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Topuser
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Verfasst am: 03.04.2017 13:10 Uhr Titel: Deutsch-schweizerische „Feindschaft" |
Lesezeit: 1,77 Min |
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Deutsch-schweizerische „Feindschaft"
Meine erste Reise durch die Alpen führte meine Freunde und mich auch auf schweizer Straßen. Bei den vielen Kilometern muss hier und da auch einmal das Beziinfass zwischen den Knien aufgefüllt werden. Business as usual eben.
Wir rechneten nicht mit den Tücken der örtlichen Technik an den Tankstellen, die sich deutlich von dem unterscheidet, was wir in merry old Germany kennen. Die meisten Tankstellen sind vollautomatisch zu bedienen und bedürfen weder einer KassiererIn noch einem Tankwart.
Wir stehen zu viert an einer Säule, um gemeinsam die Tanks zu füllen. Einer von uns steht am Automaten und macht sich mit der Benutzung der Anlage vertraut. Klar, dass das etwas dauert.
Inzwischen ist ein andere Mann von hinten an unseren Freund heran getreten - und wartet.
Auch er ist mit zwei anderen Töff-Fahrern (so heißt’s in der Schwyz) unterwegs und ist nicht nur der Älteste, sondern seines Verhaltens gemäß der Leitwolf.
Da wird’s ihm scheinbar zu bunt mit der Leserei unseres Freundes. Er mault ihn in rüdem Ton an, endlich einmal zu Potte zu kommen. So, wie es seinem Habitus als Leitwolf wohl gut zu Gesichte steht.
Aus dem Konzept gebracht und völlig überrascht ob dieses Angriffes kann mein Kumpel nichts erwidern. er schaut ein wenig ratlos zu uns. Das weckte meinen Beschützerinstinkt. So, wie der Schweizer sich im Ton vergriff, blaffte ich zurück: „Statt blöde zu maulen, könntest Du ja einfach mal helfen und das alles etwas beschleunigen! Ansonsten halte einfach die Luft an!“
Der Typ sieht mich an, scheint nachzudenken - und trollt sich…
Wir schlossen in Ruhe unseren Tankvorgang ab und fuhren unseres Weges.
* * *
Später, viel später fragte ich mich, warum dieses Großmaul sich so schnell trollte. Dann kam ich zur wahrscheinlichsten Erklärung:
Alle waren wir von unseren Mopeds abgestiegen und standen bereit, um den Tankschlauch zu übernehmen. Wir hatten aber weder die Helme abgenommen noch die Handschuhe ausgezogen. Ich hatte zudem mein Sonnenvisier herunter geklappt.
So stand ich da - gute zwei Meter mit breitem Schultern in einer dunklen Kombi und ansehnlichem Kampfgewicht. Zudem waren da noch die drei anderen, wohl auch bereit, bei zu springen. Eindeutig hatte der andere meine Freunde und mich taxiert und kam wohl zum Schluss, dass eine Eskalation nicht lohnt. Der Leitwolf war in seine Schranken verwiesen.
Wenn es auch nicht wirklich schön war, muss ich noch immer grinsen, wenn ich an diese Begebenheit denke.
Manchmal gilt doch: Size matters... _________________ DLzG Uwe
#12JahreBBB#
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Besser spät, als nie! |
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