Verfasst am: 14.06.2022 22:18 Uhr Titel: Ausfahrt am 19.06.2022 (Fliegerei in Brandenburg)
Lesezeit: 1,74 Min
Nach langer Pause geht es endlich wieder auf die Piste!
Am kommenden Sonntag geht es quer durch das Havelland über Fehrbellin mit dem Endpunkt Kremmen. Wir kümmern uns um fliegerische Aktivitäten hier in Brandenburg in Vergangenheit und Gegenwart. Wir besichtigen ein interessantes Denkmal für Otto Lilienthal und besuchen den jüngsten Flugplatz Brandenburgs und außerdem den ältesten Flugplatz der Welt. Und als kleines Novum gibt es eine kurze Multi-Media-Einlage. Worum es dabei genau geht wird noch nicht verraten.
Der jüngere Flugplatz, den wir ansteuern wollen, liegt bei Fehrbellin. Ob das nun der "jüngste" ist, weiß ich nicht genau. Aber dieser kleine Flugplatz, der ein Treffpunkt für Privatflieger, Fallschirmspringer, Segler und Ballonfahrer ist, hat für die Berliner eine besondere Bedeutung: nach der Schließung von Tegel, wurden hierher einige der Oldtimer-Maschinen umgezogen. Außerdem hat man hier der längst vergangenen Airline "Air Berlin" ein Denkmal errichtet.
Während wir uns auf diesem Flugplatz aufhalten und den Fallschirmspringern zuschauen können, gibt es auch die Gelegenheit für einen Mittags-Imbiss. Am Schlusspunkt in Kremmen gibt es dann noch die Gelegenheit für einen Kaffee.
Treffunkt ist zur gewohnten Zeit ab 9.30 Uhr an der Spinnerbrücke. Abfahrt dann wie gehabt m.v.T.u.l.B.u.i.v.M. gegen 10.00 Uhr.
Hier schon einmal ein Blick auf die Strecke mit der Möglichkeit, sich die passende Navi-Datei herunterzuladen:
Weil wir eine sehr lange Pause hinter uns haben, möchte ich alle Teilnehmer - vor allem neue Leute, die bisher noch nicht mit uns gefahren sind - bitten, sich mit den Gruppenregeln vertraut zu machen. Ihr findet sie hier: Click Me
Es wird auch hoffentlich bald wieder ein WarmUp geben, auf dem man sich in Sachen Gruppenfahren dann richtig fit machen kann.
Abschließend der Hinweis: diese Tour findet unter 2G-Bedingungen statt. Teilnehmen kann nur, wer nachweislich geimpft oder genesen ist. Dies gilt für Mitglieder wie auch für mit angemeldete Gäste. Für alle Teilnehmer ist die Erfassung des vollen Namens und einer Telefonnummer erforderlich. Ohne Anmeldung kann niemand teilnehmen. Insbesondere heißt das, dass nach Anmeldeschluss keine Teilnahme möglich ist. So können auch kurzfristig keine unangemeldeten Gäste mitgenommen werden.
Also dann 'ran an die Tasten: wer ist am Sonntag mit dabei?
Gruß Ron
Hinweis:
An der Tour kann jeder, der Spaß daran hat, teilnehmen. Bei den
Berlin-Brandenburg-Bikern gibt es keine Mitgliedschaft und auch
keinerlei Verpflichtungen. Deshalb ist jede/r herzlich willkommen.
Immer getreu dem Motto: wer da ist, fährt mit und wer nicht da ist,
ist dann eben das nächste Mal dabei. Beachte aber, dass immer eine
Anmeldung über das Forum erforderlich ist!
Die Treffpunkte für unsere Ausfahrten sind im Süden die Spinnerbrücke,
im Norden die Bäckerei Junge in Reinickendorf und die Scheune in Kremmen
sowie im Südosten das Bakersdrive in Adlershof. Anfahrt-Beschreibungen
findest Du hier:Click Me. Treffen ist in der Regel um 9.30 Uhr, Abfahrt
dann um 10.00 Uhr. Die Maschine muss vollgetankt sein. Rückkehr je
nach Länge der Tour zwischen 17.00-19.00 Uhr.
Wir sind an unseren gelben Schlüsselbändern zu erkennen. Wenn
Du neu bei uns bist, solltest Du einen Blick auf unsere Regeln für das
Fahren in der Gruppe werfen. Gerade wenn Leute, die sich nicht kennen,
das erste Mal zusammen fahren, erleichtert das die Verständigung sehr.
Die Regeln findest Du hier:Click Me.
_________________ Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.
Zuletzt bearbeitet von Ron am 20.06.2022, 04:09, insgesamt einmal bearbeitet
biker ✦ Topuser
Anmeldedatum: 04.06.2013 Beiträge: 293 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 16.06.2022 16:05 Uhr Titel: Frage...
Lesezeit: 0,08 Min
Frage: 600ccm sind schon zu wenig für einen Tagesausflug?
Wenn Ja, welche ccm sollte mein Motorrad nicht unterschreiten? _________________ Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert. Albert Einstein
Eine gute Gelegenheit, einmal an die FAQ-Funktion zu erinnern: ganz oben auf dem Schirm findet sich ein Button mit einem Fragezeichen. Dort findet man Antworten auf die häufigsten Fragen. Z. B. steht im Kapitel "Teilnahme an Veranstaltungen" alles Notwendige.
Allgemein gilt, dass die Untergrenze bei 500 ccm liegt. Aber nicht, weil wir die 125er, 250er und 300er nicht mögen würden. Doch bei Überholmanövern braucht es gewisse Kraftreserven. Eine 600er reicht also völlig aus ... alles andere ist Sache des Fahrers.
Gruß Ron _________________ Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.
Anmeldedatum: 04.06.2013 Beiträge: 293 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 16.06.2022 20:52 Uhr Titel:
Lesezeit: 0,24 Min
Ron hat Folgendes geschrieben:
... bei Überholmanövern braucht es gewisse Kraftreserven... ... alles andere ist Sache des Fahrers.
Das mit den "Kraftreserven" kann ich bestätigen,
bei überholvernövern auf der Berliner Autobahn.
Da ist es echt gut, wenn man ein paar mehr ccm unter sich hat.
Danke für die Info ! _________________ Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert. Albert Einstein
Tja ja - wer lesen kann, ... steht alles oben: Mittag in Fehrbellin und Kaffee zum Schluss.
Gruß Ron
Hatte ich tatsächlich überlesen.
Sorry.
Dann wird das nix mit elektrischer Tour und ich fahre mit ICE (nicht: mit dem ICE)
Gruß John _________________ Unterwegs mit 4 oder 0 Zylindern
Yamaha XJ6 - Zero SR/F - Zero DSR
mguzzi ✦ User
Anmeldedatum: 18.03.2008 Beiträge: 71 Wohnort: Berlin
So ca. 50 PS hätte meine Guzzi ja, aber das Überholen mit dem Gespann geht nicht so locker von der Gashand. Kann sowieso nicht mitfahren, weil die HU längst überfällig ist!
Den Mitfahrern wünsche ich viel Spaß und genügend Schweißtücher im Tankrucksack,
Gruß Hajo
Nach über zweijähriger Pause ging es heute endlich wieder auf Tour. Auch wenn es von den Mitfahrern her nur eine sehr kleine Gruppe war, tat es doch gut, die lange vermissten BBB-Rituale neu einzuüben. Nicht nur, dass wieder Touren-Bonbons gebastelt werden mussten, war schon die Vorbereitung der Tour (Ausarbeiten der Strecke, Abfahren und den vielen Baustellen anpassen, etc.) eine Herausforderung. Aber schließlich hat alles geklappt.
Morgens an der Brücke trafen sich Hartmut, John und meiner Einer zum finalen Kaffee.
Wegen einer ersten Baustelle direkt an der Brücke ging es über die Autobahn hinaus.
Aber sogleich verließen wir sie wieder in Richtung Wannsee
und fuhren über die Glienicker Brücke nach Potsdam.
Auch hier mussten wir einige nervenden Baustellen passieren, bevor wir uns entlang des Templiner Sees und des Schwielowsees endlich offenes Landes erfreuen konnten.
Es ging weiter über Caputh, Flottstelle und Ferch, bevor wir hinter Kammerode nach Norden drehten und weiter über Glindow den Ort Derwitz erreichten. Hier gab es ein interessantes Denkmal zu besichtigen.
Der Ort Derwitz gilt als der Ort, an dem weltweit im Jahr 1891 der erste Menschenflug stattgefunden hat. Durch die Verwandtschaft mit der hiesigen Pfarrersfamilie fand Otto Lilienthal bei dem Windmüller Herrmann Schwach einen Unterstand für seine Fluggeräte. Auf der Nordseite des "Spitzen Berges" (der später abgetragen wurde und heute nicht mehr existiert) machte Lilienthal im Jahr 1891 die nachweislich ersten ernsthaften Flugversuche, die ihn anfangs auf Strecken von 15 bis 30 Metern durch die Lüfte trugen. Dass diese Versuche nicht nur einfaches "Ausprobieren" waren, wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass dem ersten Sprung über 20 Jahre akribischer Forschung und Beobachtung vorausgingen, bei denen er die Flugfähigkeit von gewölbten Tragflächen an Modellen untersuchte und im Jahr 1889 seine wichtigste Schrift "Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst" veröffentlichte.
Auf der Spitze der Pyramide des Denkmals (die nach Aussage des sie schaffenden Künstlers Raphael Statt, einem Zisterzienser-Mönch, betreten werden darf) findet sich die folgende Inschrift:
"Den Tag, an welchem Lilienthal im Jahre 1891 seine ersten 15 Meter in der Luft durchmessen hat, fasse ich auf als den Augenblick, seit welchem die Menschen fliegen können. – Ferdinand Ferber"
Bei Ferdinand Ferber handelte es sich um einen französischen Flugpionier, der von den Werken Lilienthals inspiriert worden war.
Wir setzen unsere Fahrt weiter nach Norden fort,
um mit der Ketziner Fähre wieder die Havel zu kreuzen.
Danach fuhren wir über Tremmen und Quermathen weiter durch das Havelland und näherten uns der südlichen Spitze von Fehrbellin, wo der dortige Flugplatz gelegen ist.
Hier sind neben einigen alten Militaria
auch Oldtimer-Flugzeuge, mit denen man einen Rundflug buchen kann. Aber ein besonderes Augenmerk hatten wir auf die Fallschirmspringer.
Gegenüber hat man nach der Schießung von Tegel ein privates „Air-Berlin-Denkmal“ errichtet.
Nach einem Imbiss ging die Reise weiter. Über Friesack und Kleßen kamen wir weiter im Westen nach Stölln,
mit dem als ältesten Flugplatz der Welt akzeptierten Segelfluggelände.
Lilienthal benötigte für seine Flugversuche natürlich Geländeerhebungen, mit denen die Mark Brandenburg nun wahrlich nicht gesegnet ist. Aber hier in Stölln fand er den 109,2 Meter hohen Gollenberg (nach dem seit 2002 die ganze Gemeinde benannt ist), den höchsten "Berg" des westlichen Havellandes. Seit 1894 nutzte Lilienthal den nordwestlichen Hang für seine Gleitflüge.
Hier (und zuvor in den Rhinower Bergen) flog er Strecken bis zu 250 Meter und bewies die Lenkbarkeit seiner Flugapparate damit, dass es ihm hier erstmalig gelang, eine Kehrtwende zu steuern. Denn im Gegensatz zur damaligen Annahme, dass für ein Lenken lediglich die Traglast verschoben werden müsse, erreichte er den gleichen Effekt durch eine andere Stellung der Flügel.
Otto Lilienthal war ein Forscher und Tüftler und ein Vollblut-Flieger. Für seine Ziele opferte er alles. Schließlich auch sein Leben. Am 9. August 1896 unternahm er einen weiteren Flugversuch. Gleich nach dem Start wurde er von einem heftigen Windstoß erfasst, der den Flugapparat aus 15 Metern Höhe abstürzen ließ. Lilienthal wurde am Rückgrat verletzt.
Man brachte ihn zunächst mit einem Pferdewagen bei vollem Bewusstsein in einem benachbarten Gasthof (heutiges Lokal "Zum 1. Flieger") unter und transportierte ihn am nächsten Tag mit einem Güterwagen nach Berlin. Auf dieser Fahrt fiel er in ein Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. Er starb am 10. August 1896 im Berliner Universitätsklinikum im Alter von 48 Jahren. Seine Begräbnisstätte auf dem Friedhof Lankwitz trägt die Inschrift "Opfer müssen gebracht werden". Dies sollen auch seine letzten Worte gewesen sein.
Diese Annahme ist jedoch zweifelhaft, weil Lilienthal davon überzeugt war, nicht schwer verletzt gewesen zu sein. Er spürte fast keine Schmerzen, weil mit der Querschnittslähmung alle unteren Gliedmaßen betäubt waren. Er ging davon aus, nur ein wenig ruhen zu müssen und wollte sich danach gleich wieder an die Arbeit machen. Dennoch wurde er oft mit diesen Worten zitiert. Allerdings ging dies wohl auf die Beziehung zu seiner Frau zurück, die unter der Arbeitswut ihres Mannes eher zu leiden hatte.
Gerade diese Frau war die Namensgeberin einer Iljuschin 62, die ihr und ihrem Gatten zu Ehren hier als Museum ausgestellt wird. Die „Lady Agnes“ wurde im Jahr 1989 unter abenteuerlichen Umständen auf dem Feld gelandet.
Als kleine Multimedia-Einlage konnte dieses Unterfangen per NFC angeschaut werden. Hier der Youtube-Bericht:
Uns zog es nun auf die Schlussetappe. Über Dreetz, Läsikow, Vichel, Alt Friesack, Wall und Beetz enterten wir Kremmen mit seiner dortigen Scheune.
Zwar wurden wir auf den letzten Kilometern doch noch nass. Aber die kurze Dusche war eher eine willkommene Abkühlung an diesem mit 36 Grad sehr heißen Tag. Und bis zu unserem Kaffee waren wir auch wieder trocken gepustet.
Es war ein schöner Auftakt nach langer Durststrecke. Sicher wird es in dieser Saison noch ein paar Gelegenheiten für weitere Touren geben. Bis dahin!
Gruß Ron _________________ Wer nicht gelebt hat, der kann auch nicht sterben.
Danke Dir, Ron, für den Bericht, der das Geschehen sehr gut wiedergibt.
Etwas schade, dass die Gruppe nicht etwas größer war, aber ich fand es schön, nicht allein zu fahren.
Ron hat die Tour sehr schön ausgearbeitet und es war zwar heiß, aber schön windig, so dass wir keine Sekunde an Abbruch denken mussten. Das war gut auszuhalten.
Ich hoffe auf ein baldiges Warm-Up.
Und Dank an Ron für die Tour. _________________ Unterwegs mit 4 oder 0 Zylindern
Yamaha XJ6 - Zero SR/F - Zero DSR