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Berlin-Brandenburg-Biker.deForum für Motorradfahrer/innen aus Berlin und Brandenburg
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Gatower ✦✦✦
Topuser
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Tourguide
Anmeldedatum: 10.04.2015 Beiträge: 1026 Wohnort: Spandau
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cbFrank ✦
Newbie
Anmeldedatum: 07.08.2019 Beiträge: 9 Wohnort: Berli /Lichterfelde
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Verfasst am: 18.02.2021 18:54 Uhr Titel: |
Lesezeit: 0,18 Min |
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Meine Schrauberwerkstatt hatte mir bei meinen Motorrädern immer von E10 abgeraten. Ich war zwischendurch immer wieder mal versucht, umweltschonend, biologisch-dynamisch und natürlich auch nach Mondphasen meine Mopete zu füttern. Gut, dass es jetzt noch mal öffentlich wird. Danke für den Hinweis. _________________ Ich kann nicht dafür, - meine Eltern waren Geschwister |
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benne47 ✦✦✦
Topuser
Forums-Sponsor
Anmeldedatum: 08.08.2018 Beiträge: 113 Wohnort: Berlin-Wilhelmsruh
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Balu ✦✦✦
Topuser
Anmeldedatum: 12.02.2007 Beiträge: 248 Wohnort: Berlin-Mahlsdorf
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Ron ✦✦✦✦
Moderator
Forums-Sponsor
Tourguide
Anmeldedatum: 07.01.2007 Beiträge: 5174 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 22.02.2021 03:08 Uhr Titel: |
Lesezeit: 2,05 Min |
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Kommt einem irgendwie bekannt vor. Manchmal wird halt die gleiche Sau des Öfteren durchs Dorf getrieben.
Es mag sein, dass ältere Motoren mit dem E10-Kraftstoff nicht klarkommen. Aber alles, was nach 2000 gebaut wurde, sollte keine Probleme haben. Und klar ist auch, dass man auf die Empfehlung des Herstellers hören sollte.
Aber die früher prohezeiten Probleme (schnellere Ablösung von Lackbestandteilen im Kraftstoffsystem, höhere Wasserbindung im Motoröl, etc.) sind praktisch alle nicht eingetreten. Heute sagt man, dass 99% aller Fahrzeuge das E10 problemlos vertragen.
Der immer wieder zitierte Leistungsverlust ist auch marginal. Denn wer "Super" tankt, der befüllt sein Fahrzeug ohnehin mit "E5". Also 5% sind sowieso schon Bio-Ethanol. Es geht also nur um weitere 5%, also ein weiteres Zwanzgistel. Ethanol erbringt in etwa die Leistung von 2/3 des normalen Kraftstoffs. Bei 10% Ethanol bedeutet das einen zusätzlichen Kraftverlust von 0,1 x 0,15 also 0,015 = 1,5% Kraftverlust. Um den auf der Strecke auszugleichen, bräuchte es (theoretisch) 1,5% mehr Sprit. Das ist aber nicht realistisch, weil individuelle Gegebenheiten (Fahrstil, Tempo, etc.) einen viel größeren Einfluss haben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass tatsächlich eine Leistungseinbuße von etwa 0,5 % hingenommen werden muss. Dabei wurde unter anderem beobachtet, dass es manchmal sogar zu einem geringeren Spritverbrauch kommen kann, weil Ethanol besser (und sauberer) verbrennt, als normaler Kraftstoff. Zugegeben: diese Untersuchungen wurden vom Bundesverband der Ethanolwirtschaft gesponsort. Honi soit qui mal y pense!
Wenn überhaupt, dann kann man die Förderpraxis in der Landwirtschaft kritisieren. Denn um Bio-Ethanol zu gewinnen, werden zunehmend unsere Böden ruiniert durch den einseitigen und unterjährig wiederholten Anbau z. B. von Raps. Da sollte man nach besseren Lösungen suchen.
Aber im Gegenzug tut man eben etwas für die Umwelt: etwa 25% weniger Stickoxide werden ausgestoßen, bis zu 70% weniger Feinstaubpartikel werden in die Luft gepustet und vor allem: weil das Bio-Ethanol immer genausoviel CO2 bei seiner Erzeugung aus der Umwelt aufnimmt, wie es danach verbrennt, sind damit bereits 10% des gesamten Kraftsoffverbrauchs CO2-neutral!
Aber ganz grundsätzlich zu dem zitierten Artikel: bei ihm geht es überhaupt nicht um die allgemeine Verträglichkeit des E10, sondern nur um die negative Auswirkung des bei Neufahrzeugen ab 2016 verbauten Aktivkohlefilters, der Benzindämpfe aus dem Tank binden- und sie der Verbrennung zuführen soll. Wenn dieser Filter versagt, dann bleibt es dabei, dass - wie bei allen anderen älteren Fahrzeugen auch - diese Dämpfe in die Umwelt gelangen. Klar sollten diese Filter ihren Dienst tun. Und wenn es bei E10 Probleme gibt, dann muss er eben regelmäßig als Wartungsleistung ersetzt werden. Die Aktivkohle selbst ist ein Pfennigartikel, ein gesamter Entlüftungsfilter ist für VW schon ab 20 Euro zu haben.
Fazit: ich bleibe bei dem Bild mit der bekannten Sau, die mal wieder durchs Dorf getrieben wird. Das Fraunhofer-Institut hat seine Pflicht getan, wenn es auf diesen Umstand und auf den Handlungsbedarf hinweist. Daraus aber wieder eine Anti-E10-Kampagne zu fahren ins Nonsens. Ich werde ebenso dabei bleiben und Auto und Motorrad weiterhin mit E10 betanken. Für die Umwelt ... und auch fürs Portemonnaie.
Gruß Ron  _________________ Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.
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