Ron ✦✦✦✦
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Tourguide
Anmeldedatum: 07.01.2007 Beiträge: 5604 Wohnort: Ofenstadt Velten
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Verfasst am: 11.03.2007 16:49 Uhr Titel: |
Lesezeit: 3,70 Min |
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Aus Sorge vor dem angekündigten Gewitter süd-östlich von Berlin haben wir die heutige Tour kurzerhand geändert und ein anderes Ziel gen Westen gewählt. Wir machten uns auf die Suche nach der (angeblichen) Geburtsstätte des berühmten "Klingelbeutels".
An der Brücke trafen sich Helmut, Stefan, Alex, Uwe und meiner Einer und nach kurzem Frühstück und Kaffee ging es los.
Wir fuhren über Potsdam, Ketzin und die Rennstrecke bei Tremmen und legten auf dem Plattenweg bei Berge eine erste Pause ein.
Ein kleines "Klapper-Problem" konnte an Ort und Stelle dank des reichhaltig vorhandenen Werkzeugs gelöst werden.
Nach ein paar Flugeinlagen einer wildgewordenen Kuh ging es zunächst weiter nördlich auf dem Plattenweg.
Der B5 folgten wir westwärts. Häusliche Verpflichtungen beriefen hier Uwe von der Tour ab, der den direkten Heimweg antrat. Der Rest fuhr weiter über Retzlow und Möthlow nach Nennhausen und von dort den Holperweg nach Kotzen. Bei Rhinsmühlen drehten wir dann gen Süden ab Richtung Rathenow. Weiter auf der B188 ging es nach Rechts weg über Steckelsdorf zu unserem Ziel Großwudicke.
Hier steht diese Kirche:
Wir wurden hier von einem motorradfahrenden Anwohner freudig begrüßt, der uns darüber aufklärte, daß diese Kirche eine Rarität sei. Als eine von drei in Deutschland wurde sie im barocken Stil als achteckiges Kirchenhaus errichtet. Uns führte der Weg allerdings hierher, weil berichtet wird, daß vor vielen Jahren der Pastor der Gemeinde finanzielle Probleme hatte. Ihm fehlte das Geld für die Reparatur der Orgel und auch ein neues Dach war von Nöten und die Kollekte war stets sehr gering. Dies lag mitunter daran, daß die Kirchenbesucher von der Predigt so wenig mitgerissen waren, daß sie einschliefen. Das brachte Frau Pastor und Frau Küster auf die Idee, aus schwarzem Samt einen Beutel zu nähen, der oben von einem Messingring offengehalten wurde und unten ein eingenähtes Glöckchen bekam. Wurde der Beutel herumgereicht, drang das zarte Klingeln des Beutels wie Posaunen in die Ohren der Schläfer und so stieg die Kollekte sprunghaft an. Von dem Geld konnten nicht nur die nötigen Reparaturen vorgenommen werden, sondern es reichte auch noch, einen kircheneigenen Acker zu erwerben, der seit dem den Namen "Klingelbüdelfenn" trägt.
Wir nutzten die Zeit noch zu einem kleinen Spaziergang zu einem nahe gelegenen Teich (eigentlich wollten wir gar nicht, aber der nette Anwohner hatte uns das so sehr ans Herz gelegt, daß wir gar nicht anders konnten).
Nach dieser besinnlichen Pause drängten uns fleischliche Gelüste (nein, nicht die - sondern der pure Hunger), den Weg fortzusetzen. Während sich Helmut auf den Heimweg machte, hielt der Rest an diesem einladenden Schild:
Wir legten also unsere Mittagpause ein, die wir auch dazu nutzten, mit Dani und Hardy Kontakt aufzunehmen, ob wir uns noch in Kremmen treffen würden. Anstelle des Treffens in Kremmen erhielten wir aber eine Einladung zum Pflaumenkuchenessen. So setzten wir gestärkt unsere Tour fort.
Es ging über die B188 bis zur Kinderautobahn und weiter über Friesack, Vietznitz, Lobeofsund (kein Tippfehler) und Hakenberg bis kurz vor Kremmen, wo wir eine weitere kurze Pause einlegten. Hier trafen wir Helmut wieder, der wohl einen kurzen Stopp in Kremmen eingelegt hatte und jetzt wirklich nach Hause wollte. Auch die Offerte des Pflaumenkuchens konnte ihn nicht umstimmen.
Wir fuhren weiter über Schwante, Germendorf, Velten und Borgsdorf, wo wir eine neue Strecke ausprobierten. Dann folgte ein kurzes Stück auf der A10 bis Lindenberg, wo uns nicht nur der Pflaumenkuchen erwartete, sondern auch das nagelneue Schwimmbecken (das wir mangels Badehosen aber nicht einweihen konnten).
Es gab noch eine Menge zu erzählen, und so ließen wir die Tour hier ausklingen.
Am Abend machten wir uns dann auf den Heimweg, um noch den Rest des Fußballspiels sehen zu können.
Es war heute eine von der Streckenführung zwar etwas chaotische Tour, aber das muß ja auch mal sein. Jedenfalls hat es wieder riesen Spaß gemacht und auf unseren etwa 240 km blieb es dank ständigen Sonnenscheins auch warm und trocken.
An Dani und Hardy noch einmal ein heftiges Dankeschön für Speis und Trank. Lindenberg scheint sich ja wirklich als Partylocation zu etablieren!
Bis zum nächsten Mal!
Mehr Bilder gibt es in der Gallery meiner Homepage.
Gruß Ron _________________ Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.
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