhr. Danke nochmal an Ron für diese tolle Pfingsttour, mit dem perfekten Mopedwetter und natürlich den BBBikern die mit ihrer guten Stimmung und immer wieder neuen Gesprächen sowie gegenseitiger Hilfe glänzten.
Mit lieben Grüßen vom Bandit Jörg und allen eine schöne kurze und sehr sonnige Woche, fürs Wochenende sind die 30 Grad angepeilt. _________________ Der Weg ist das Ziel und die Bergstraßen das Salz in der Bikersuppe.
Largeman ✦ Topuser
Anmeldedatum: 02.03.2015 Beiträge: 299 Wohnort: Berlin - Wilmersdorf
Verfasst am: 22.05.2018 15:23 Uhr Titel:
Lesezeit: 6,96 Min
Was für ein Pfingstwochenende!
Das war wieder einmal eine richtig coole Sause, die wir mit den BBB - also mit Euch - hatten.
Aber von vorn:
Erst einmal will ich voraus schicken, dass dies kein Bericht über die Fahrt sein soll, sondern nur die Eindrücke schildern, die wir auf dieser Fahrt gesammelt haben. Der richtige Bericht wird (natürlich) vom Tourguides himself erstellt.
Nun aber los…
Nachdem es ja im Forum schon heiß herging, wie wir uns für die Fahrt zu rüsten hätten, war nur noch das Wetterproblem zu lösen. Was nimmt man mit, was zieht man an? Wie alle anderen waren wir unschlüssig. Als starke (Zauber-)Medizin gegen Regen nahmen wir neben den Regensachen noch einen kleinen Regenschirm mit. Der tat dann auch, was er tun sollte: Er hielt jedweden Schauer von uns fern! Das Pfingstwochenende war wettertechnisch einfach nur Spitze! So konnten wir uns auf leichte bis mittlere Kleidung beschränken und den warmen Sonnenschein genießen. Aber es war anfangs noch kühl und der Tag musste sich noch entwickeln.
Dem Tipp von Bernie sei es gedankt, dass wir am Freitag in einem tollen Restaurant oder Ausflugslokal unser Mittag einnahmen. Von der Straße abgeschirmt, neben einem Bach auf einer Sonnenterrasse ließen wir es uns gut gehen. Wir wollten eigentlich gar nicht mehr weg.
Leider wurde hektisch wieder zum Aufsitzen geblasen und ich drückte in aller Eile noch ein kleines Eis weg, ehe es wieder auf die Piste ging.
In lockerem Schwung ging es durchs Elbtal. Fast konnte man froh sein, dass es hier schattig war, so warm war es inzwischen.
Bald waren wir auf tschechischen Territorium und bei unserem Quartier angekommen. Wir wurden schon erwartet. Wahrscheinlich die Chefin selbst weist uns die Parkplätze an und so standen unsere Rösser säuberlich aufgereiht immer in Sichtweite.
Schnell die Zimmer besetzt und noch schneller die ersten Biere bestellt. (Falls es jemand noch nicht wusste: die Tschechen brauen ein absolut leckeres Bier!). Wir kamen gerade pünktlich zum Essen und das - etwas übersichtliche - Buffet wurde niedergemacht. Insgesamt standen wir etwas kritisch der Qualität und der Menge gegenüber, jedoch war es durchaus genießbar, aber kein kulinarisches Highlight. So hatte ich am Samstag Mittag noch etwas vom Abend-Buffet des Vortages. Kein wirklich gutes Zeichen.
Der Samstag war dann dem Sight-Seeing vorbehalten. Wir besichtigen Prag.
Hier machte sich die perfekte Vorbereitung unseres Tourguides und Organisators bemerkbar. Der Bustransfer, die Bootsfahrt auf der Moldau, der Spaziergang (Marsch) durch Prags Altstadt, die Heimfahrt mit dem Bus - alles inklusive.
Hier das erste Mal ein Dankeschön an Ron!
Was niemand auf der Rolle hatte, war die Fülle an Menschen, die an einem Wochenende wie diesem durch die Altstadt und die Burg geschleust werden. An machen stellen fühlte ich mich eher an einen Rummel zum Familientag mit halben Preisen erinnert. Hölle! Was war das voll…
Der Tag war echt anstrengend und die Heimfahrt gestaltete sich stiller, als der Hinweg. Alle waren ziemlich platt. Zum Glück ging es schnell zum Hotel.
Vor dem Abendesse stürzten wir uns noch ins Wasser des wirklich angenehmen Schwimmbades im Hause. Wenn auch schon in die Jahre gekommen, war meiner Meinung nach alles in Schuss und sauber. Okay, die Ablaufrinne fiel durch „Gebrauchsspuren“ auf, aber das war*s auch schon. Ich habe schon Pools gesehen, da waren die Leitern rostig und die Fliesen kamen hoch. Insofern war es hier super, Weill nichts von dem vorlag.
Am Sonntag machten wir uns wieder mit den Mopeten auf.
Eine wollte nicht so richtig und nachdem Anschieben nicht das gewünschte Ergebnis zeitigte (trotz bergab und mit drei Mann als Schieber), konnte ich endlich mein speziell für Möppis gestaltetes Starthilfekabel zum Einsatz bringen . Was für ein Hochgefühl. Eine geglückte Investition und ein glücklicher Biker, der wieder voran kommt. Ein guter Start in den Tag.
Unser Ziel war ein ehemaliges Schlachtfeld aus dem 19(?) Jahrhundert und Ron gab uns hierzu einige Informationen. Uns war warm und die Pöter waren auch schon leicht am Brennen. So wurde das Denkmal eher zu einem Rastplatz denn einem Orte des Gedenkens. Zudem meldete sich der Hunger. Mangels besserer Alternativen - suche, lieber Leser, einmal einen Futterbunker, der aus dem Stand 30 Essen zu zaubern in der Lage ist - wurde ein Turbo-Restaurant angefahren, das seinen Standort erst nach einigem Suchen offenbarte. Wir schoben also ein paar Bremsklötze aus Hackfleisch in die Futterluken und traten so gesättigt den Heimritt an.
In der Vermutung, dass es einen Schnellweg durch Prag gibt und dem Wunsche nachgebend, noch einen Blick auf Prag zu erhaschen, fuhren wir quer durch die Stadt. - Das war dann weniger beschaulich. Die Ignoranz der Tschechen die Feiertage betreffend wälzten wir uns durch dichten Feierabendverkehr mit den entsprechenden Folgen. Der Tross brach auseinander und trotz Bemühens, die Truppe wieder zusammen zu führen, kam es zur Vereinzelungen, die dazu führten, dass unser Abendessen nicht mit allen zusammen eingenommen wurde.
Einer blieb so allein und kam so spät, da war sogar das Buffet schon abgeräumt. Aber wenn auch das Essen nicht high class war, so gab das Personal alles! Flugs wurde eine kalte Platte angerichtet und unserem Nachzügler kredenzt. Das war lecker und ein riesen Service. Denn normalerweise: wer zu spät kommt…
Die Platte.aber, war so reichlich, dass wir sogar helfen mussten, damit nichts umkommt.
Wie schon am Vorabend, saßen wir auch heute wieder um ein Lagefeuer herum und die Frostbeulen konnten sich die Glieder wärmen. Teilweise hatte sich Kienholz unter den Scheiten versteckt und machte sich mit lautem Knall und stiebenden Funken ordentlich bemerkbar. Das gipfelte darin, dass ein Funke meinem Hemd zu nahe kam. Zu spät merkte ich das Malheur und das kleine Stück Holzkohle brannte sich durchs Gewebe. Zum Glück nicht in meine Pelle. Aber das Shirt ist perdu und blieb gleich dort. - Ist da eigentlich was zu machen mit Haftpflichtversicherung, und so…
Montagmorgen: Wahrscheinlich allen steckten die letzten drei Tage noch in den Knochen. Hier und da hub leises Mäkeln über das Frühstück an. Durchaus berechtigt, aber es war doch schon das letzte Mahl! In der Unterhaltung am Tisch fiel das Wort vom aufkommenden Lagerkoller. Tatsächlich war das nicht von der Hand zu weisen. Es blieb aber ruhig.
Immerhin verhieß der Sonnenschein einen tollen Tag für die Heimfahrt.
Mit leichtem Reisefieber und ebensolchen scharrenden Hufen waren alle vor der verabredeten Zeit zum Start bereit. Frohlockend ging es Richtung Berlin. Naja, noch ist es ein ordentliches Stück.
Wir atmeten auf, als wir die - nicht mehr vorhandene - Grenze (Schengen sei Dank) passierten. Besonders für mich eine Erlösung. Endlich konnte ich wieder mit meinem Plastik bezahlen. Details gerne auf Anfrage!
Das Erzgebirge lag vor uns und der Kurvenspaß begann. Endlich wieder ordentlich Schwingen. Erst die geschwungenen Straßen hinauf und dann - schaaaade - wieder hinab. Wir fuhren durch ein Straßendorf, dass gefühlt 20 km lang war. Eine Ewigkeit lang krochen wir mit „Ortschafts-Tempo“ vor uns hin. Der Podex fing auch schon wieder zu brennen an. Ein bißchen durchhalten war noch, ehe wir Station machen und die Pöter abkühlen und Mägen füllen können. Wir hatten ja vorbestellt.
Dort angekommen konnten wir dann erleben, wie trotz guter Vorbereitung das fehlende Organisationstalent alle Planung ad Absurdum führen kann.
Wir vertrieben uns die Zeit mit Lästern: das Essen kommt umschichtig, weil nicht nicht genug Teller vorrätig, der Kaffee muss erst noch angebaut werden, die Bedienung will unbedingt auf die angestrebte Schrittzahl kommen, usw.
Es gipfelte darin, dass für jede Rechnung einzeln zwischen Kasse und Gästen gependelt wurde. Warum einfach, wenn es kompliziert geht?!
Den Stallgeruch in den Nüstern, machten sich die ersten nun separat auf die Heimfahrt. Bevor wir wieder losfuhren, wurde sich schon einmal verabschiedet. Das gehört sich so und außerdem mag man sich und so ein Abschied ist ja immer zu Herzen gehend.
Die letzten Kilometer liegen vor uns. Die Sonne sinkt, die Sicht wird anstrengend, es ist warm, wie weit ist es noch?
Schnell noch einmal eine Pause eingeschoben. Allgemeines Stöhnen, Recken, Dehnen, Augen reiben und, und, und.
Tina und ich haben auch genug. Der Blick aufs Navi lockt mit einem kürzeren Weg nach Haus. Die lahmen Knochen und die Müdigkeit obsiegen. Wir verabschieden uns auch und fahren nicht mehr nach Dobbrikow.
Müde und ziemlich zerschlagen stellen wir das Moped zu Hause ab. Schleppen die Koffer hoch, raus aus den Plünnen und Freizeitwäsche an, denn der Italiener lockt noch. Nach den doch etwas kumulierten enttäuschenden Mahlen nun etwas Leckeres! So soll es sein! Lecker klingt das Pfingstwochenende aus.
*
Liebe MitfahrerInnen,
ohne Euch wäre diese Fahrt nur halb - ach was - ein Bruchteil so schön, wie sie nun einmal war. Ob auf der Straße oder in Prag zu Fuß oder Abends am Feuer - oder sonst wo. Es macht einfach Spaß mit Euch. So danken wir Euch, dass Ihr mitgeholfen habt, die Ausfahrt wieder zu einem tollen Erlebnis zu machen. Ich finde, wir sind ein geiler Haufen!!!
Was nicht fehlen darf!
Die Lobhudelei - nicht nur, weil es sich so gehört, sondern absolut geboten ist und viel mehr Eindruck macht, als wenn es nur gesprochen wird!
Also, lieber Ron,
Du hast Dir wirklich reichlich Arbeit gemacht mit der Organisation dieser Reise. Du bist nich müde geworden, für unseren Bustransfer den optimalen Preis heraus zu schlagen, hast Dich umgetan nach einem Dampfer auf der Moldau, versucht, für den Sonntag auf unbekanntem Terrain eine lukrative Route zu finden, um uns ein richtig tolles Wochenende zu bieten.
Du hast mit Riesengeduld auf all die Threads geantwortet die im Vorfeld aufkamen und versucht, mit allerlei Nachfragen, bis hin zu den Botschaften, alles Üble, von uns fern zu halten.
Dieser Aufwand ist nicht hoch genug einzuschätzen. Und trotzdem bleibt uns MitfahrerInnen nur ein simples DANKESCHÖN, um all dem Respekt zu zollen, was Du für uns getan hast.
Bonjour,
wir bei den BBB haben eine Einreihpause, um uns mit positiver Kritik zu verbessern; mein Ziel heute ist nicht Kritiken auszuüben als Spaß an der Übung aber echt, um – wenn es noch möglich ist – bessere Tour zu haben.
1. Ron hat eine Top Arbeit vorgelegt und klar das erste ist Danke zu sagen
2. In den 4 Tagen habe ich negative Glocken-Töne gehört und auch mir hat nicht alles gefallen; man soll auch trennen, was persönliches Empfinden ist und Punkten, die man verbessern kann.
Also meine Mutter ist – sagen wir – eine sehr gute Köchin … und sie hat einen Spruch: „das sind immer die Menschen, die am schlechtesten zu Hause essen, die am lautesten in öffentlichen Restaurant kritisieren“ … persönlich fand ich das Hotel/Restaurant sehr passend für unsere Gruppe mit einer sehr gutes Preis/Qualität Verhältnis.
Ich fand sehr angenehm, dass wir von den 4 Tagen einen Tag in Prag, ohne Motorrad, verbracht haben. Ich fand nicht, dass es zu voll war, ich fand angenehm da zu laufen. Das Essen in den Restaurant war sehr gut, preiswert und die Bedienungen sehr höfflich und zuvorkommend auch mit dem Stress, dass sie hatten wegen den vielen Touristen. Stellt Euch mal vor in einem Berliner Restaurant zu sein, mit gebrochenem English zu bestellen, und mit tschechischen Kronen bezahlen zu wollen.
Dass wir einmal in einem US-Spezialitäten Restaurant mit einem goldenem M gegessen haben war auch kein Beinbruch, und eigentlich sehr passend, um schnell zu 30 zu essen mit Gästen, die am besten mit Plastegeld zahlen wollten.
Ok, was hat MIR weniger gefallen
- Zwischen tanken und Pausen (mehr oder weniger vorgesehen) haben wir viel (zu viel) Zeit gewartet. Klar Stefan hat einen Sprit-Fress-Monster mit kleinem Tank, aber wenn man einen 20 bis 30l Tank hat, und mit dem Tempo, den wir gefahren sind ... muss man nicht jede 160 km tanken und allen warten lassen.
- Wir haben um 15 Uhr Mittag gegessen, dafür aber 2 Mal (vor Ort im Hotel) unnötigerweise Däumchen zw. 9 und 10 Uhr morgens gedreht … nur weil die Regeln sagen um 10 starten? … in Berlin macht es mit der Einfahrt zum Treffpunkt Sinn, aber wenn man zusammen um 8 frühstückt eben nicht. Am Montag hätten wir ruhig alle (zumindest viel mehr) in Dobbrikow Kaffee gemacht um 17:30 … aber eben nicht um 18:30.
- Wir sind zum Teil 60-70 kmh in schönen kurvigen – 100 begrenzten (in D) (90 in Tschechien) Straßen gefahren und da müssen wir eine Lösung finden, um die langsamen auf ein normales Niveau zu bringen; oder in dem Fall mehreren Gruppen machen; oder die schnelleren da vorne lassen, damit sie auch ein bisschen Spaß haben … oder überholen lassen … oder, oder.
- Wir mussten zum Teil 160 fahren, um aufzuholen (also nicht zum Überholen aber in der Tat mehrere km lang…) und auch wenn es mir nicht stört, muss ich nicht bei der Gruppe haben, und kann völlig verstehen, dass einige das als no-go empfinden.
- In Berlin für Tagestouren, wo wir – Tourguides – die Strecke abfahren, macht es durchaus Sinn die GPS Geräte so zu parametrieren, dass die Route nicht neu berechnet wird. … in einer Ecke, wo man die Straßen nicht kennt, kann man dafür aber die guten Geräte neukalkulieren lassen und bei Straßensperrungen viel Zeit und schlechte Wege sparen.
- Die Fahrt durch Prag war natürlich ein Fiasko (Stress ohne Ende, bzw. haben sogar einen Teilnehmer völlig verloren) … aber durchaus interessant. Damit jeder stressfrei sie hätte genießen können, hätten wir 4 bis 5 Gruppen machen sollen von jeweils maximum 6 Mopeds. Wieder sage ich nicht, dass ich es vorausgesehen hatte, sondern dass wir mit einer positiven Kritik nächstes Mal besser können.
Wenn ich einen kulinarischen Höhepunkt erwarte dann gehe ich in einem Michelin Sternekoch Restaurant.
Wenn ich eine Spritztour machen will dann fahre ich zu zweit oder dritt und dann geben wir Gas.
Wenn ich im Urlaub auf Entdeckung in unbekanntes Land fahre, dann fahre ich allein, stoppe ich, wann immer ich will, fahre ich mein Tempo, …
So aber, mir hat es Spaß gemacht. Meine Erwartungen sind nicht übertroffen worden, aber ich war im keinen Fall enttäuscht.
Wie schon gesagt, Ziel ist hier sich zu verbessern
Ich glaube es bringt nichts, nur zu sagen, dass alles paletti war.
ich glaube es bringt nichts zu kritisieren, was einer BBB Mehrtagestour inhärent ist (Essen in Restaurant, die man nicht getestet hat, Route, die man nicht vorher gefahren ist, ausländische Gebräuche, wenn wir in Orte sind, wo wir die Ausländer sind …).
Also macht Euch bitte ein bisschen Kopf, was Euch nicht gefallen hat, immer mit der Idee … wir könnten vielleicht besser tun, wenn …
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Verfasst am: 24.05.2018 12:00 Uhr Titel: Blitzer in Tschechien
Lesezeit: 0,90 Min
Ich habe das Internet zum Thema "Blitzer in Tschechien" durchsucht.
Generell sehen die Blitzer dort ähnlich aus, wie in Deutschland.
Es gibt auch Tafeln, ähnlich der Smileytafeln bei uns, welche nur die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge anzeigen und meist vor Schulen installiert sind.
In Tschechien besteht auf allen Autobahnen und bestimmten Schnellstraßen eine Vignettenpflicht. Zur Kontrolle der vignettenpflichtigen Fahrzeuge gibt es ähnlich wie in D Überbrücken auf den entsprechenden Straßen, aber es gibt auch Maste mit Auslegern die ähnlich wie ein großer Ampelmast aussehen, nur eben, dass diese mit Kontrollgeräten für Vignetten- und Kennzeichenerfassung ausgerüstet sind.
Unser Interesse gilt aber im Wesentlichen diesen Masten mit Kameras an denen wir in Ortschaften vorbeigefahren sind, an denen zusätzlich weiße Linien quer zur Fahrbahn aufgebracht sind.
Ich habe (allerdings ohne Foto eines solchen Mastes) gelesen, dass die Tschechien ein System zur Verkehrskontrolle mittels Kameras zur Ampelsteuerung hat und dieses ständig erweitert.
Es ist also mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass diese Masten der allgemeinen Verkehrskontrolle (Fahrzeugdichte, Fließgeschwindigkeit, usw.) dienen.
Ähnliche Kamerasysteme sind z.B. an Lichtmasten in der Berliner Holzmarktstraße installiert, welche ganz klar der Steuerung der Verkehrsleitsysteme dienen. Auch auf der Berliner Stadtautobahn sind unzählige vergleichbarer Masten mit Kameras, ohne dass dort eine Geschwindigkeitskontrolle stattfindet.
Bleibt also erstmal entspannt Leute... _________________ Don't drink and drive!
An der alljährlichen Pfingsttour hatten wir diesmal eine Rekord-Teilnahme zu verzeichnen. Insgesamt 30 Leute auf 25 Maschinen wollten mit in die Hauptstadt der Tschechischen Republik Prag fahren. Nicht nur, dass es zum Jahresthema "30-jähriger Krieg" passte und den Ort des Anlasses – den Prager Fenstersturz – ausmachte, verhieß es wohl auch einen kleinen interessanten Städtetrip, in dieser Art das erste Mal bei den Berlin-Brandenburg-Bikern.
Mit dabei waren Anni, Bernard, Bernd, Evelyne, Frank, Gerald, Jeanette, Jens, Jonas, Jörg (JöTie), Jörg (Jörg Bandit 1200), Lutz, Manfred-M., Martina, Michael, Mirko, Natascha, Patrick, Ralf (Ralkam), Ralf (Siero), Ralf (ralfr12r), Rolf, Sabine, Stefan (Do-X Stefan), Stefan (stevesan), Sybille, Thomas, Uwe, Xavier und ich.
Entsprechend der angepeilten Himmelsrichtung trafen wir uns morgens am Treffpunkt Süd-Ost in Adlershof und je nach Lust und Laune noch auf einen Kaffee mit oder ohne Brötchen.
Mehr oder weniger pünktlich legten wir schließlich ab und düsten über die BAB aus Berlin hinaus.
Wir verließen die Gummi-Raspel an der Ausfahrt Luckau und umkurvten selbiges auf der B87, bevor wir weiter nach Süden rollten.
Mit 25 Bikes ist ein Halt immer schwierig. So wählten wir einen Parkplatz für einen ersten Stopp.
Nach ein paar weiteren Kilometern legten wir den ersten Tankstopp ein.
So langsam wurde die Gegend schöner, bergiger und auch kurviger. An der Elbe entlang und an Meißen und Dresden vorbei schraubten wir uns weiter ins Böhmische.
Auch eine Baustelle konnte uns nicht aufhalten. Die Bauleute ließen und passieren.
In Waldbärenburg kehrten wir in die Riedelmühle zu Mittag ein.
Dank der Vorbestellung klappte es auch hier zügig und so konnten wir bald pappsatt die Reise fortsetzen.
Bis zur Grenze war es nun nicht mehr weit. So erklommen wir die Höhen von Altenberg und Zinnwald und schon war es vollbracht.
Und auch bis zu unserer Unterkunft lag der weitaus größte Wegesteil schon hinter uns. Nach weiteren etwa 70 km erreichten wir das Ziel.
Nach anfänglichem wildem Parken, wurden wir von der Hauschefin zu einem kleinen Häufchen zusammengetrieben. Wir sollten zusammenstehend nah am Haus parken, damit der eigens angeheuerte Wachmann alle Maschinen ständig im Blick haben würde. Also taten wir, wie uns geheißen.
Dann machten wir die Zimmer klar und trafen uns bald auf "unserer" Terrasse wieder zu einem ersten "Feierabend-Bier".
Das Abendessen ließ nicht lange auf sich warten. Zugegeben: es war ein wenig übersichtlich. Aber immerhin: niemand musste hungrig ins Bett gehen.
So wurde der erste Abend dann gemütlich.
Am nächsten Morgen wartete das Frühstück in unserem "Saloon" auf.
Es dauerte nicht lang, bis unser heutiges Gefährt eintraf: ein eigens georderter Bus, der uns in die Prager Innenstadt bringen sollte.
So starteten wir und konnten bald die ersten Eindrücke bildlich noch im Bus einfangen.
Wir wurden direkt an der Stefans-Brücke abgesetzt, wo unser Dampfer wartete, der uns eine knappe Stunde über die Moldau schippern sollte.
Unser Irrtum war nur, dass es sich nicht über das geräumig aussehende erste Boot handelte, sondern um das hintere etwas knapper bemessene.
So rauften wir uns auf dem Vor- und Achterdeck zusammen und dann konnte es losgehen.
Wir fuhren ein Stück nach Süden, also flussaufwärts, und konnten einen Blick auf viele Sehenswürdigkeiten werfen. Bei einer der Stauwehre der Moldau (von diesen "Wellen" soll die Stadt auch ihren Namen haben) drehten wir wieder zurück nach Norden.
Nach der Rundfahrt teilten wir uns in mehrere Gruppen und durchwanderten die Prager Altstadt. Hier ein paar Impressionen davon.
Zwischendurch hieß es auch Essenfassen.
Die Spaziergänger näherten sich der von Menschen überlaufenen Karls-Brücke und gelangten auf den der Altstadt gegenüber gelegenen Stadtteil namens "Kleinseite". Dort befindet sich die Deutsche Botschaft und die Prager Burg.
So sah die Eintrittskarte zur Burg aus:
Und hier der "Tatort":
Ein kleiner historischer Einschub: Kaiser Ferdinand versuchte die sich ausbreitende Reformation mit drakonischen Maßnahmen zurück zu drängen. So zwang er – zugleich böhmischer König – seinem Land harte Rekatholisierungen auf. Es war nur eine Frage der Zeit, dass sich der überwiegend der Reformation angehörige Landadel gegen den König erheben würde. Spätestens, als die von Ferdinands Vorgänger Kaiser Rudolf II. verbriefte Glaubensfreiheit ausgesetzt wurde, kochten die Gemüter über. Als dann auch noch eine evangelische Kirche geschlossen wurde und zeitgleich eine andere nicht-katholische abgerissen wurde, war dies der Funke an der Lunte zum Pulverfass. Der Adel versammelte sich in Prag im Karolinum (Karls-Universität) und formulierte ein scharfes Schreiben an den König, der damit reagierte, derartige Treffen von sofort an verbieten zu lassen. Am 23. Mai 1618 gerieten böhmische Adelige schließlich mit den kaiserlichen Statthaltern in der Prager Burg zusammen. Dieses Treffen endete mit der ungemütlichen Verabschiedung der kaiserlichen Gesandten: man warf sie kurzerhand aus dem Fenster. Der als "Prager Fenstersturz" in die Geschichte eingegangene Stunt war schließlich der Auslöser für die kriegerischen Auseinandersetzungen, die 30 Jahre anhalten sollten und in ganz Europa unermessliches Leid an Leben und Gesundheit der Menschen sowie immense Schäden an Wirtschaft und Strukturen auslösen sollte.
Die Deutsche Botschaft war auch sehenswert. Von außen recht ansehnlich.
Man musste ganz um den Block herum gehen, um zum hinteren Garten zu gelangen.
Ein bißchen Spaß muss auch sein.
Und hier das Botschaftsgebäude von hinten mit dem Balkon, auf dem am 30. September 1989 Hans-Dietrich Genscher seine berühmte Rede hielt.
Wen es interessiert, hier zur Erinnerung:
Der höher gelegene Stadtteil erlaubte noch einmal einen Blick über die Dächer von Prag.
Dann sammelten wir uns an dem verabredeten Treffpunkt, um uns wieder von unserem Bus abholen zu lassen.
Bald waren wir zurück im Hotel.
Heute war das Buffet für uns auf der Terrasse angerichtet worden. Also gab es erst einmal etwas zu futtern,
bevor wir es uns an der Feuerstelle gemütlich machten.
Zu fortgeschrittener Stunde durften dann auch Lagerfeuer-Lieder nicht fehlen.
Der nächste Tag wurde wieder mit dem Frühstück eingeläutet.
Heute sollte es wieder auf zwei Rädern auf Tour gehen. Zunächst stand das Tanken an.
Dann zog es uns in den tiefen Osten des Landes.
Klar … auf unbekanntem Terrain darf die Kehrtwende nicht fehlen.
Zwischendurch eine kurze Pause.
Als der Untergrund etwas loser wurde, kamen wir an unser Ziel.
Dieses Denkmal ist eines von mehreren auf den hiesigen Feldern.
Hier in der Nähe der Stadt Hradec Králové, zu Deutsch Königgrätz und vor dem Ort Sadová tobte am 3. Juli 1866 die entscheidende Schlacht im sogenannten "Deutschen Krieg". Dabei ging es zwischen Preußen und Österreich um die Vormachtstellung im Deutschen Reich. An der Seite Österreichs kämpften auch (wieder einmal) die Sachsen. Aber trotz der Überlegenheit von 237.000 zu 221.000 Soldaten, war die Niederlage für Österreich vernichtend. Einer der Gründe für den Sieg Preußens war eine technische Innovation: mit Hilfe des Zündnadelgewehrs, einem sogenannten "Hinterlader", konnte man im Vergleich zu den alten Gewehren, die von vorn geladen wurden und der Soldat dabei stehen oder zumindest knien musste, dreimal so schnell schießen und nachladen (und das geschützt liegend). Zwar war die Reichweite deutlich geringer aber die militärischen Vorteile waren so deutlich, dass sich dieses System nach der Schlacht in allen Ländern durchsetzte.
Interessanterweise ist der Name "Schlacht bei Königgrätz" nicht in allen Sprachen üblich. Manchmal (z. B. in Frankreich) wird das Dorf Sadova als Ortsreferenz verwendet. Obwohl die Franzosen an dem Krieg nicht beteiligt waren, griff schnell die Redewendung "Revanche pour Sadowa" (Rache für Sadowa) um sich. Den Franzosen war schnell klar, dass die sich abzeichnende Reichseinigung Deutschlands einen unüberwindbaren Gegner an seinen Grenzen aufbringen würde. Und in der Tat kam es wenige Jahre später in den Jahren 1870/71 zum letzten Einigungskrieg, dem Deutsch-Französischen, der mit dem Sieg des Norddeutschen Bundes die Gründung des Deutschen Reiches zur Folge hatte. In Versailles wurde am 18. Januar 1871 der preußische König Wilhelm zum ersten Deutschen Kaiser ausgerufen.
Das Denkmal, an dem wir zum Stehen gekommen waren, war genau genommen einem einzelnen Menschen gewidmet:
Die "Heldentat" dieses Offiziers bestand darin, dass er mit seinen Geschützen die Preußen ein paar Minuten länger aufhalten konnte und damit den Rückzug einer anderen Abteilung decken konnte. Dafür wurden seine 52 Mann dann in etwa 10 Minuten von den preußischen Gewehren niedergemäht. Für diese "Leistung" wurde ihm posthum der Maria-Theresien-Orden verliehen und … immerhin … ein Denkmal errichtet. Übrigens: das Geschlecht der "von der Groebens" entstammt eigentlich der Altmark und war ursprünglich preußisch. Der Ort Groeben bei Ludwigsfelde wurde nach ihnen benannt.
Nach ein paar Infos vor Ort
machten wir noch kurz Pause,
bevor wir die Tour fortsetzten.
Nun wollten wieder die Fässer gefüllt werden.
Auch die knurrenden Mägen verlangten nach ihrem Recht. Weil für diese Tour kein Restaurant vorbestellt war, steuerten wir einen Schnell-Burger-Brater an, der in der Lage war, eine 30-köpfige Meute asap zu versorgen.
Nach vollendetem Mahl kurvten wir noch ein wenig durch die Stadt Königgrätz.
Wieder auf freiem Land passierten wir die Stadt "Köln an der Elbe" (Kolin), bevor wir eine Eis-Pause einlegten.
Wieder gen Westen näherten wir uns Prag.
Eigentlich war bei der Planung die Hoffnung, auf einer erhöhten Schnellstraße einen letzten Gruß von Tschechiens Hauptstadt zu erhaschen und flink zur Unterkunft zu kommen. Aber weit gefehlt: die Schnellstraße war keine und der Stadtverkehr erdrückend. So blieb unsere Gruppe nicht zusammen und wir trafen uns erst an der Unterkunft wieder.
Und wer jetzt glaubt, der Tourguide würde dafür künftig in Sack und Asche wandeln, der irrt. Solche Fehler passieren. Und im Nachhinein kluge Ratschläge parat haben, kann jeder. Für solche Situationen ist die Gruppe bestens vorbereitet. Die WarmUps werden u. a. gerade dafür durchgeführt, dass Mitfahrer nicht in Panik geraten, wenn der Kontakt abreißt. Mit den zum Download angebotenen Routen, hat jedes Navi alle erforderlichen Wegpunkte vorrätig (z. B. das Hotel) und mit der Telefonliste können wir uns wider zusammenfinden. Mehr kann man wirklich nicht machen.
So waren am Abend zum Grill-Buffet auch fast alle wieder zusammen.
Erst jetzt stellte sich heraus, dass noch immer ein Mitfahrer fehlte. Aber schließlich traf auch er noch ein und weil das Buffet schon weitgehend geplündert war, bestellten wir ihm eine kalte Platte.
Zeit, sich wieder ans Feuer zu setzen.
Diesmal hatten wir aber für den Rest des Abends keine sehr helle Flamme, denn solche Klötze brennen wirklich schlecht und man entzündet sie auch nicht "von unten". Schade.
Die Reste waren am nächsten Morgen erwartungsgemäß noch vorhanden.
Das Frühstück sollte uns heute für die lange Rückfahrt stärken.
So sammelten wir uns zur Abfahrt
und lichteten die Anker.
Die Helmkamera war wohl noch nicht ganz trocken hinter den Ohren. Sie brauchte eine Weile, bis die Bilder wieder klarer waren. Aber erst einmal hieß es tanken.
Nach Westen und Norden strebten wir das Erzgebirge an.
Auch diesmal wurden wir von Umleitungen und Sperrungen nicht verschont. So legten wir eine kurze Pause an einem mühsam gefundenen Ort ein, der Platz für 25 Motorräder hatte. Dabei konnten wir einen Fahrlehrer mit seinen zwei Zöglingen beobachten, die gerade Ihre Platzrunden drehten.
Jetzt ging es bergauf. In den vielen Ortschaften gab es jede Menge Volksfeste zu Pfingsten.
Hinter Riesa fanden wir unsere heutige Futter-Station.
Mit dem Essen klappte es zügig und für die erstaunlich niedrigen Preise war die Qualität ausgesprochen gut! So konnte es auf den letzten Ritt gehen.
Das Verkehrsglück war uns auch jetzt nicht hold. Nach mehreren Sperrungen, die eine Rückkehr auf die geplante Strecke unmöglich machte, drehten wir zur B101, die uns auf zügigem und mehr oder weniger direktem Weg nach Berlin führen sollte. Bei Luckenwalde legten wir den letzten Tankstopp ein und machten noch den Abstecher nach Dobbrikow, wo wir die Tour endgültig ausklingen ließen.
Nach 1.161 km ging mit dieser Pfingsttour ein Novum zu Ende. Dies war wohl unsere erste "Städte-Reise". Dass dabei ein Tour-Tag einer Stadt-Visite zum Opfer fiel, finde ich persönlich nicht so schlimm. Wir wurden immerhin mit tollen Eindrücken aus einer wunderschönen alten Stadt entschädigt.
Gruß Ron _________________ Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.
Was soll man da noch sagen oder schreiben, sagenhafter Bericht zur selbigen Pfingsttour.
Mit lieben Grüßen vom Bandit Jörg _________________ Der Weg ist das Ziel und die Bergstraßen das Salz in der Bikersuppe.
Danke für den mal wieder sehr zügig erstellten Bericht über ein sehr gelungenes Pfingstwochenende.
Die Idee Prag nicht mit den Motorrädern an zu steuern fand ich sehr gut.
Bei dem hervorragenden Wetter wäre ein Erkundung der Stadt auf Schusters Rappen und in Motorradkleidung eher zur Tortur geworden.
Trotz einiger Ereignisse mit Optimierungspotential war es für mich ein tolles Wochenende und ich ziehe meinen virtuellen Hut vor Rons Engagement bei der Planung und Durchführung der Tour ! Nicht zu vergessen: die Erstellung des Berichts! Das macht Dir so schnell keiner nach.
Weiterer Dank gilt allen Mitfahrerinnen und Mitfahrern, die dabei waren.
Ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr Pfingsten...
Viele Grüße
Jörg _________________ Elektronik funktioniert mit Rauch. Wenn der draußen ist funktioniert nichts mehr.