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Tagestouren Ausfahrt am 15.07.2018 (Flugzeugmuseum Rechlin)    

 Lesezeit: 20,55 Min 

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Autor Nachricht
Rene75 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 16.07.2018 12:51 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,17 Min 

   

Jep es wurde vieles schon gesagt Brav
Ralf das war necht tolle Tour. Es war alles dabei schnelle Landstraße bis zum heimeliegen Waldweg dafür nen dickes Lob: Super Strecke mit Suchtpotenzial Mopped. Na denn starke Sache bis zum nächsten Mal.
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RaBe 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 17.07.2018 20:34 Uhr   Titel: Tourbericht Flugzeugmuseum Rechlin

 Lesezeit: 10,32 Min 

   

Flugzeugmuseum Rechlin



Der frühe Vogel.... überrascht mitunter – und schon gar so viele davon. Als Tina und ich um fünf nach halb zehn bei der Bäckerei Junge ankamen, waren schon fast alle da. Kurz danach waren wir komplett – und sogar zwei Überraschungsmitfahrer trudelten dann noch rechtzeitig ein, so dass wir nach dem Briefing pünktlich auf die Piste kamen.



„Wir“ waren heute Bernd (Berni), Bernd (bedel), Bianca und Stefan (Do-X Stefan), Britta, Caro, Christian und Christiane, Detlev, Frank, Fred, Joan, Ralf (Ralkam), Renate und Reinhardt, René, Ron, Stefan (Stevie), Sven, Uwe, Tina und ich.



Einen Motorrad-Genießer-Tag hatte ich in der Toureinladung versprochen. Der Genuss hielt sich bei der Ausfahrt aus der Stadt aber erst mal in Grenzen. Baustellen und die zahlreichen Ampeln auf dem Weg über Glienicke/Nordbahn und Schönfließ führten zwangsläufig zu einigen Abrissen. Nach dem Abzweig Richtung Mühlenbeck kam die Gruppe nach kurzer Schleichfahrt wieder zusammen, so dass wir uns dann wieder vereint über Summt, Seefeld, Stolzenhagen und Marienwalde dem Finowkanal näherten, der uns dann bis Marienwerder zur Einreihpause begleitete.









Wie so oft bei einer gut funktionierenden Gruppe gab es nicht viel zu besprechen, allenfalls noch mal das gut sichtbare Warten auf die nächsten Mitfahrer nach Abriss, so dass wir zügig und voller Vorfreude auf den Werbellinsee weiterfuhren.







Dumm nur, dass den Tourguide schon kurz vor dem See die größte Herausforderung des Tages ereilte: eine ausgedehnte Safety-Car-Phase zog die volle Aufmerksamkeit auf sich. Während die Mitfahrer die wundervolle Landschaft in ungewohnter Verlangsamung genießen konnten, konzentrierte ich mich voll und ganz auf den Touran der Rennleitung, der uns die ganze halbe Seestrecke sehr exakt wenige km/h unter den erlaubten 60 eskortierte. Die Kollegen zu überholen wäre offensichtlich illegal gewesen und hätte uns u.U. langwierige Diskussionen diesbezüglich eingebracht. Also schaltete der Tourguide in den Buddhismus-Modus und ohmmte hinter der Staatsgewalt in korrektem Abstand hinterher.

„Sch.....! Die haben doch nicht die Tour auf dem Navi?!?“ Als die Begleitung in Joachimstahl endlich endete, wo wir dann nach Nordwesten in Richtung Friedrichswalde abdrehten und die Kollegen nach Osten, löste sich mein Verdacht auf. Ich denke mal, die Jungs werden auf der Wache mit tiefem Respekt von der diszipliniertesten Motorradgruppe der Saison erzählt haben....

Um den Zeitverlust durch das Safety-Car wieder gutzumachen und pünktlich zum Mittag in Feldberg anzukommen, erhöhte ich das Tempo – gefühlt drastisch, tatsächlich marginal – auf STVO-Obergrenze plus ein Drittel der Messtoleranz.





Und so genossen wir die wunderschöne, teils schon hügelige Strecke über Friedrichswalde, Temmen, Berkenlatten, Haßleben, Boitzenburger Land und Conow ganz besonders und kamen im Kurven-Flow am Alten Zollhaus in Feldberg an, wo wir schon erwartet wurden.





Leider: die Wirtin hat die schönsten Plätze auf der Seeterrasse nicht bis 12:30 Uhr für uns verteidigen können und so speisten wir etwas näher am Haus auf zwei Tische verteilt mit Blick auf den wunderschönen Luzinsee. Der Service war ähnlich drauf wie wir, zügig aber gechilled, die Küche leistete ganze Arbeit.









Frisch gestärkt ging es weiter, jetzt nach Westen. Ein kleiner Schlenker noch am Haussee in Feldberg vorbei, dann ging die Fahrt durch den Müritz-Nationalpark, wo wir die versprochenen fünf Kilometer Kopfsteinpflaster unter die Räder nahmen und anschließend unterschiedlich gute Gefühle auf der frisch mit Teer und Rollsplitt „reparierten“ Fahrbahn erlebten (wattnesauereibrummelfluch).



Am Südzipfel berührten wir dann Neustrelitz, wo wir Bar- und Plastikkgeld in Vergaserkraftstoffe ummünzten, um nach der Weiterfahrt dann die Bundesstraße wieder zu verlassen und uns nördlich in die Büsche zu schlagen.







Zwischen Userin und Granzow erlebten wir ein kleines Kurvenparadies, mussten dann aber bis Vietzen wieder auf die Bundesstraße, die wir am Abzweig nach Rechlin in korrekter Schräglage verließen. Nördlich des malerischen Städtchens befindet sich heute auf dem Gelände der früheren Erprobungsstelle der Luftwaffe das Luftfahrttechnische Museum Rechlin.







Nach Abstellen der Mopeds und einer kurzen Fachsimpelei, wie tief Trittbretter in den Asphalt eindringen können, ging es ins Museum. Die Gründung der Erprobungsstelle war 1916, noch zu Kaisers Zeiten. Nach dem verlorenen ersten Weltkrieg verbat der Versailler Vertrag jegliche Fliegerei in Deutschland. Erst Mitte der 20er Jahre begann, unter dem Deckmantel von Fliegerschule und Luftfahrverein die Ausbildung von Piloten und wiederum die Forschung an und Erprobung von Fluggeräten. Ab 1933 mit Beginn des Hitler-Regimes wurde Rechlin zu einem wichtigen Zentrum für den Aufbau der Luftwaffe.

Ich empfehle an dieser Stelle die äußerst informative Webseite des Luftfahrttechnischen Museums: https://www.luftfahrttechnisches-museum-rechlin.de
So detailliert kann ich die Historie und auch die Details zu den Exponaten an dieser Stelle nicht schildern.





















Das ist schon ziemlich pervers (was ist nicht pervers am Krieg?): „bemannte Raketenbombe“, soll heißen, die Männer, die in diesen kleinen Geräten hier unter der Tragfläche auf ihren Abwurf warteten, teilten in jedem Fall das Schicksal ihrer Opfer.





Lastensegler, der rund 20 Tonnen Männer und Material ins Zielgebiet segeln konnte. Mangels ausreichend starker Schleppmaschinen, wurden diese Segler anfangs von drei Flugzeugen im Schlepp auf den Weg gebracht.







Diesmal keine Bombe, sondern ein Zusatztank, der nach Entleeren abgeworfen wurde. Der Finder wurde belehrt worum es sich handelt und bekam 10 Reichsmark Belohnung für das Melden des Fundes. Das war ‚ne Stange Geld.





Das erste Radar an einem deutschen Flugzeug. Kostete 12 % Endgeschwindigkeit – und die Briten waren schon viel weiter mit der Entwicklung.







Die Geschichte des Standortes reicht aber noch weiter zurück:





Fokker DR. 1. Mit diesem Dreidecker wurde Manfred von Richthofen zum Kriegshelden im 1. Weltkrieg – und durch seinen Abschuss „unsterblich“.

Für ihn wurde die Maschine in rot lackiert wie dieses Modell:





Propeller und Maschinengewehr wurde synchronisiert, damit nicht der Propeller zerschossen wurde.



Sternmotor treibt Vierblattpropeller an.

Überhaupt: Stermotoren



Bei BMW hattenses wohl schon immer mit abstehenden Zylindern....

Was mir wieder einmal bewusst wurde: selten werden technologische Fortschritte derart machtvoll vorangetrieben wie durch Militär und Kriegsereignisse. Nur gut, dass z.B. Radar und Strahltriebwerke eben auch einen hohen zivilen Nutzen haben.

Vielleicht(?) nur vorgeschobenen zivilen Nutzen hatte dieses Gerät:



Diesen „Schulgleiter“ zu fliegen...puuuhhh...da wirkt ne Reiseenduro im „Tiefflug“ ja wie ein panic room, so sicher... Mit diesem Apparat sollte jungen Menschen die Begeisterung für die Fliegerei vermittelt werden – mit aller Unmittelbarkeit. Vermutlich um die besseren dann weiter an die Jagdfliegerei heranzuführen....

Im Museum ging es auch um die Menschen, die hier lebten und arbeiteten. Besonders beeindruckte die spannende Vita von Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg. Mathematikern, Physikerin, Flugzeugexpertin, sie hatte alle Flugscheine, war „Jüdischer Mischling ersten Grades“, dennoch auf Antrag von den Nazis mit „arischen Personen gleichgestellt“. Als Schwägerin des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg kam sie zwar nach dem 20. Juli 1944 für sechs Wochen in Sippenhaft. Ihre Arbeit in Rechlin für die Wehr macht war den Machthabern aber offenbar so wichtig, dass sie aus der Haft entlassen wurde um weiter an Fluggeräten zu arbeiten. Lest das mal nach auf Wikipedia und co.

Die riesigen, rund um Rechlin verteilten Einrichtungen wurden am 10. April 1945 von der US-Luftwaffe in die Arbeitsunfähigkeit gebombt. Nach Kriegsende hat dann die sowjetische Besatzungsmacht alles noch Brauchbare demontiert und in die Sowjetunion geschafft. 1948 wurde dann am Standort die Schiffswerft Rechlin gegründet, die bis nach der Wende im militärischen wie auch zivilen Bootsbau unterwegs war, dann aber 1996 liquidiert wurde. Heute ist Rechlin stark touristisch orientiert und auch die verbliebenen nautisch orientierten Betriebe haben sich primär auf Freizeitkapitäne ausgerichtet.







Von der Schiffswerft Rechlin gebautes Fallrettungboot.

Die nächste Etappe brachte uns über einige schmale Waldwege, vorbei an zahlreichen Seen nach Rheinsberg, wo wir im Ratskeller zur Kaffeepause hielten.

















Und das ist unser Action-Cam-Hero:



Danke, Christian!



Angekommen in Rheinsberg.



Wir immer ein beliebtes Fotomotiv – auch für Passanten.

Hier wartete eine ehrenvolle Aufgabe auf den Tourguide, nämlich die Ehrung von Caro, René und Uwe mit dem gelben Band, der BBB-Auszeichnung für die Teilnahme am WarmUp und für über 1.000 Tourkilometer. Willkommen im Club Ihr drei!













Der letzte Stint führte uns dann zum Tourende nach Kremmen, wo noch ein ordentlicher Teil der Gruppe die Tour gemeinsam ausklingen ließ.





Tina und mir hat der Tourtag mit Euch sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank für gute Laune und entspanntes Fahren! Wir freuen uns auf die nächsten Touren.

Viele Grüße

Ralf


Zuletzt bearbeitet von RaBe am 18.07.2018, 17:29, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Stevie 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 17.07.2018 21:33 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,05 Min 

   

Toller Bericht tolle Bilder tolle Tour tolle Mitfahrer/ in Toller Tag.
DANKE
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Gatower 
Topuser

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Anmeldedatum: 10.04.2015
Beiträge: 1110
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BeitragVerfasst am: 17.07.2018 21:40 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,17 Min 

   

Der Action Cam Hero Winken
sagt Danke für den stimmungsvollen Bericht

Ohmmmmm Laughing

Passend zur Tour.


Die Urlauber vom Heiligensee
_________________
Christian
Smile Genitiv ins Wasser denn Dativ Smile
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legrandalex 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 17.07.2018 22:04 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,09 Min 

   

Top, ich war nur im Gedenken mit ... aber jetzt nach dem Lesen des Berichts, war ich richtig mit.
Danke dafür
Xavier
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RaBe 
Gast

 





  
BeitragVerfasst am: 17.07.2018 22:54 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,13 Min 

   

Freut mich, Xavier!

Kann den Dank nur zurückgeben, lässt Du uns doch jeden Tag ein neues Stück Norden „gemeinsam“ erkunden.

Bis bald wieder in Berlin!

Viele Grüße

Ralf
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BeitragVerfasst am: 17.07.2018 23:49 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,49 Min 

   

Danke für den sehr informativen Bericht. Wieder was gelernt. Diese Schwägerin Stauffenberg war mir neu. Habe mal nachgesehen: der Amerikaner, der sie 1945 abgeschossen hat, war 22 Jahre alt. Den 27. Geburtstag hat er dann aber auch nicht mehr erlebt, weil er seinerseits im Korea-Krieg vom Himmel geholt wurde. Ein Irrsinn! Ebenso diese krude "Rassenlehre" der Nazis. Wie kann es da eine "Gleichstellung mit arischen Personen" geben? Aber der schlimmste Widerspruch ist natürlich, dass trotz der "guten" Verwandtschaft, die Schwägerin zwischendurch zwar Opfer des Regimes war, aber dennoch ihre ganze Kraft in den Erhalt des Systems steckte. Geschichte ist manchmal schwer zu verdauen. Umso mehr der Dank für diese neuen Fakten!

Gruß Ron Winken
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Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.

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neumi64 
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BeitragVerfasst am: 18.07.2018 22:49 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,06 Min 

   

Klasse Bericht, super Fotos, einmalige Tour, weiter so, bis zum nächsten mal.
Gruß Uwe
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