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Berlin-Brandenburg-Biker.deForum für Motorradfahrer/innen aus Berlin und Brandenburg
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Autor |
Nachricht |
Varajens ✦
Topuser
Anmeldedatum: 15.09.2012 Beiträge: 171 Wohnort: Friedrichshagen
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Ole ✦
Topuser
Anmeldedatum: 10.03.2014 Beiträge: 393 Wohnort: Berlin-Hermsdorf
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Verfasst am: 25.08.2019 21:24 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,33 Min |
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Auch wir sind wieder glücklich und zufrieden angekommen.
Trotz 28 in Schleswig-Holstein gelebten Jahren haben wir dieses Land vollkommen neu erlebt. Aber mehr dazu im Bericht. Dieser wird sicherlich noch etwas auf sich warten lassen, wenn ich allein an die 1200 GoPro-Bilder denke (=20 Stunden Fahrerlebnis), aus denen nun die besten 20-30 auszuwählen sind.
Vor allem aber freuen wir uns, zu lesen, dass Du, lieber Bernd, wieder gut zu Hause angekommen bist.
Nun kommt alle wieder gut in die neue Woche,
Uta und Ole _________________ 4 Räder sind für den Transport des Körpers,
2 für den Transport der Seele. |
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My Lady ✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 07.06.2009 Beiträge: 301 Wohnort: Berliner Norden
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Verfasst am: 25.08.2019 21:46 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,40 Min |
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Frisch geduscht auch von uns herzlichen Dank an Ole und Uta für diesen tollen Ausflug in den Norden, hier hat alles gestimmt! Dufte Truppe, hat viel Spaß gemacht mit euch.
Lieber Bernd, schön, dass du auch gut zu Hause angekommen bist. Und grähme dich nicht zu sehr. Das Ende des einen bedeutet auch immer den Anfang von etwas neuem, eine Tür schließt sich, eine andere geht auf... will sagen, auch du wirst deinen Platz als Biker finden, wenn du es möchtest.
Habt eine schöne Zeit und bis bald!
LG Stefan & Bianca _________________ Ob eine schwarze Katze Unglück bringt hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus. |
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Britta ✦✦
User
Anmeldedatum: 30.08.2013 Beiträge: 92 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 25.08.2019 22:19 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,28 Min |
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Das war eine Tour der Extraklasse!!
So was von Hammer!
Danke, danke an den Supertourenguide, die Superstädteführerin und die Supertruppe.
Was für eine tolle Streckenführung, man kam ja aus dem Gegrinse gar nicht mehr raus.
Alles hatte gepasst und die holsteinische Schweiz ist mindestens eine Wiederholung wert.
Ich bin immer noch schwer begeistert!
Für Euch alle eine wunderbare Woche und gerne immer wieder!
LG Britta _________________ Besiege dich selbst und du wirst Deinen Gegner besiegen. (Japanisches Zen Sprichwort) |
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max ✦✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 21.07.2013 Beiträge: 175 Wohnort: Hoppegarten OT Hönow
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Verfasst am: 26.08.2019 07:44 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,12 Min |
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Nach 1064 km wieder gut zu Hause angekommen.
Kann mich den Ausführungen von Britta nur anschließen,
eine Perfekte Tour mit super Stecken, danke an Ole und Uta.
LG Mirko _________________ Fahre niemals schneller, als dein Schutzengel fliegen kann! |
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Ulli ✦
Topuser
Anmeldedatum: 08.03.2014 Beiträge: 110 Wohnort: Beelitz
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Balu ✦
Topuser
Anmeldedatum: 12.02.2007 Beiträge: 258 Wohnort: Waldshut-Tiengen
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Verfasst am: 26.08.2019 12:35 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,06 Min |
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Wurde ja alles schon geschrieben, auch von mir ein großes DANKE.
der Thomas _________________ Immer müssen, ist genauso blöd, wie nie dürfen. |
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Siero ✦
Topuser
Anmeldedatum: 14.10.2011 Beiträge: 260 Wohnort: Berlin-Reinickendorf
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Verfasst am: 26.08.2019 14:16 Uhr Titel: Fischköppetour |
Lesezeit: 0,22 Min |
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Hallo an alle Mitgefahrenen,
erstmal meinen herzlichen danke an die beiden Tourguides Ole und Uta. Wie Topt man eine super tour? mit einem 2. super tourguide. Hinter jedem Starken Man steht fast immer eine starke Frau. Ole und Uta haben sich perfekt ergänzt. Einziger makel an der Tour: es gab kein Erdbeertörtchen.
Gruß Siero _________________ Der Trick in dieser Welt ist herauszufinden,
was man gerne tut,
und dann noch jemanden zu finden,
der einen dafür bezahlt!!! |
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Ole ✦
Topuser
Anmeldedatum: 10.03.2014 Beiträge: 393 Wohnort: Berlin-Hermsdorf
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Verfasst am: 27.08.2019 22:00 Uhr Titel: |
Lesezeit: 21,08 Min |
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Wow, was für ein großartiges, verlängertes Wochenende: harmonische Gruppe, bestes Wetter, ein z.T. komplett neues Bild von Schleswig-Holstein, leckeres Essen und leider ein Zwischenfall, der aber zum Glück glimpflich ausging.
Aber der Reihe nach. Am Freitag trafen sich fast alle pünktlich an der Spinnerbrücke. Fast – Berni hatte Malheur mit einem Wasserschaden zu Hause (und kam erst abends dazu ), Ronald steckte aufgrund des gesperrten Flughafen-Tegel-Tunnels noch im Verkehr fest (hatte uns dann aber bereits in Potsdam eingeholt) und von einem wussten wir noch gar nicht, dass er später dazu kommt.
Am Ende nahmen Bernd (benne47), Bernd (Berni), Bianca, Britta, Christian, Gabriela, Jeanette, Jens, Jörg, Mirko, Nils-Ove, Ralf, Ronald, Solveig, Stefan, Thomas, Ulli, Uta, Xavier und ich an der Entdeckung der Holsteinischen Schweiz in Schleswig-Holstein teil.
Bis zum Mittagessen gab es nicht viel zu berichten. Viele bekannte Strecken, die zu absolvieren waren, die Einreihpause wider Erwarten über einen Sandweg zu erreichen,
bis wir dann auf weitestgehend neuen Strecken, aber bekannten Untergründen, weiterfahren konnten.
Das Mittagessen in Nitzow bei Havelberg war nicht so prickelnd – interessante Obst-Salat-Kombinationen, dicke sämige Saucen, dafür aber mit nur zwei Leuten in Küche und Bedienung schnell und freundlich serviert.
Dann ging es auf kleinen Straßen auf der rechten Elbseite weiter durch das Storchendorf Rühstädt, inzwischen ohne Störche, und auf dem Deich mit schönem Blick auf die Elbe nach Wittenberge.
Weiter ging es über Lenzen bis nach Dömitz, wo wir tankten.
Dann überquerten wir hinter Dömitz die Elbe und fuhren auf kleinen Nebenstraßen, meist hinter dem Deich, die Elbuferstraße entlang.
Da diese am Wochenende und an Feiertagen für Motorradfahrer gesperrt ist, genossen wir umso mehr die immer wieder freien Blicke auf die Elbe, aber vor allem die hügelige und kurvenreiche Strecke mit sogar einer Spitzkehre.
Über Hitzacker, Neu-Darchau und Alt-Garge erreichten wir Hittbergen, bogen rechts ab und direkt vor dem Deich machten wir im Melkhus Sassendorf, einem kleinen Bauerncafé, Halt.
Schnell hatten wir uns die Tische in der kleinen Scheune so zusammengestellt, dass wir außen auf den an den Wänden befestigten Bänken im offenen Kreis sitzen konnten.
Nachdem jeder sein Getränk und Kuchen geholt hatte, konnten wir im Schatten die Leckereien genießen – wenn es nicht plötzlich einen Knall gegeben hätte und vier von uns eine Ebene tiefer saßen. Die etwas schwach befestigte Bank war unter dem Gewicht von vier schlanken Männern und etwas Kuchen abgebrochen.
Glücklicherweise war nichts Schlimmeres passiert und die Frauen lenkten uns schnell ab!
Weiter ging es
noch kurz am und auf dem Deich entlang. Bei Lauenburg überquerten wir die Elbe und den Elbe-Lübeck-Kanal und drehten dann nach Norden ab, überquerten die A24 und streiften die Eulenspiegelstadt Mölln nur im Norden.
Nun waren die Gerüche vielleicht nicht anders, aber doch in dem Moment intensiver als aus Brandenburg bekannt: Jauche auf den Feldern sowie Kuh- und Schweinestallgeruch (ersterer unterscheidet sich (positiv) von zweitem).
Vor und nach Mölln bis nach Zarpen bekamen wir dann schon erste Eindrücke von der Holsteinischen Schweiz – hügelig, die Straße säumende Knicks, Seen und schöne Kurven. So lag auch der Parkplatz für die letzte kurze Biopause ganz idyllisch.
Um halb sieben rollten wir dann vor unser Hotel, den Eckkrug in Zarpen.
Berni war inzwischen auch eingetroffen und wies uns auf die Parkplätze in und außerhalb der für die Motorräder angebotenen Scheune ein.
Zimmer bezogen, schnell geduscht und dann das erste Bier gezischt – für einige auch in anderer Reihenfolge – so ließen wir es uns gutgehen.
Nachdem wir dann alle in dem für uns eingedeckten Raum Platz gefunden hatten,
gab es noch eine kurze Einführung auf das, was uns am Samstag erwarten würde und zu der Gegend, die wir erfahren wollten.
Schleswig-Holstein (niederdeutsch Sleswig-Holsteen):
Das Land zwischen den Meeren Nord- und Ostsee ist nach dem Saarland das zweitkleinste deutsche Flächenland. Schleswig-Holstein nimmt mit einer Fläche von rund 15.800 km² den 12. Platz unter den 16 deutschen Ländern ein und steht bei der Einwohnerzahl mit etwa 2,88 Millionen auf dem 9. Platz.
Die Landschaft Schleswig-Holsteins gliedert sich von West nach Ost in die Marsch, die hohe und niedere Geest und das Schleswig-Holsteinische Hügelland (auch Östliches Hügelland genannt). Diese Landschaft und auch die Geest sind in der letzten Eiszeit als Endmoränenlandschaft entstanden.
Das Östliche Hügelland Holsteins wird auch als Holsteinische Schweiz bezeichnet. Die geografisch nicht genau begrenzte Kulturlandschaft umfasst unter anderem den Naturpark Holsteinische Schweiz und zählt zu den wichtigsten Tourismusregionen in Norddeutschland. Der Reiz dieser Region erklärt sich aus der abwechslungsreichen Landschaft, die in der während der Weichseleiszeit entstandenen Jungmoränenlandschaft des Schleswig-Holsteinischen Hügellandes entstanden ist. Kleinere Waldgebiete wechseln sich mit durch Knicks gegliederte Ackerflächen ab, und die Gestalt der Landschaft ist durch niedrige Hügel bestimmt, zwischen denen sich eine Vielzahl an Seen befinden. Zu ihnen gehören unter anderem der Große Plöner See, der Dieksee und der Kellersee.
Der Name „Holsteinische Schweiz“ geht auf das 19. Jahrhundert zurück, in dem (bei entsprechend Begüterten) Reisen in die Schweiz beliebt waren; daher waren auch andere Regionen bestrebt, sich den Namen oder Namenszusatz „Schweiz“ zu geben. Am 20. Mai 1885 eröffnete Johannes Janus am Kellersee in Krummsee (Malente) das Hotel „Holsteinische Schweiz“, das sich großer Beliebtheit erfreute. Der Name des Hotels wurde zunächst auf den Bahnhof Holsteinische Schweiz übertragen und später auf die gesamte Gegend.
Zügig kam dann das vorbestellte Abendessen und wir ließen es uns schmecken.
Die Anreise war lang, zwischendurch auch schon sehr warm, so dass der Abend für die einen früher, für die anderen aber auch durchaus später zu Ende ging.
Die ersten waren am Samstag schon wieder früh auf, prüften alles und wischten den Tau der Nacht und die Insekten vom Vortag von Sitzbank und Windschild.
Nach einem leckeren Frühstück mit reichhaltigem Angebot konnten wir pünktlich um 9:30 Uhr vom Hof rollen.
Schnell waren wir wieder auf kleinen Straßen, die in der Regel, und das den ganzen Tag hindurch, dadurch gekennzeichnet waren, dass sie
- keine Mittelmarkierung hatten,
- keine Seitenmarkierung aufwiesen,
- häufig von Knicks gesäumt waren, die bisweilen direkt an die Straße heranreichten und
- immer in einem guten bis sehr guten Zustand waren.
Zuerst nahmen wir Kurs auf Scharbeutz, tankten am Ortseingang und fuhren dann direkt an der Strandpromenade entlang. Dabei erhaschten wir den ersten Blick auf die Ostsee in der Lübecker Bucht.
Dann ging es zurück in die Holsteinische Schweiz. Durch kleine Ortschaften in nordwestliche Richtung ließen wir Schleswig-Holsteins höchste Erhebung (von Berg würde ich nicht sprechen wollen) links liegen und näherten uns wieder der Ostsee bei der Hohwachter Bucht. Ein herrlicher Blick über den kleinen Binnensee zur Ostsee mit den Orten Seelendorf und Hohwacht belohnte wieder einmal Bikerherz und -seele.
Anschließend richteten wir unsere Konzentration wieder auf die vielen Kurven zwischen Hohwacht und Lütjenburg. Zuerst noch vorbei am Großen Binnensee, dann reihten sich die Kurven vor uns auf, allerdings zum Ende, wie nicht anders zu erwarten, auch ein paar Autos. Hinter Lütjenburg erreichten wir dann bald unseren ersten Stopp, den Aussichtsturm Hessenstein, über einen kurzen Sand- und Schotterweg.
Hessenstein
Der Hessenstein ist ein Aussichtsturm aus dem 19. Jahrhundert, die Bauzeit dauerte von 1839 bis 1841. Der Turm mit 17 Metern Höhe steht auf dem 128 Meter Hohen Pilsberg bei Gut Panker. Von der mit einem Zinnenkranz umgebenen Aussichtsplattform kann man über die Ostsee bis nach Fehmarn blicken, bei klarem Wetter sogar bis nach Dänemark. Der Turm wurde im neogotischen Stil gebaut, er hat eine gusseiserne Wendeltreppe und bunte Bleiglasfenster.
Der Name des Turms leitet sich von einer Liebesgeschichte aus dem 17. Jahrhundert ab. Der damalige schwedische König, ehemaliger Prinz Friedrich von Hessen-Cassel, schenkte seiner Geliebten, einem Hoffräulein seiner Gemahlin, die ostholsteinischen Güter Panker, Klampp, Schmoel und Hohenfelde als finanzielle Absicherung. König Wilhelm I. verlieh dann 1868 diesen vier Hessensteinischen Gütern die Bezeichnung "Herrschaft Hessenstein".
Fast alle von uns genossen die Aussicht: die Fehmarnsundbrücke war aufgrund der Luftfeuchtigkeit nur sehr schwach zu erkennen, Dänemark gar nicht, aber der Ausblick über die Ostsee, das Hinterland mit den Feldern und Seen und die Ferien-Hochhaustürme von Kalifornien war trotzdem grandios.
Weiter ging es am Selenter See entlang zum Schwentinetal. Hier mussten wir die erste Streckenkorrektur vornehmen, als sich die parallel zur Bundesstraße verlaufende Nebenstrecke an der Schwentine entlang als Sandweg herausstellte.
Dies wurde für die komplette Strecke von einem Anwohner bestätigt und so drehten wir und nahmen die Bundesstraße.
Danach ging es dafür allerdings auf feinsten Nebenstraßen weiter: hoch und runter, Kurve links und Kurve rechts, oder die Kombination aus allem. Immer wieder war ein scharfes Abbremsen und Schlankmachen erforderlich, wenn uns mal wieder ein riesiger Trecker entgegenkam.
Am Sonntagmorgen kurz vor der Abreise erzählte mir Frau Schöning, die Chefin des Eckkruges, dass wir doch besser die Nebenstraßen während der Erntezeit meiden sollten – wegen der Trecker und der z.T. unerfahrenen Erntehelfer auf ihnen. Häufig haben sie österreichische Jugendliche oder junge Männer zur Hilfe hier, die für ihre Ausbildung zum Landwirt ein Praktikum benötigen, aber diese großen Ungetüme aus der Heimat nicht gewohnt sind. Sie lässt sich dann von ihrem Sohn die Kennzeichen der betreffenden Trecker und die Felder, auf denen sie eingesetzt sind, nennen, um rechtzeitig weit ausweichen zu können.
Wir haben alles gut gemeistert.
Nun ging es wieder zurück Richtung Osten und bald standen wir wieder vor einem Sandweg.
Diesmal wäre laut Navi die Umfahrung weiter gewesen und nach kurzer Rücksprache fuhren wir die Strecke.
Als alle wieder beieinander waren,
ging es nun ohne weitere Unterbrechung immer weiter nach Osten.
Am südlichen Teil des Kellersees erreichten wir das Fissauer Fährhaus
und uns erwartete dieser grandiose Ausblick von der für uns reservierten Terrasse.
Die Getränkebestellungen waren zügig aufgenommen, und auf das Essen mussten wir auch nicht lange warten. In dieser Umgebung hätte uns längeres Warten allerdings auch nicht viel ausgemacht.
Nach einer nur sehr kurzen Strecke hielten wir schon wieder im Wald und gingen einige Verdauungsschritte in den Wald hinein zur Bräutigamseiche.
Bräutigamseiche
Die Bräutigamseiche ist eine Eiche im Dodauer Forst bei Eutin in Schleswig-Holstein. Sie war lange Zeit der einzige Baum der Welt mit einer eigenen Postanschrift und bringt Heiratswillige über einen toten Briefkasten in Kontakt.
Überlieferungen zufolge ist der Baum inzwischen über 500 Jahre alt. Er hat einen Umfang von 5 Meter, ist 25 Meter hoch und in der Krone 30 Meter weit.
Zu seinem Namen kam der Baum aufgrund einer Eheschließung unter seinen Ästen. Am 2. Juni 1891 trauten sich Fräulein Ohrt (Tochter des Dodauer Oberforstmeisters) und Herr Schütte-Felsche (Schokoladenfabrikant) unter dieser Eiche. Der Vater der Braut war zunächst gegen diese Verbindung und verbot den Kontakt, sodass die beiden Liebenden heimlich Liebesbriefe über ein Astloch dieses Baums austauschten. Nachdem der Förster einsehen musste, dass er gegen die Liebe machtlos war, gab er seinen Widerstand auf und ermöglichte so die Hochzeit unter dieser Eiche.
Aufgrund obiger Vorgeschichte und der darauf folgenden Mundpropaganda ergab es sich, dass zahlreiche Menschen aus aller Welt diese Eiche anschrieben, um dort möglicherweise einen Leser zu finden, der sich des Schreibers annimmt. 1927 musste als Folge eine Leiter angestellt werden, und die Post begann, Briefe hierher zuzustellen.
Die Eiche erhielt daher eine eigene Anschrift. Mit heutiger Postleitzahl lautet sie Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin.
Der Postbote deponiert von Montag bis Samstag zwischen 12:00 und 15:00 Uhr die bis zu 40 Briefe aus dem In- und Ausland in das am oberen Ende einer Leiter in drei Meter Höhe befindliche 30 cm große Astloch. Die Briefe enthalten die Wünsche und Hoffnungen der Briefschreiber. Das Postgeheimnis gilt an diesem öffentlichen Briefkasten nicht. Jeder, der mag, kann die vorliegenden Briefe lesen und/oder mitnehmen und beantworten. Sowohl Männer als auch Frauen lesen die Briefe.
Inzwischen sind als Folge der über die Eiche eingeleiteten Korrespondenz und Kontaktaufnahme mehr als hundert Ehen geschlossen worden.
Seit dem 25. April 2009 ist die Eiche selbst „verheiratet“, und zwar mit dem zweiten Baum Deutschlands, welcher eine eigene Postanschrift hat, der Himmelgeister Kastanie bei Düsseldorf.
Das Radio der Mongolei sowie das italienische und japanische Fernsehen haben bereits über die Bräutigamseiche berichtet. Auch das Deutsch-Lesebuch des Goethe-Instituts berichtet über den Baum. Post kommt auch aus Afrika, China, Japan, Polen, Russland, Skandinavien, Südamerika und Taiwan.
Wir haben allerdings keine Post im Briefkasten gefunden.
In der Zwischenzeit hatte Bernd sein defektes Bremslicht repariert und wir fuhren oberhalb des Dieksees herum, zwischen Dieksee, Behler See und Suhrer See hindurch zum (Großen) Plöner See und nach Plön hinein. Den Plöner See immer links lassend und im Blick, hatten wir rechter Hand noch den Kleinen Plöner See. Weiter ging es, immer weiter um den See herum durch Dersau am Stocksee vorbei bis nach Bosau. Jetzt hatten wir den mit 28 km² größten See Schleswig-Holsteins und zehntgrößten See Deutschlands, zu 75% umrundet und bogen dann nach Süden ab.
Nach kurzer Zeit waren wir wieder in der Heimat, das Ortsschild von Berlin grüßte uns.
Allerdings verließen wir über die Potsdamer Straße, vorbei an Wilmersdorfer Straße, Kurfürstendamm und Potsdamer Platz genauso schnell wieder das 500-Einwohner-Dorf.
Ein Missverständnis zwischen dem vorausfahrenden Tourguide (mir) und dem die Tour abschließenden Tourguide (Christian) bzw. eine Fehlinformation in der Tourendatei durch mich hinsichtlich der Tankpause führte dazu, dass Christian zurückbleiben musste. Eine weitere Kommunikationsunklarheit sorgte dafür, dass wir einen Moment warteten, versuchten zu telefonieren und schließlich Xavier zurückfuhr. Wir nahmen die Fahrt über die schmalen bis sehr schmalen hügeligen und kurvigen Straßen wieder in Richtung Tankstelle auf.
Nach kurzer Zeit fehlten wieder einige. Diesmal hatte es leider Benne erwischt - ein Verbremser verbunden mit dem unfreiwilligen Absteigen in das Gras neben der Straße. Glücklicherweise lief alles sehr glimpflich ab. Während der Hauptteil der Gruppe wartete,
wurde der abgebrochene Koffer sofort zur Mitnahme verstaut.
Trotzdem ließen wir die Maschine zunächst in einem nahen Haus stehen, und Bernd fuhr weiter hinten bei Xavier mit, der inzwischen mit Christian wieder zu uns gestoßen war.
Damit die wartende Hauptgruppe nicht zu lange in der Sonne ausharren musste, fuhren wir schon mal weiter zur Tankstelle.
In zwei Teilen trafen dann die Helfer ein. Vorher gab es noch eine Überraschung: Jörg fuhr ebenfalls auf die Tankstelle. Kurz entschlossen morgens gestartet und mit mir abgestimmt, hatte er in Lübeck auf uns gewartet. Da der Zeitplan inzwischen im Eimer war und unsere Ankunft ungewiss, kam er uns an der Tankstelle entgegen, und wir fuhren dann alle gemeinsam zum in der Nähe vom Holstentor gelegenen Parkplatz.
Denn nun stand ein kleiner Stadtrundgang mit einigen Erläuterungen auf dem Programm. Die Stadtführerin hatte sich glücklicherweise sehr flexibel gezeigt, und auch den bestellten Tisch im Restaurant konnten wir um zwei Stunden nach hinten verschieben. Einige zogen sich noch schnell leichtete Bekleidung an, dann ging es auch schon los zum Gruppenfoto vor dem Holstentor.
Als ob ich es schon geahnt hätte, dass der Zeitplan nicht eingehalten würde und eine offizielle Stadtführung erstens zu lang (ca. 2 Stunden) und zweitens zu unflexibel sein würde, hatte ich Uta gefragt, ob sie etwas vorbereiten mag. Und sie mochte – und bescherte uns eine einstündige, abwechslungsreiche Führung mit zum Teil auch herausfordernden Erläuterungen zu
- Holstentor
- den Speicherhäusern
- der kleinen und großen Petersgrube
- warum Bäckereien an Strassenecken gebaut wurden
- dem Erfinder und der Erfindung des „Hanseaten“, einem Mürbeteiggebäck in den Farben der Hanse
- der St. Petri Kirche
- den markanten 7 Kirchtürmen am Beispiel eines Modells der Stadt
- dem Rathaus,
- der Marienkirche
- Lübeck als Unesco Weltkulturerbe
- dem Buddenbrook-Haus und den Manns
Nun hatten wir noch ausreichend Zeit bis zur geänderten Essenszeit, so dass ein kleiner Teil der Gruppe noch zu den für Lübeck typischen Gängen und Höfen gingen: schmale Durchgänge zwischen den Häuserfronten, die früher der Zugang zu einfachsten Wohnverschlägen in der zweiten Reihe für die Tagelöhner und Haushilfen waren. Heute sind dahinter feste Anbauten und Wohnungen mit z.T. sehr schön hergerichteten Innenhöfen.
Wer Details und mehr wissen möchten, kann Uta gerne für einen Rundgang in Lübeck buchen – in meiner Begleitung.
Heute hat unsere Lübecker „Stadtführerin“ einen großen Blumenstrauß als Dankeschön bekommen.
Rechtzeitig zu um 20 Uhr stießen wir zu den anderen, die sich im Brauberger, einem Brauerei-Restaurant mit Kellergewölben aus dem 13. Jahrhundert, schon mit Getränken labten.
Da es nun schon spät war und wir doch einige Zeit auf das Essen warten mussten, nahm die Unruhe zu. Glücklicherweise konnte die resolute junge Bedienung sehr gut damit umgehen und konterte auch den einen oder anderen Spruch, dabei trotzdem freundlich und sehr flink. Die Qualität des Essens entschädigte dann auch für die Wartezeit.
Inzwischen war es dunkel, wir sammelten uns beim Parkplatz, und auf direktem Weg ging es zum Hotel. Leider war niemand mehr aufgeblieben, um uns noch einen Absacker an der Hotelbar zu ermöglichen. Ein paar Sixpacks von der nächsten, 6 km entfernten Tankstelle, sicherten einem kleinen Rest von uns einen letzten Schluck auf einem Balkon. Ein schöner Ausklang mit einem fantastischen Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen hieß es packen und zahlen. Xavier und Ralf fuhren mit Bernd schon etwas eher los, um Bernds Motorrad zu holen,
während wir pünktlich um 9:30 Uhr losrollten. Zuerst auf Schleichwegen, dann auf größeren Straßen ging es um und durch Lübeck nach Nord-Osten am Dassower See entlang. Bald konnten wir auch wieder die größeren Straßen verlassen und die aus S-H bekannten kleinen, gut befahrbaren Nebenstraßen nehmen.
Direkt an der Ostsee an einer kleinen Räucherbude gab es dann eine Pause und manche nutzten dies für ein zweites Frühstück.
Durch Wismar kamen wir einigermaßen gut, nur mit einer kleinen Umleitung.
So wäre der Blick zurück gewesen.
Weiter ging es nach Nord-Osten am Salzhaff, einem beliebten Surfrevier, entlang bis kurz vor Kühlungsborn, um dann noch einmal gute Kurven durch die Hügel der Frischen Nehrung zu genießen. Eine weitere schöne Nebenstrecken-Allee brachte uns nach Satow zum Mittagessen. Auch das Hotel Weide war wieder gut vorbereitet und das Essen schmeckte ausgezeichnet.
Auf dem weiteren Abschnitt ließ der bisherige Spaß dann allerdings deutlich nach: die Landschaft war zwar weiterhin sehr schön, dafür die Straßen aber schlecht bis grottenschlecht (diesen Zustand geben die nächsten Bilder allerdings nicht wieder).
Beim Tanken konnten wir uns etwas erholen und lockern. Dann ging es mehr oder weniger ähnlich so weiter bis Rheinsberg, nur unterbrochen von einer kurzen Pause auf halber Strecke.
Unser Parkplatz war frei,
ebenso wie die Tische im Ratskeller, so dass sich die Stimmung wegen der schlechten Straßen bei leckerem Kuchen, Eis und Getränken wieder hob.
Mit inzwischen deutlich geschrumpfter Gruppe ging es nun sehr zügig auf die letzte Etappe nach Kremmen, wo nur noch ein ganz harter Kern übrig blieb (wir gehörten nicht mehr dazu).
Wie schnell sind diese drei schönen Tage wieder vorüber. Was bleibt, sind ein Kaleidoskop von abwechslungsreichen Bildern vor Augen, die Bestätigung einer tollen BBB-Zusammengehörigkeit mit großer Hilfsbereitschaft, die Dankbarkeit, dass der Schutzengel wieder dabei war und die Freude auf weitere Ein- und Mehrtagestouren in naher Zukunft und in den nächsten Jahren.
Herzlichen Dank auch an Christian, der die Tour wieder von hinten zusammengehalten und schöne Fotos mit dem besonderen Blick beigesteuert hat.
Es hat einen Riesenspaß mit Euch gemacht.
Bis zum nächsten Mal,
Uta und Ole _________________ 4 Räder sind für den Transport des Körpers,
2 für den Transport der Seele. |
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Gatower ✦
Topuser
Anmeldedatum: 10.04.2015 Beiträge: 1110 Wohnort: Spandau
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legrandalex ✦
Gast
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Verfasst am: 27.08.2019 23:20 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,13 Min |
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Genau, die 3 Tage haben richtig Spaß gemacht und der schöne Bericht lässt uns diesen Spaß in Erinnerung wieder wahr werden.
Danke nochmals lieber Ole für die super Arbeit.
Xavier |
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My Lady ✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 07.06.2009 Beiträge: 301 Wohnort: Berliner Norden
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Verfasst am: 28.08.2019 06:56 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,04 Min |
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Hast du sehr schön geschrieben, und so flott _________________ Ob eine schwarze Katze Unglück bringt hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus. |
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max ✦✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 21.07.2013 Beiträge: 175 Wohnort: Hoppegarten OT Hönow
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Verfasst am: 28.08.2019 08:08 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,12 Min |
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Ein rundum perfektes Wochenende und ein toller schneller Bericht, die Tour wird uns noch lange in Erinnerung bleiben!
Danke noch mal an Ole und Uta für das Guiding.
Gruß Mirko _________________ Fahre niemals schneller, als dein Schutzengel fliegen kann! |
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Ronaldo ✦
User
Anmeldedatum: 19.08.2016 Beiträge: 87 Wohnort: Berlin Waidmannslust
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Verfasst am: 29.08.2019 13:23 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,75 Min |
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Mal wieder etwas verspätet, nun auch von mir ein kurzes Zeichen.
Ich konnte mich von Norddt. ja nicht trennen und bin von Satow noch 270km "zurück" gefahren und erst gestern Abend hier - nach einem heißen Ritt (bis 34,5 Grad) - eingetroffen.
Ich freue mich, dass Bernd alles gut überstanden hat ! Bis auf diesen "Zwischenfall" war es ein ultimativ hervorragendes Wochenende . Und somit habe ich nun Probleme mit der Bewertung, denn über ein 'sehr gut' hinaus, gibt es ja nichts .
Also, von ganzem Herzen, meinen allerbesten besten Dank an Ole und Uta, sowie an alle anderen, die selbstverständlich dazu beigetragen haben .
Anmerkg. 1: wir sollten in Zukunft versuchen, eine Unterkunft zu finden, wo es Abends noch eine Bedienung gibt, damit alle einen Absacker trinken können (wobei es an der Unterkunft sonst überhaupt nichts auszusetzen gibt !)
Anmerkg. 2: ich bin mal wieder beeindruckt von der selbstverständlichen Hilfsbereitschaft in dieser Truppe - einfach klasse und sehr, sehr angenehm !
Allen eine heiße Woche
Ronald(o) _________________ Ein Tourist ist ein Mensch, der reist,
um etwas anderes zu sehen
und sich dann beklagt, dass alles ganz anders ist. |
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JöTie ✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 13.10.2008 Beiträge: 592 Wohnort: Pichelsdorf
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Verfasst am: 29.08.2019 15:06 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,19 Min |
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Es hat mal wieder einen Riesenspaß gemacht mit euch unterwegs gewesen zu sein.
Vielen Dank an Ole und Uta für die Planung, Durchführung und den Bericht.
Und einen Extra-Dank an Uta für die Stadtführung! War wirklich klasse.
Bis zum nächsten Mal.
Jörg _________________ Elektronik funktioniert mit Rauch. Wenn der draußen ist funktioniert nichts mehr. |
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