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Faceplant Unfallbericht Rotkäppchentour    

 Lesezeit: 5,54 Min 

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Ole 
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Anmeldedatum: 10.03.2014
Beiträge: 392
Wohnort: Berlin-Hermsdorf   
BeitragVerfasst am: 05.05.2015 12:34 Uhr   Titel: Unfallbericht Rotkäppchentour

 Lesezeit: 2,60 Min 

   

Liebe BBB´ler,

Nun ist seit unserem Unfall auf der schönen Tour zur Rotkäppchen-Sektkellerei schon wieder über eine Woche vergangen und die äußeren Wunden verheilen langsam. Das Verarbeiten im Kopf dauert allerdings noch etwas und hinsichtlich des Motorrads – na mal sehen.

Bestärkt durch die Tourguides möchte ich Euch meine Erinnerungen und eigenen Rückschlüsse zu Unfallursache und -hergang mitteilen. Ob dadurch zukünftige Unfälle verhindert werden können, weiß ich nicht, aber einige Erkenntnisse mögen das, was jeder vielleicht schon gelesen oder selber erfahren hat, bzw. was auch im Warm-Up besprochen wird, bestärken. Auf keinen Fall will ich jemanden unser schönes Hobby verleiden, welches aber nun einmal gewisse Risiken beinhaltet.

Was ist eigentlich passiert? Wir sind in der Gruppe (wir fuhren einigermaßen in der Mitte) eine schöne Harz-Landstraße mit leichten Kurven und in angemessener Geschwindigkeit gefahren. Wir sind dann aus, wie es in der Zeitung hieß, „ungeklärter“ Ursache auf den Seitenstreifen geraten und dort nach kurzer Zeit gestürzt.

Leider kann ich mir die Ursache, warum ich überhaupt auf den Seitenstreifen geraten bin, immer noch nicht erklären. Müdigkeit und damit verbundenen Sekundenschlaf schließe ich absolut aus (ca. 30 Minuten nach dem Kyffhäuser war ich topfit und habe die schöne Strecke genossen). Eine mögliche Erklärung ist, dass ich auf die Karte im Tankrucksack (länger als üblich?) geschaut habe und dadurch abgelenkt war. Dies habe ich natürlich auch schon früher ganze Urlaube hindurch und auch auf Touren mit den BBB´lern ohne irgendwelche Gefahrensituationen gemacht.

Wenn ich mir die Fotos noch mal anschaue mit der Spur des Motorrads im Gras, würde ich mich als Außenstehender fragen, wieso ist der nicht einfach wieder auf die Straße zurückgefahren. Hier, und das habe ich noch genau vor Augen, setzte bei mir der von Bernt Spiegel (Die obere Hälfte des Motorrads) beschriebene Effekt ein, der selbst bei sehr erfahrenen Fahrern noch auftreten kann, dass ich den Blick im Schreck- und Gefahrenmoment nicht mehr vom Vorderrad bzw. vom Grünstreifen davor lösen konnte. Ich bin ja auch nicht wegen zu hoher Geschwindigkeit zu weit nach außen geraten, um mich schon mental auf die Situation einstellen zu können (Stickworte „Fluchtweg suchen“ bzw. „Auskuppeln, rollen lassen und wieder zurück auf die Straße“).
Durch diesen Schreck „Oh sch.., was mache ich denn hier auf dem Seitenstreifen“ vergingen sicherlich eine bis zwei wertvollen Sekunden. Bei ca. 80 km/h bedeutet das 22 bis 45 m. Am Ende wurde der zu Beginn eher ebene Seitenstreifen etwas tiefer. Auch ein Bremsen mit dem Hinterrad habe ich nicht bewusst eingeleitet, um a) die Geschwindigkeit auf der geraden Strecke zu reduzieren und ggf. b) das Motorrad seitlich hinzulegen, um den Abgang vorne rüber, wie es dann am Ende durch Verkanten des Vorderrades passiert ist, zu vermeiden. Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, ob Bremsen überhaupt, wenn auch nur hinten, richtig gewesen wäre.

All das sind Handlungsoptionen, die nicht durch einmal Lesen oder Hören verinnerlicht werden können. Ein Training gerade solcher kritischen und Gefahren-Situationen mit den damit verbundenen Risiken kann auch nicht empfohlen werden. Wer die Gelegenheit hat oder hatte, regelmäßig mit einer entsprechenden Maschine im Gelände zu fahren, geht sicherlich anders / besser mit solchen Situationen um. Ein wesentliches Training für Gefahrensituationen, neben den regelmäßigen Fahrertrainings, ist jedoch die mentale Vorbereitung. Handlungsabläufe können durch wiederholtes Vorsagen und Vorstellen bestimmter Situationen wirklich verinnerlicht werden. Dass diese verinnerlichten „Programme“ dann in entsprechenden Situationen automatisch abgespult werden, kann ich wiederum aus eigener Erfahrung bei einem erlebten Autounfall nur bestätigen. Leider war ich hier noch nicht so weit.

Auf jeden Fall wünsche ich Euch weiterhin viel Spaß beim Motorradfahren und insbesondere mit den BBB´lern. Ich setze alles daran, in absehbarer Zeit auch wieder dabei zu sein.

Ole
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berlinsky 
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Anmeldedatum: 10.04.2013
Beiträge: 65
  
BeitragVerfasst am: 07.05.2015 09:15 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,37 Min 

   

Hallo, Ole,
du bist da durchaus nicht alleine. Wenn man sich mal etwas intensiver mit der unangenehmen Seite des Motorradfahrens beschäftigt, den Unfällen und Stürzen, stellt man fest, daß neben den üblichen Ursachen für mehr oder weniger schwere Stürze ( zu schnell, übersehen, Fremdeinwirkungen, etc.) Biker auch ohne jeden ersichtlichen Grund, bei besten Bedingungen und ohne erkennbare Fremdeinwirkung plötzlich stürzen. Kleine Fahrfehler oder Unachtsamkeiten rächen sich manchmal schneller als man denkt.

wer will:

http://www.zweirad-online.de/unfallakte/

Gute Genesung erstmal Euch beiden
grüße
markus
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MeinMoped lebt - es raucht, es säuft und macht Verkehr
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stevesan 
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Wohnort: Falkensee   
BeitragVerfasst am: 08.05.2015 07:49 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,30 Min 

   

Hallo Ole,

auch wenn wir uns nicht kennen und ich neu hier im Forum bin, möchte ich dir meinen Respekt für diese ehrlichen und offenen Worte aussprechen.
Es gibt sicherlich nicht wenige die Gott und die Welt für solch einen Unfall verantwortlich gemacht hätten ... von daher Hut ab! Schließlich ist auch das ein Beitrag zur Unfallprävention.
Natürlich auch von mir die besten Genesungswünsche an euch beide.

Gruß
Stefan
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Stefan
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Ole 
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BeitragVerfasst am: 02.12.2015 21:53 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,76 Min 

   

Leider ist das Thema noch nicht zu Ende.
Nun habe ich eine Anhörung gemäß Verwaltungsverfahrensgesetz erhalten, da auf Grundlage des Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetzes die Hilfs- und Sachleistungen der Feuerwehr am Unfallort kostenpflichtig sind. Dies betrifft in unserem konkreten Fall das Abbinden umweltgefährdender Stoffe (ausgelaufenes Benzin), die Säuberung der Fahrbahn und das Abklemmen der Batterie.
So wie es aussieht, komme ich um eine Bezahlung nicht herum. Ich habe dazu diverse Stellungnahmen und Urteile gelesen.

Aber: gibt es Erfahrungen hinsichtlich Formulierungen, um den lieben (oder auch nicht) Verwaltungsangestellten bei der Festsetzung der Kosten gnädig zu stimmen. Die betrifft sicherlich die Angemessenheit der vielen Fahrzeuge und Einsatzkräfte vor Ort (zumindest auf den Fotos sah es nach mindestens 3 Fahrzeugen aus). Allerdings scheint auch hier die Rechtsprechung der Feuerwehr einigen Spielraum einzuräumen (sicherlich z.T. auch zu Recht, wenn bei der Unfallmeldung nicht klar ist, was alles passiert sein könnte).
Na ja, es ist ein Strohhalm und am Ende kann ich immer noch nach Vorliegen des Bescheids Einspruch einlegen.
Ich werde wohl den guten Menschen einfach mal anrufen. Manchmal hilft ja auch das persönliche Gespräch.
Gruß,
Ole
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BeitragVerfasst am: 02.12.2015 23:10 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 1,18 Min 

   



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Ole 
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BeitragVerfasst am: 16.12.2015 21:46 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,32 Min 

   

Vielleicht war es das Telefonat mit dem freundlichen Sachbearbeiter in Sangerhausen, vielleicht wäre es auch so gnädig ausgegangen: jedenfalls wurden von den mindestens 4 Fahrzeugen nur eins mit 6 Mann Besatzung für eine Stunde berechnet (inkl. Sonntagszuschlag). Allerdings war das Teure das Personal, das Fahrzeug schlug nur mit 4,40 Euro zzgl. 7 Euro Sprit zu Buche. Insgesamt knapp unter 200 Euro. Na ja, dann werde ich wohl die nächsten Touren belegte Brote mitnehmen oder meine Weihnachtswunschliste reduzieren müssen Wink
Ole
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